Wie ihr euch sicher schon gedacht habt, hats zum Review nicht gereicht.
Imo passt der aber auch nicht so gut hier rein, weil er eher fürs Horrorgenre prägend war als fürs Actiongenre (und das, obwohl er selbst kein Horrorfilm ist).
So, bei mir hat sich auch wieder einiges angesammelt:
Razorback - Kampfkoloss der Hölle
Ging auf jeden Fall in Ordnung. Sehenswert ist vor allem das durchs australische Outback entstehende Flair, das ihm letztendlich seine Individualität verleiht und damit von anderen Tierhorrorfilmen abnabelt - und das ist in diesem Haifischbecken von Subgenre ja ziemlich wichtig. Erwähnt sei dabei noch, dass das Flair durch die hundsmiserable Synchro der Hillbillies ziemlich versaut wird, deswegen sollte man wohl eher die Originaltonspur einschalten.
Russell Mulcahy geht überraschend ernst an die Sache heran, nachdem der Prolog noch etwas over the top ist (da fällt gleich ein komplettes Haus ineinander, weil es dem Schwein im Weg stand), und so lassen sich gewisse Parallelen zum jüngsten "Frankenfish" ziehen - ein sich vordergründig trashig anhörender Plot, der aber erstaunlich gut echten Horror beschwört, ohne natürlich auf die notwendige Ironie zu verzichten.
Die Inszenierung ist gut, denn es gibt einfallsreiche Szenenübergänge, die die vielen verschiedenen Seiten der australischen Weiten werden sehr schön eingefangen und das Tier selbst wird effektiv nach alter Schule inszeniert - zeige immer nur Ausschnitte des Ganzen.
Auf manchen Ebenen hätte man sich prägnantere Szenen gewünscht, irgendwas, das durch (Fun-)Splatter oder interessante Konstellation länger im Gedächtnis bliebe. Die Gefahr hätte einfach präsenter sein müssen. So muss die schöne Landschaft und das gar nicht lächerliche Schwein für die Erinnerungswürdigkeit sorgen.
Dark Water
Recht atmosphärisches und sehr schön gefilmtes Remake, das aber erwartungsgemäß dem japanischen Original nicht das Wasser reichen kann ( ;) ). Schuld ist der biedere Aufbau, der sich voll und ganz auf den Dramapart konzentriert, um hier und da ein paar sinnlose und wenig originelle Schocks einzustreuen. Lobenswert sind dabei die erkennbaren Ambitionen, eigene Wege zu gehen, aber warum dann überhaupt die Horror-Atmosphäre, wenn es am Ende doch alles nur auf die Dramaspur hinausläuft?
Dass zumindest der funktioniert, ist der ausgezeichnet spielenden Jennifer Connely zu verdanken; aber auch die anderen Darsteller agieren stark, obwohl mir der Sinn von Tim Roths Rolle ein wenig entgangen ist.
Jackass - The Movie
Untergang des Abendlandes oder tollkühne Auslotung der Grenzen der Unterhaltung? Definitiv beides, aber manchmal kann man den Untergang auch mit Humor nehmen. Das Prinzip der Jackass-Crew ist bekannt: Man soll als Zuschauer über die Selbstmalträtierung lachen, die man sich selbst nie zutrauen würde - Schadenfreude pur, und das klappt, weil man weiß, die Jungs machen das freiwillig. Ein zugegeben absolut niveauloses, aber mit einer fast hundertprozentigen Trefferquote gesegnetes Bündel von Stunts und Gags, denen man mit Abscheu, Unverständnis und Staunen zuschaut, aber eben auch mit totaler Faszination. Und nach jedem Gag möchte man den Kopf schütteln und den Idioten auf der Leinwand zurufen: "Jackass!"
Der Film ist nichts weiter als eine verlängerte Episode der regulären TV-Serie - abgesehen von einem Pro- und Epilog, der hochwertiger gefilmt und hier auch im Voraus choreografiert ist und damit die "Intention" von Knoxville & Co., falls sowas existiert, gut zusammenfasst.
Jackass 2
Größer, lauter, dümmer, ekliger und krasser in jeder Hinsicht, aber kein neues Konzept. Reicht das?
Hier: Ja.
Tatsächlich setzt "Jackass 2" keinerlei neue Facetten, aber er übertrifft den Vorgänger nochmals in jeder abartigen Hinsicht. Szenen wie "Haiköder" (mit aufgespießter Wange!), "Pferdesperma trinken" oder "Blutegel in Augapfel" sind so unglaublich, dass man es kaum glauben mag, und die Terroristen-Episode kratzt ganz heftig an den Grenzen des guten Geschmacks - bricht die zweifelhafte Pointe aber wieder mit einem harmlosen Ekelgag runter, der hier fast erleichternd ist und als Pointe wunderbar funktioniert.
Als Prolog dient diesmal ein mit "The Call of Ktulu" unterlegtes Szenario, das die EInkaufswagentour deutlich in den Schatten stellt, und am Ende geht es mit einer schräge Musicaleinlage (extra mies gesungen und mit Stunts durchsetzt) in die Vollen. Das bedeutet: Aufwertung.