Filmtagebuch: Vince

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Beitrag von freeman » 27.06.2007, 19:56

Letters sehen wir im Endeffekt ja ähnlich ... Kinoreview liegt ja bei den Narren rum. Flags hab ich mir nun auch zugelegt und bin gespannt, wie der auf mich wirken wird, denn mir fehlt ja quasi noch die amerikanische Seite ...

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Beitrag von StS » 27.06.2007, 20:07

Na ja, hauptsächlich spielt "Flags" an der Heimatfront ... ich kenn dafür "Letters" noch nicht. Kannst ja ne Kritik schreiben, Pierre - dann wegen Robert Patrick im Doppelpack hier reinstellen. :wink:

@ Vince: Würde dem auch 7/10 geben - übrigens fein formuliert von Dir! :D

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Beitrag von freeman » 27.06.2007, 20:13

Ach? Wußte ich ja gar net, dass der da mitmacht. Das ist natürlich nen Anreiz. Danke für den Hinweis!

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Beitrag von StS » 27.06.2007, 20:20

Klar - gern! Hatte gleich nach dem Sichten nämlich auch schon bei den Narren geschaut, ob Du nicht damals was dazu geschrieben hast... :wink:

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Beitrag von Vince » 27.06.2007, 22:07

StS hat geschrieben:Na ja, hauptsächlich spielt "Flags" an der Heimatfront ... ich kenn dafür "Letters" noch nicht. Kannst ja ne Kritik schreiben, Pierre - dann wegen Robert Patrick im Doppelpack hier reinstellen. :wink:

@ Vince: Würde dem auch 7/10 geben - übrigens fein formuliert von Dir! :D
Danke! :wink:

Ich hab die Kurzkritiken übrigens inzwischen zu Langkritiken umgeschrieben, wollte eigentlich morgen bei den Narren eine DVD-Kritik schreiben. Dass der Patrick mitspielt, hab ich ganz vergessen... auch dass Barry Pepper mitspielt, ist mir erst wieder eingefallen, als ich bei der ofdb die Darstellerliste gesehen habe. Sehr geil irgendwie...

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Beitrag von freeman » 28.06.2007, 14:39

Sehr gut, da pfleg ich dann mein Flags Review einfach drunter ein ... Gut so ...

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Beitrag von Fäb » 29.06.2007, 18:58

gut geschrieben allemal, aber trotzdem der hier für deine Stirb Langsam 4 Einschätzung: :knallkopp: :mrgreen:

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Beitrag von Vince » 30.06.2007, 13:50

Fäb hat geschrieben:gut geschrieben allemal, aber trotzdem der hier für deine Stirb Langsam 4 Einschätzung: :knallkopp: :mrgreen:
Geh du doch bügeln...pff... 9 Punkte... hast du denn weder Niveau noch Stolz? :wink:

Jarhead
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Das Warten hat sich endlich mal ausgezahlt. Die SE für nen Zehner und ein starker Film ist es noch obendrein. War aber ja auch kaum anders zu erwarten von Mendes. ANTI-Kriegsfilm im wortwörtlichen Sinne, der in der Tradition von "Three Kings" steht, sich aber noch wesentlich mehr auf die Psychologie der Soldaten konzentriert und darin eine Spannung aufbaut, die so mancher Kriegsfilm vergeblich zu erreichen versucht. Es passiert nichts, aber trotzdem beherrscht eine knisternde Spannung die Dramaturgie. Klasse Leistung von Gyllenhaal, fantastische Bilder, eindringliche Dialoge. Nicht von schlechten Eltern.
:liquid8:

Reeker
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Oh, gar nicht mal so daneben, der hat mich überrascht. Ich bin mit der Erwartung an einen recht dummen Teenieslasher voller Stumpfsinn gegangen, das Niveau liegt dann aber doch eine halbe Liga höher. Die Darstellung der Bedrohung ist zwar nicht gerade sehr glücklich (also in erster Linie mal: Was sollen bitte diese Stinkwolken? Sollen die gruselig sein?), aber "Reeker" hat einen unschätzbaren Vorteil gegenüber seinen Genrekollegen: Was da eigentlich vorgeht, kann man sich über weite Strecken nicht erklären, und das hat sogar einen leicht surrealen Effekt zur Folge. Denn was soll man von Menschen halten, die mit halbiertem Kopf oder fehlendem Unterkörper noch herumstolzieren? Wie passt das ins Konzept?
Die (imo recht lustige) Plottwist-Auflösung des Ganzen kennt man in ähnlicher Variation zwar bereits aus manchem Vertreter der jüngeren Vergangenheit, Laune macht es aber trotzdem, zumal die Produktionsqualität sehr hochwertig ausschaut. Nett, wirklich nett.
:liquid6:

Code 46
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Vielleicht liegt es ja auch dran, dass ich Samantha Norton so gerne in die Augen schaue wie einem Frosch in den Hintern, aber Regisseur Michael Winterbottom tut auch nicht viel dafür, um mich doch noch davon zu überzeugen, dass "Code 46" ein guter Film ist. Pseudohintergründiger Dystopiestreifen mit einem längst abgewetzten Szenario und einer deplatzierten Liebesgeschichte, das mit seiner unpersönlichen, schnipselhaften Inszenierung nur schwer zugänglich ist. Da hilft auch der von mir hoch geschätzte Tim Robbins nicht mehr viel. Noch
:liquid4:

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Beitrag von daemonicus » 30.06.2007, 14:18

Oh Code 46 wollte ich immer mal sehen. Aber wenn du den schon so siehst, dann lass ich glaub ich lieber die Finger davon und warte auf ne TV Ausstrahlung. 8-)

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Beitrag von Vince » 30.06.2007, 14:24

daemonicus hat geschrieben:Oh Code 46 wollte ich immer mal sehen. Aber wenn du den schon so siehst, dann lass ich glaub ich lieber die Finger davon und warte auf ne TV Ausstrahlung. 8-)
Reicht imo absolut, ist nen klasse "guck ich mal irgendwann um 23:15 auf ARD"-Kandidat. Allerdings waren wir ja auch schon oft genug unterschiedlicher Meinung zuletzt und die DVD gabs bei uns im Media Markt mit Pappschuber (und Booklet!) für 4,90€.

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Beitrag von daemonicus » 30.06.2007, 14:35

Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung waren (so weit weg waren wir aber imho nie, auch nicht bei DTG :wink: ), so kann ich deine Wertungen wie auch Stefans ganz gut einschätzen und daraus auch wie sie bei mir in etwa ausfallen könnten. Garantie gibts natürlich keine. Und jemand der Memories of Murder mag (den es bei MM gerade für 6,90 gibt), der kann ja nicht so viel falsch machen. :wink:

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Beitrag von freeman » 30.06.2007, 17:36

Vince hat geschrieben:Code 46
Vielleicht liegt es ja auch dran, dass ich Samantha Norton so gerne in die Augen schaue wie einem Frosch in den Hintern, aber Regisseur Michael Winterbottom tut auch nicht viel dafür, um mich doch noch davon zu überzeugen, dass "Code 46" ein guter Film ist.
Kihi ... bis auf den Nacktmuff von Frau Morton auch imo ein absoluter Langweiler ... Hab den erst vor kurzem gesehen und kann mich net mal mehr ansatzweise erinnern, worums ging ... Winterbottom ist imo eh so ein arg überschätzter Kritikerliebling ...

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Beitrag von Fäb » 30.06.2007, 20:09

nänänä vince... ;)

*krawallmodus on*

Erst den Willis-Bruce abstrafen und MIR Niveacreme-Mangel vorwerfen und dann auch noch in den bei diesem Film so beliebten heulenden Tenor "rabäääh! Code 46 ist überschätzt" einsteigen. Code 46 bietet ein klasse gefilmtes und zwischen tragischer Unterkühlung und Verzweiflung pendelndes leises Utopie-Szenario und liegt bei 7/10 Punkten, ihr Banausen :twisted:

*krawallmodus off*

Bei Reeker sind wir wohl alle einer Meinung, Jarhead geb ich mir wohl auch mal irgendwann, aber da fehlt mir seltsamerweise das Interesse, kann auch gar nicht genau sagen woran es liegt, aber gerade bei diesem Film reizt mich irgendwie so gar nix. Lasse mich aber gern eines besseren belehren. - Irgendwann.

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Beitrag von Vince » 01.07.2007, 15:46

Fäb hat geschrieben: Erst den Willis-Bruce abstrafen und MIR Niveacreme-Mangel vorwerfen und dann auch noch in den bei diesem Film so beliebten heulenden Tenor "rabäääh! Code 46 ist überschätzt" einsteigen.
LOL, ich hab nicht eine Kritik gelesen zu dem Film. Was ich kannte, war der Trailer und mich interessierte das Szenario und natürlich Tim Robbins und als es die DVD dann im Media Markt für 4,90 gab, hab ich ohne was zu wissen zugeschlagen. Ich hab mir meine Meinung also vollkommen unbeeinflusst gebildet und bin zum gleichen Ergebnis gekommen wie offenbar der "Tenor" auch - also muss ja wohl was dran sein, am Tenor. ;)
Code 46 bietet ein klasse gefilmtes und zwischen tragischer Unterkühlung und Verzweiflung pendelndes leises Utopie-Szenario und liegt bei 7/10 Punkten, ihr Banausen :twisted:
Wennsde meinst... guck lieber mal Children of Men. ;)
Bei Reeker sind wir wohl alle einer Meinung, Jarhead geb ich mir wohl auch mal irgendwann, aber da fehlt mir seltsamerweise das Interesse, kann auch gar nicht genau sagen woran es liegt, aber gerade bei diesem Film reizt mich irgendwie so gar nix. Lasse mich aber gern eines besseren belehren. - Irgendwann.
War bei mir auch so, deswegen konnte ich auch so gut warten. Aber der ist echt wesentlich unterhaltsamer als man erwarten würde. Und die Bilder von den brennenden Ölfeldern sind einfach nur genial.

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Beitrag von Fäb » 01.07.2007, 16:37

Vince hat geschrieben:Wennsde meinst... guck lieber mal Children of Men. ;)
also bitte, den hab ich im kino gesehen und war natürlich restlos begeistert, da sind wir d'accord.

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Beitrag von Vince » 01.07.2007, 16:42

Fäb hat geschrieben:
Vince hat geschrieben:Wennsde meinst... guck lieber mal Children of Men. ;)
also bitte, den hab ich im kino gesehen und war natürlich restlos begeistert, da sind wir d'accord.
Was ich meinte war: Guck nochmal Children of Men und realisiere, wie unterirdisch Code 46 ist. :wink:

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Beitrag von Fäb » 01.07.2007, 17:04

na der hat ja auch 2 punkte mehr als Code 46 erhalten, ist soweit also alles im Lot :keule:

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Beitrag von Vince » 01.07.2007, 19:07

Kaltes Land
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Ich sah eben in StS' Review-Thread, dass ich vor gut einem Jahr noch meinte, das wär nix für mich... genug Interesse, dass ich mir günstig die DVD zulege, war aber dann doch da und ich bin eigentlich nicht enttäuscht worden, obwohl nicht alles Sonnenschein ist, was die Wertung angeht.
Denn der ganze Rahmen ist überraschend stereotyp. Das "basierend auf wahren Begebenheiten" reißt ja immer recht viel raus, den Vorwurf des Klischees muss sich diese Arbeit seine Konstruktion betreffend dennoch gefallen lassen. Angefangen bei der schweren Vorgeschichte der Frau bis zum Abspann mit Texttafeln, was dann noch so geschehen ist, lässt "North Country" nicht viel aus, was man so allgemein von einem Film mit dieser (zugegeben schwierigen) Thematik erwartet.
Was sich vom Klischee dann distanziert, ist aber doch ein Großteil der Darstellergarde, die zu den Identifikationsfiguren gehört. Allen voran selbstverständlich die herausragende Charlize Theron, die eine fantastische Leistung bringt, meines Erachtens eine, die ihrer umjubelten Rolle in "Monster" locker den Rang abläuft. Auch ich würde weiterhin noch Richard Jenkins herausheben, dessen Rolle vom Drehbuch zwar nicht ganz so gut geschrieben ist, doch das ändert nichts an seiner herausragenden Leistung. Woody Harrelson und Frances McDormand (beide ebenfalls sehr stark) sehe ich sowieso immer gerne und ja, selbst Sean Bean ist mal wieder in einer etwas ugewöhnlicheren Rolle zu sehen.
Schade, dass dem (und den tollen Bildern aus der nordamerikanischen Eislandschaft) ein derart eindimensionaler Ablauf entgegensteht, der das Gesamtbild im Endeffekt eben doch leider arg runterzieht.
:liquid7:

Jagdfieber
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Sony Pictures präsentiert mit seinem CGI-Debüt einen formelhaften Nachzügler, der von A bis Z nach altbekanntem Muster abläuft und für einen mündigen Erwachsenen deswegen recht schnell an Spannung einbüßt. Hinzu kommt ein ausgewalzter Mittelteil, bis plötzlich Zeit Geld ist und man gerade noch so den Switch zum Finale hinbekommt - fast schon ein kleines dramaturgisches Chaos. Die Charaktere passen sich dem an und bieten nichts als Epigone bereits bekannter Figuren und Figurenkonstellationen: Hirsch als Esel, Hirsch und Bär wie Sid und Manni, Hasen wie Pinguine etc. Und zuguterletzt wird auch noch mit kitschig-trändrüsigen Songs penetrant auf die mal wieder nicht sehr tiefgehende Botschaft hingewiesen - erst wird das Resultat des falschen Verhaltens aufgezeigt ("Huhu, Bär ist ja so traurig, Bär geht es so scheiße") und dann kommt die Erkenntnis, Bär macht es richtig und die Kinder kriegen aufgebunden, wie sie sich sozialisieren sollen ("Lalala, macht es so wie wir, lalala, der einzig richtige Weg, tralala...").
Aber "Jagdfieber punktet auch. Zum einen im recht gelungenen Design. Die sich wieder an klassischen Zeichentrick anlehnende Optik stellt "Madagascar", der ähnliches versucht hatte, klar in den Schatten.
Weiterhin ist die Slapstick teilweise wirklich State of the Art und erinnerte mich im Verbund mit dem erwähnten Design stark an das letzte "Monkey Island"-Abenteuer in 3D - mit einem ganz ähnlichen Charme. Das beginnt bei den göttlichen Hasen (mindestens genauso kultig wie die aus Wallace und Gromits letztem Kinoabenteuer), deren Zweckentfremdung einfach nur eine Wonne ist (da können imo die Pinguine nicht gegen anstinken ), bis zu einigen vortrefflichen Aktionen, die auf Seiten der Hauptdarsteller liegen - von des Hirschs Demonstration, wie man im Wald zu kacken hat bis zum in der Heimgarage stockbesoffen umherdümpelnden Bären.
Reicht deswegen noch für
:liquid6:
Der zugehörige Kurzfilm war übrigens imo lahm...

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Beitrag von Vince » 05.07.2007, 19:58

Snakes on a Plane
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Ich habe es inzwischen etwas eingeschränkt, aber zu Anfang meines Studiums war ich bei meinen Professoren für extrem verschachtelte Satzkonstrukte gefürchtet. In "Snakes on a Plane" finde ich dahingehend nun meinen Meister, denn die Maxime "Fasse dich kurz und verständlich" hat in diesem Titel ihre perfekte Entsprechung. Es ist so, wie alle sagen: "Snakes on a Plane" handelt von Schlangen, die in einem Flugzeug sind...

Dafür, dass ein Sam Jackson nur deswegen in dem aus Internetforen und -Blogs entwachsenen B-Movie teilnimmt, liebt man ihn und letztendlich ist er der Grund, dass dieses B-Movie ein ganz besonderes ist, denn selten hat man einen Star, der sowas eigentlich längst nicht mehr nötig hat, mit so viel Spaß an der Sache in so einem bescheuerten Plot herumwackeln sehen.

Man bekommt genau das, was man erwartet. Das ist je nach Erwartungshaltung sehr wenig oder genau ausreichend. Und das ist gewissermaßen auch eines der größeren Probleme von David Ellis' Film, denn über Überraschungen verfügt er keine und so muss er sich mit einem vorhersehbaren Abwechseln von ziemlich heftigen Action-Attacken und ruhigen Rekoordinationsszenen der Fluggäste über Wasser halten.

Die Attacken der Kriechtiere wirken dabei teils extrem heftig und humorlos und Phobiker dürften einige Probleme mit den blitzschnellen Angriffen auf empfindliche Körperteile der Gäste haben. Die (ebenfalls zu erwartende) Ironie verbreitet sich von wenigen Ausnahmen abgesehen (Stöckelschuh, Hund vs. Riesenschlange) eigentlich nur in den Dialogszenen.

Das macht alles ordentlich Laune und gewissermaßen einfach satt, ohne dass man sich dabei an einem edlen Buffet in die Bewusstlosigkeit fressen könnte. Ähnlich dem Feeling zu "Slither".
:liquid7:


Harsh Times
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Dass “Training Day”-Autor David Ayer mit seinem Regiedebüt geschätzte 80 Prozent des Publikums aufs Glatteis führen und mit falschen Erwartungen umgarnen wird, steht ganz außer Frage. “Harsh Times” ist zu untypisch für das, was Ayer bisher gemacht hat, obwohl es eben doch irgendwie ein “typischer Ayer” ist. Der Milieu-Aspekt stand bisher fast immer im Vordergrund, wurde dabei aber immer durch einen dicht gestrickten, actionhaltigen Plot fortgetragen - bisher.

Denn im eigentlichen Sinne ist “Harsh Times” nun weder actionreich noch fesselnd und trotz der Gang-Attitüde nicht mal eine Milieustudie im eigentlichen Sinne. Das Cover suggeriert mitsamt der einprägsamen Typographie des Titels aber genau das. Zu überwiegenden Teilen handelt das Werk jedoch von der Psychologie des Protagonisten Jim Davis (Christian Bale) und seinen Auswirkungen in Form eines Dramas.

Der aufmerksame und geduldsame Zuschauer bekommt zu seiner Überraschung daher zwar keine Unterhaltung, aber - und das ist um einiges wertvoller - eine eigenständige Charakterstudie, die sich nur schwer mit seinesgleichen gegenüberstellen lässt. In gewissem Sinne ist “Harsh Times” dieser Zeiten wieder einzigartig und man muss schon etwas tiefer im Zeitstrahl und im Genrepool wühlen, um entsprechende Komparative zu finden.

Doch so löblich der Ansatz, den Ayer als Regisseur und Drehbuchautor verfolgt, so flach erscheint über weite Strecken die Umsetzung.
Unverständlicherweise orientiert sich Ayer strukturell an der geradlinigen Erzählweise von “Training Day”. Aber was dort noch ins Konzept passte, ruft hier das Gefühl hervor, dass man zwei Tunichtguten beim Herumlungern zuschaut. Satte drei Viertel der Gesamtlaufzeit beschäftigen sich damit, Jim und Mike beim Abhängen zuzuschauen. Eine gewisse Monotonie lässt sich dabei nicht verhindern, auch wenn es durch emotional kritische Situationen versucht wird.

Im letzten Viertel macht David Ayer erfreulicherweise endlich klar Schiff und bringt sein Debüt doch noch zu einem relativ runden Abschluss. Spätestens ab dem Moment, als Jim und Mike nach Mexiko fahren, wird das Muster des Scheins aufgebrochen und fast wird man von der Erkenntnis überrumpelt, als das eigene Unterbewusstsein urplötzlich nach außen getragen wird und man zu realisieren beginnt, was genau die ganze Zeit unter der Oberfläche gebrodelt hatte. An dem Leerlauf, der zwischenzeitlich herrscht, ändert das jedoch rein gar nichts, da kann der psychologische Unterbau noch so fundiert sein. Das Drehbuch ist in knappen drei Vierteln letztendlich das entscheidende Problem von “Harsh Times”. David Ayer hat sich nicht hundertprozentig von seinem Restwerk trennen können und liebäugelt noch mit alten Strukturen und eher oberflächlich geschriebenen Figuren. Nicht zuletzt durch die herausragenden Leistungen Bales und Rodríguez’ erlangen sie dennoch die gewünschte psychologische Vertiefung und insofern lässt sich gerade noch so sagen: Mission geglückt.
:liquid7:

Verlängerte Kritik ist bei den Narren zu finden...

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Beitrag von Fäb » 05.07.2007, 20:39

Lief der drüben gar nicht im Kino? Etwa DTV mit Christian Bale? :shock: den werd ich mir wohl auch mal bei Gelegenheit, sprich günstig, angeln :)

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Beitrag von Vince » 05.07.2007, 23:22

Fäb hat geschrieben:Lief der drüben gar nicht im Kino? Etwa DTV mit Christian Bale? :shock:
Wenn du mit "drüben" USA meinst, keine Ahnung. Hier lief er jedenfalls nicht. Schon merkwürdig, was für potenzielle Selbstläufer hier sofort auf DVD gebracht werden, aber nuja...

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Beitrag von StS » 06.07.2007, 07:50

"Drüben" in den USA lieft er, ja. Ich würde aber "Harsh Times" nicht als "potentiellen Selbstläufer" sehen, Vince.

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Beitrag von Vince » 06.07.2007, 11:07

Mit Betonung auf "potentiell" ich eigentlich schon, mit der richtigen Vermarktung. Ob das dann praktisch immer so der Fall ist, ist die Frage.

So:

Silent Killer
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Alles klar, hier hat Splendid echt mal wieder eine kleine Perle an Land gezogen...

REVIEW

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Beitrag von Vince » 06.07.2007, 16:14

Ich habe mir jetzt im ersten Posting der Übersicht halber in erster Linie für sich selbst einen Kurzkommentar-Index eingerichtet. Vielleicht setze ich so alle 10 Seiten hier einen neuen Index rein, damit der alte nicht überläuft, mal sehen...

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Beitrag von Sir Jay » 06.07.2007, 16:18

mensch, du machst dir aber arbeiten junge ;)

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