Filmtagebuch: Vince

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Beitrag von Vince » 16.08.2007, 19:48

Das Schlangenei
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Ingmar Bergmans erster Film, den er im Ausland gedreht hat. Hintergrund: Er wurde 1976 in seiner Heimat wegen Steuerhinterziehung verurteilt und flüchtete für einige Jahre nach München, wo er dann auch "Das Schlangenei" drehte.
Leider ist das Drama um einen jüdischen Zirkusartisten und seine Schwägerin im Berlin der 20er Jahre nicht gerade ein dem Regisseur würdiges Werk... nachzulesen hier.

Thank You For Smoking
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Wenn sich jemand satirisch ähnlich verhält wie die Simpsons, hat er mein Herz bereits gewonnen... gelungener Rundumschlag gegen alles und jeden! (oder ihr klickt hier - da gibts Bildchen :wink: )

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Beitrag von Sir Jay » 16.08.2007, 19:59

Vince hat geschrieben:2046
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Sehr starkes Liebesdrama mit elementaren SciFi-Elementen, das seine Fühler zu den ganz Großen des Genres ausstreckt. Bietet eine riesige Interpretationsfläche und das ist es, was einen guten Film aus dem Bereich Liebesdrama ausmacht. Der Gegenstand muss verflüchtigt werden, abstrahiert und aufgelöst, denn ansonsten ist es kein Liebesfilm, sondern höchstens ein rührseliges Schmonzettchen. Überhaupt ist das alles nur ein Sprungbrett zu bedeutenderen Ebenen, die Wong Kar-Wai hier aufbietet.
:liquid8:
des is ja der nachfolger von In the mood for love, sofern ich weiß baut der film auf ITMFL auf...war 2046 dennoch so gut anguckbar?

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Beitrag von Vince » 16.08.2007, 20:06

Nee, sehr komplex, auf Bildaufteilung und visuelle Gestaltung bezogen und für den normalen Zuschauer vermutlich "langweilig" - eben wie "In the Mood for Love".

Wenn mich nicht alles täuscht, kommt der in etwa drei Tagen im Free TV.

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Beitrag von Sir Jay » 16.08.2007, 20:09

da wird uns der Freeman aber vorher sicher noch informieren xD

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Beitrag von freeman » 17.08.2007, 00:22

Nukular ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 24.08.2007, 15:00

Älteres und neueres:

DOA - Dead or Alive
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Vince hat sich nun auch mal von den Mädels vermöbeln lassen und, öhm, ich bin wohl langsam zu alt für den Scheiß.

Ja, also... das Ding war mir einfach viel zu "nett". Vor 10 Jahren hätte ich mir den Streifen wieder und wieder heimlich auf DVD (bzw. damals VHS) angeguckt, die angedeuteten Moppen genossen, den Schwenk am Arsch vorbei, der sich gerade eine knappe Badehose munden lässt... aber heute sehe ich da nur ein knallbuntes, luftleeres Pseudoevent und verspüre keinerlei Druck (Im Sinne von Überzeugungskraft, versteht sich... :wink: )
Vor allem war das Spektakelchen aber nicht mal halb so selbstironisch wie gedacht und das ist einfach Grundvoraussetzung. Dieser neue Feminismus von Lara Croft, den Engeln & Co. ist heute abgestanden, die Sache ist erstmal wieder für ein paar Jahre gegessen und wenn ein Film heute noch mit diesem Klischee hausieren geht, muss er es aber mindestens dreimal brechen, damit es funktioniert. Das ist nicht geschehen. Abgesehen davon, dass Holly Valance immer mal so einen amüsierten Blick drauf hat, der ein bisschen an Angelina Jolie und Joey Lauren Adams erinnert, scheinen fast alle anderen Beteiligten (allen voran Frau Aoki) davon auszugehen, mit Corey Yuen Arthaus zu drehen. Nur Eric Roberts dürfte gar nix gemeint haben, der schaut dann doch den kompletten Film über mit seinem Dauerschmunzeln ziemlich extrabreit aus. Ja richtig, Herr Roberts, Sie sind mal wieder im Rampenlicht. Schööön lächeln!

Die Choreografien waren besser als gedacht (ich hatte da sehr negative Anmerkungen im Gedächtnis), das Problem sind nur eben die stocksteifen Darsteller. Sowas ist auch noch unsexy, also ist selbst diese Rechnung nicht hundertprozentig aufgegangen. Von einer "Story" muss man ohnehin nicht reden, deren Bedeutungslosigkeit versteht sich von selbst, wobei die sinnlosen Plotfetzen wirklich nicht hätten sein müssen - dann doch lieber wie bei "The Quest" oder "Mortal Kombat" einfach nur von einem Duell zum nächsten.

Fazit: Unaufregend und einfallslos, harmlos und bunt. Ein Film, den vermutlich sogar Ned Flanders seinem Rod und seinem Todd erlauben würde...
:liquid3: ,5

Hitcher Returns
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Es zeigen sich im Grunde die gleichen Symptome, die dann später auch das Remake vorwies: Die suspensehaltige, einmalige Stimmung des Originals wird zugunsten einer effekthascherischen, dynamischen Psycho-Tour de Force geopfert. Nach einer von der Konstruktion her gar nicht mal so ungeschickten Einleitung wird schon die erste Szene danach durch unnötige "Placebo-Schocks" (Verfolgerperspektive, die sich damit auflöst, dass da eigentlich nur ein Vertrauter näherkommt) künstlerisch verschandelt.

Hinzu kommt noch die Problematik, dass die Situation im Sequel viel zu unwahrscheinlich ist. Das geht soweit, dass der Überlebende aus dem ersten Teil behauptet, das sei irgendwie der gleiche Killer - er sehe halt nur anders aus.

Die nicht uninteressante Tatsache, dass ein vermeintlicher Hauptdarsteller irgendwann unerwartet stirbt und ein anderer seinen Platz einnimmt, wird durch zu hektisches und wenig durchdachtes Spiel mit der Umgebung wettgemacht. Anlehnend an die Vorgehensweise des Killers im Original wird hier eine Szene nach der anderen hergerichtet, die den Protagonisten schwer in den Verdacht zieht, selbst die Morde begangen zu haben - und das ohne jeglichen Sinn und Verstand.
Jake Busey ist psychologisch gesehen für die Rolle nicht im geringsten zu gebrauchen, er bringt allenfalls die rein physiognomischen Anlagen für einen B-Movie-Killer mit, der eben nur ein schön breites Haifischgrinsen haben muss und nicht mehr.

Insofern eine in Ansätzen bemühte, aber letztlich komplett falsch angepackte Fortsetzung, die dem Original nicht gerade schmeichelt.
:liquid3:

Verbraten & Verkauft
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Von Kevin James hätte man sich mehr erhofft... Review hier
:liquid4:

Black Dahlia
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Typischer, stilverliebter de Palma, der seeeehr nach Hitchcock schmeckt und insofern gar nicht mal so unschön anzusehen ist. Aber über das Faible für den Film Noir vergeht die Geschichte in einem verworrenen Pulk, der schnell den Faden verliert und bis zum Ende nicht mehr die Kurve kriegt. Es gibt diese tollen Szenenarrangements wie die zentrale Szene in der Lobby bei dem Sturz das Treppenhaus hinunter, und sie wären jetzt schon Höhepunkte des modernen Films, hätte ihnen eine Story zugrunde gelegen, die meisterhaft erzählt würde. Aber das ist das ganze Problem: Bei de Palma stehen zuerst mal die Schlüsselbilder und dann erst die Geschichte. Hitchcock ist auch mal so vorgegangen und hat dennoch einen seiner besten Filme vorgelegt ("Der Unsichtbare Dritte") - von der Größe seines Vorbildes ist de Palma nach wie vor weit entfernt.
:liquid6:

Scoop - der Knüller
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Eine lockere Komödie wie aus dem Handgelenk geschüttelt. Woody Allen switcht so selbstverständlich zwischen Realität und Fiktion, dass man die Entmaterialisierung eines Journalisten wie selbstverständlich annimmt. Obwohl durch und durch mit Klischees einer romantischen Komödie durchsetzt, versteht der Altmeister es hervorragend, ein Produkt zu erschaffen, das sich von seinem Verve her mit nichts anderem vergleichen selbst als mit den Werken des Regisseurs selbst. Die keck aufspielende und weniger durch gutes Schauspiel als vielmehr durch gelungene Gestik auftrumpfende Scarlett Johansson begleitet ihren neuen Mentoren mit Leichtigkeit in seinen Lebensherbst.
:liquid7:

Der Stadtneurotiker
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Freilich Woody Allens unbestrittenes Paradestück, in seinem New York ununterbrochen Feststellungen äußernd und mit feinstem Humor das eigene verdrehte Leben in elliptischen Hypothesen rekapitulierend. Die Stadt wird zum Stop & Go, das die Hauptfigur nach Belieben anhalten, analysieren und weiterlaufen lassen kann. Dadurch entstehende Sprünge in der holprigen Struktur, die dem ganzen einen fast episodischen Touch verleihen, gehören dazu.
:liquid8:

Aus dem Leben der Marionetten
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Nach dem eher mißglückten "Schlangenei" besinnt sich Ingmar Bergman wieder auf seine alten Stärken und inszeniert ein kammerspielartiges, von vorne nach hinten aufgerolltes Psychogramm eines Mannes, der eine Prostituierte ermordet hat - und kommt zu dem diskussionswürdigen Schluß, dass das Leben möglicherweise vorbestimmt ist. Die Schlüsselsequenz, der beunruhigende Traum in dem überbelichteten, konturlosen weißen Raum, gehört zu den Highlights.
:liquid7:

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Beitrag von Vince » 31.08.2007, 13:46

Die Kommentare zu 300, Haus der toten Seelen und Wolf Creek sind in den entsprechenden Freds nachzulesen...

Der Fluch - The Grudge 2
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Keine Ahnung, wie oft Takashi Shimizu seine Geschichte nun schon verfilmt hat - oft genug jedenfalls, dass mir sein Name dermaßen im Ohr dröhnt, dass ich ihn für dieses Posting nicht mal mehr nachschlagen musste (ansonsten hab ich's etwas mit asiatischen Namen). Immer der gleiche Trott, immer etwas anders variiert. Hier das Sequel eines Remakes einer Kinoverfilmung eines TV-Filmes, das einerseits versucht, die Geschehnisse aus dem ersten US-Remake weiterzuspinnen, sich andererseits aber auch noch beim japanischen Kino-Original bedient, wo das erste US-Remake nicht zugegriffen hat. Ein unnötig verquollener Knäuel von Bezügen und Zitaten, eine durch und durch sinnlose Produktion, aber: mich packt es immer noch ordentlich an den Eiern. Ich kann nix dagegen machen, das ist nun mal genau meine Art von Horror und ob ich nun will oder nicht, ich habe immer und immer wieder meinen Spaß dabei. Hier mal eine schwarze Katze, da mal ein Geisterjunge, dort mal ein knackendes Weib mit schwarzen Haaren - langweilig wird es mir nicht. Originalitätspreise gewinnen freilich andere...
:liquid6:

American Dreamz
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Eine Satire, die wesentlich näher an der Realität dran ist, als es ihr möglicherweise lieb ist. Aber immerhin stellt sie höchst unterhaltsam die Farce ins Rampenlicht, dass eine Volksverdummung wie die "Superstar-Shows" in unserer Gegenwart das Symbol für den "American Dream" ("with a Z") darstellen soll. Ein verpeilter Präsident Schorsch Dabbelju Quaid, ein zynisches Moderatorenarschloch, eine karrieregeile Schlampe, ein irakischer Verehrer der amerikanischen Kultur, der durch Zufall zum Daniel Küblböck des Filmes wird und ein sensibler Boyfriend aus dem American Pie-Cast sorgten mit viel schwarzem Humor für einen wirklich vergnüglichen Abend. Die Handlung ist zwar auffallend auf einen großen Knall zum Ende hin ausgerichtet, was ein wenig unpassend ist, aber wenigstens geht die bösartige Linie nie verloren.
:liquid7:

Fist of Legend
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Wahrlich beeindruckender Martial Arts-Streifen mit furiosen Kampfchoreografien, die mit zunehmender Laufzeit immer besser werden und in einem Finale mit einem Gegner münden, der eine Ausstrahlung besitzt, wie "Street Fighter" es im Endkampf damals auch gerne gehabt hätte. Yuen Woo-Ping hat alle Arbeit geleistet und sich zu Recht für höhere Aufgaben empfohlen. Daneben bleibt es aufgrund der Konflikte zwischen dem Chinesen und den japanischen Protektionisten auch handlunsgtechnisch immer interessant.
Für den totalen Überknaller fehlten dann aber doch die ganz großen Momente. Aufgrund der gewaltigen Vorschusslorbeeren habe ich eigentlich in allen Bereichen noch ein klein wenig mehr erwartet. Trotzdem: Pflichtfilm für jeden an historischen Kampfsportfilmen Interessierten.
:liquid8:

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Beitrag von StS » 31.08.2007, 18:12

Vince hat geschrieben:Der Fluch - The Grudge 2
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Uff! :shock:

Also hier bin ich mal mit dem Freeman im Horror-Bereich einer Meinung: Ein ziemlich schwacher Streifen... :roll:
StS hat geschrieben:the Grudge II (Ghosthouse, Director´s Cut)

:liquid3:

Ich habe mich (als Freund solcher Flicks) sehr auf diesen hier gefreut - nur: Das war (fast) nix! Zu lahm, zu lang, zu belanglos, zu ideenarm. Der Vorgänger ist klasse, keine Frage, dieser hier nur schwach. Drei gute Szenen (Dunkelkammer, Milch-Spucken, Schußszene) retten kaum mehr was. Die Handlungskonstruktion ist ansprechend, aber es wurde nichts daraus gemacht. Zeitweise setzte Langeweile ein, die nicht einmal durch Tempo, Atmosphäre oder Eye Candy kaschiert werden konnte. Das Schema um das Auftauchen der Geister wurde überreizt, Gruselgefühl kommt nie über den Ansatz hinaus. Der Ofen ist erkaltet. Vielleicht könnte ein Neuanfang ohne Shimizu die Reihe noch am Leben halten - aber nicht auf dieser Schiene hier...

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Beitrag von Vince » 31.08.2007, 19:36

StS hat geschrieben: Uff! :shock:

Also hier bin ich mal mit dem Freeman im Horror-Bereich einer Meinung: Ein ziemlich schwacher Streifen... :roll:
Na, ich seh da rein von der Machart her keinerlei Unterschied zum Vorgänger. Nur die Ideenlosigkeit und die Tatsache, dass die gleiche Geschichte zum x-ten Mal wiederholt wird, muss man normalerweise negativ ankreiden, was ich jetzt nicht gemacht habe, weil ich das in Kenntnis der Originale schon beim ersten Remake hätte machen müssen und weil ich mich einfach gut unterhalten gefühlt habe (aus rein subjektiven Gründen). Vielleicht verstehst du durch dieses Sequel jetzt, wie ich das Original gesehen habe. Aber den Notenunterschied von 5 (!) Punkten für zwei Filme, die sich rein technisch nur bedingt unterscheiden, musst du mir erst mal nachvollziehbar machen. Zumal man den Vorwurf der Wiederholung ja wie gesagt auch dem ersten Remake machen muss.

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Beitrag von Sir Jay » 31.08.2007, 20:30

Hey, wie kommt man am besten ohne große Währungsund bezahlungsumwege (also keine kreditkarte) an eine hübsche DVD von Fist of Legend? :)

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Beitrag von John Woo » 31.08.2007, 20:32

Sir Jay hat geschrieben:Hey, wie kommt man am besten ohne große Währungsund bezahlungsumwege (also keine kreditkarte) an eine hübsche DVD von Fist of Legend? :)
Gute Frage! Die französische DVD sei noch gut hab ich gehört, aber die hat, soweit ich weiss, nicht ausblendbare franz. Untertitel.

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Beitrag von StS » 31.08.2007, 22:07

Vince hat geschrieben:Aber den Notenunterschied von 5 (!) Punkten für zwei Filme, die sich rein technisch nur bedingt unterscheiden, musst du mir erst mal nachvollziehbar machen.
Technisch sind sie auf einer Höhe, das ist wahr - ABER: Der erste ist spannend und atmosphärisch, der 2. nicht - der zweite Teil besitzt einfach keine wirklich intensiven Momente. Das Sequel funktioniert halt nicht - es ist einfach nur da (also technisch gesehen)... :wink:

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Beitrag von Vince » 31.08.2007, 22:53

StS hat geschrieben: Technisch sind sie auf einer Höhe, das ist wahr - ABER: Der erste ist spannend und atmosphärisch, der 2. nicht - der zweite Teil besitzt einfach keine wirklich intensiven Momente. Das Sequel funktioniert halt nicht - es ist einfach nur da (also technisch gesehen)... :wink:
Siehste, das ist genau der Punkt, warum das eigentliche "Ur-Remake" bei mir schon nicht mehr so überragend funktionierte. Ich kannte die Originale und die identischen Szenen im Remake waren alle einfach nicht mehr so intensiv. Von "The Grudge" zu "The Grudge 2" war es deswegen für mich gar nicht mehr so ein großer Sprung, beides halt nette Amerikanisierungen ohne Anspruch auf Innovation :arrow: beide die gleiche Note.

Auch noch gesehen:

Scary Movie 4
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Tja, der macht sich ja nicht mal mehr die Mühe, überhaupt so zu tun, als wolle er die einzelnen Parodien zu einer zusammenhängenden Handlung verknüpfen. Hier etwas Krieg der Welten, da etwas The Grudge, zwischendrin ein bisschen Saw und Brokeback Mountain... und da wird auch das Grundproblem der Franchise wieder überdeutlich: Was hier gemacht wird, ist keine Parodie, sondern einfaches Kopieren. "Scary Movie 4" besticht eher durch ein tödlich genau nachvollzogenes Production Design und Special Effects der zur Zielscheibe auserkorenen Filme als durch raffiniert eingebaute Parodie. Das ist alles so brachial, so offensichtlich, dass es nicht mehr lustig ist. Obwohl ich inzwischen die ersten beiden Beiträge der Wayans-Brothers wegen ihres infantilen Humors verabscheue: was diesen Punkt betrifft, sind sie den Zucker-Arbeiten überlegen.
Ein paar vereinzelte Gags zünden nach dem guten alten Zucker-Prinzip, angefangen bei einem kleinen Kameratrick (Charlie Sheen scheint wie Bill Pullman in "The Grudge" vom Balkon zu stürzen, geht aber nur ins Wohnzimmer) bis zur groben Fäkalkomödie. Leider sind aber viel zu viele Rohrkrepierer dabei bis hin zur Geschmacklosigkeit (die ganze Nummer im Boxring war einfach nur daneben).
Sollte es ein nächstes Mal geben, wäre es schön, wenn die Drehbuchautoren mal wieder was anderes machen würden als Kaffee trinken, damit es Nährboden für feinere Comedy gibt.
:liquid4:

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Beitrag von freeman » 01.09.2007, 01:21

Zu Fist of Legend gilt:
Abwarten. Ich kann mir net vorstellen, dass der Film NICHT demnächst auf DVD erscheinen wird ... Warum auch? Ist doch alles da: NE gelungene Synchro (auch wenn die Synchronsprecher fürn Jet schon Legion sind) und ein imo hervorragendes Master ... immerhin war die Qualie krachend geil ... wer sich da von den Labels net anstellt, ist imo selber schuld ... das könnte ne Referenzscheibe werden. Noch nen paar Extras abgreifen und gut ist ...

Und zum Film: Das war für mich nen Event LOL ... ich bin da heiß drauf, seit ich weiß, dass er kommen sollte. Freunde angespitzt, meine Familie, meinen Onkel zum Aufnehmen per DVD Recorder verdonnert und und und ... im Umkreis von nen paar Kilometern gibbet hier keinen, der den net gesehen hat :lol: und obwohl meine Erwartungen gigantisch waren, wurde ich null enttäuscht ... irgendwie passt an dem Film alles ... die volle Punktzahl haue ich net raus, weil ... ja, warum ... weiß auch net LOL ... bin ansonsten aber voll deiner Meinung ...

Was mir viel weniger gefallen hat, waren die etwas prätentiösen Portraits danach ... wobei das über Leslie Cheung auf der einen Seite zwar gereicht hat, um mir heute das unbesiegbare Schwert zuzulegen (eh einer meiner Lieblingsfilme aus HK) aber ansonsten seltsam kalt war. Und dass es bei dem Portrait kein einziges echtes filmunabhängiges Material der Privatperson zu sehen gab, fand ich extrem arm. Imo wurden die dem Mythos Leslie Cheung null gerecht ... schade ... und naja, dass Portrait von Doyle war langweilig ... damit bleibt der HK-Abend eigentlich nur wegen dem Jet in Erinnerung ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 01.09.2007, 12:08

Mein Bezugspunkt bleibt weiterhin "Drunken Master II", denn ich in dem Bereich nach wie vor als Nonplusultra betrachte. Im direkten Vergleich fällt Fist of Legend imo in den meisten Bereichen ab, selbst die Story ist in DM ein bisschen differenzierter. Aber neben "Once upon a time in China" sicher der beste Jet-Film, den ich kenne und wenn eine DVD kommen sollte, wäre sie auf jeden Fall gekauft.

Die Dokus konnte ich leider nicht mehr sehen, aber anscheinend hab ich dann ja auch nicht soo viel verpasst.


Und ich hab schon wieder was:

Das Lächeln einer Sommernacht
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Das ist zugegeben einer dieser Filme, die ich mir nur deswegen ansehe, weil ich sie auf DVD habe. LOL. Auf "freiwilliger" Basis würde ich mir das nicht antun, aber wo er schon mal in der Bergman-Box ist... why not.

Dabei ist zu sagen, dass Bergman hier erfolgreich gegen seine Strömung antritt und eine seiner eher seltenen Komödien vorträgt, und das, so muss ich lobend anerkennen, mit einem erstaunlich offenherzigen Ton in den Wirrungen aus Beziehungskisten. Freche Dialoge, zweideutige Anspielungen - unter dem Mantel der Fünfziger Jahre kann das alles ganz schön erhellend sein. Heute ist logischerweise eine Staubschicht obenauf.
:liquid7:

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Beitrag von Montana » 01.09.2007, 18:00

Vince hat geschrieben: Auch noch gesehen:

Scary Movie 4
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Tja, der macht sich ja nicht mal mehr die Mühe, überhaupt so zu tun, als wolle er die einzelnen Parodien zu einer zusammenhängenden Handlung verknüpfen. Hier etwas Krieg der Welten, da etwas The Grudge, zwischendrin ein bisschen Saw und Brokeback Mountain... und da wird auch das Grundproblem der Franchise wieder überdeutlich: Was hier gemacht wird, ist keine Parodie, sondern einfaches Kopieren. "Scary Movie 4" besticht eher durch ein tödlich genau nachvollzogenes Production Design und Special Effects der zur Zielscheibe auserkorenen Filme als durch raffiniert eingebaute Parodie. Das ist alles so brachial, so offensichtlich, dass es nicht mehr lustig ist. Obwohl ich inzwischen die ersten beiden Beiträge der Wayans-Brothers wegen ihres infantilen Humors verabscheue: was diesen Punkt betrifft, sind sie den Zucker-Arbeiten überlegen.
Ein paar vereinzelte Gags zünden nach dem guten alten Zucker-Prinzip, angefangen bei einem kleinen Kameratrick (Charlie Sheen scheint wie Bill Pullman in "The Grudge" vom Balkon zu stürzen, geht aber nur ins Wohnzimmer) bis zur groben Fäkalkomödie. Leider sind aber viel zu viele Rohrkrepierer dabei bis hin zur Geschmacklosigkeit (die ganze Nummer im Boxring war einfach nur daneben).
Sollte es ein nächstes Mal geben, wäre es schön, wenn die Drehbuchautoren mal wieder was anderes machen würden als Kaffee trinken, damit es Nährboden für feinere Comedy gibt.
:liquid4:
Dito! allerdings fand ich teil 1 und 3 genial... eines muss man dem 4ten teil aber lassen^^ als ich danach den originalfilm von the grudge guckte musste ich mich todlachen, weil mir immer die verarschungsscenen neben den richtigenscenen vor augen waren... das war echt witzig... xD

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Beitrag von SFI » 01.09.2007, 18:51

Lief der im TV? Der war doch sicher cut oder? Ich kann das franz. Digi empfehlen, sehr gelungener Release.

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PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Beitrag von daemonicus » 01.09.2007, 19:06

Manchmal frag ich mich ob der Timo gar keine Posts liest. :lol: 8-)

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Beitrag von Vince » 04.09.2007, 13:24

Nacho Libre
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Die Spencer / Hill-Filme erleben ein Revival!
Es ist alles da, was die Fans des italienischen Klopper-Duos begehren und seit nunmehr zwei Jahrzehnten nicht mehr bekommen: Ein Terence Hill im Körper eines Bud Spencer kloppt sich durch den Wrestling-Ring, um einem Kloster Wohlstand zu bringen und es vor der Armut zu retten. Dazu ein Score, der überdeutlich an die Oliver Onions mahnt und ein geradliniger Aufbau, der selbstverständlich für alle glücklich endet.
Dass man das allerdings von Jared Hess vorgesetzt bekommt, der mit "Napoleon Dynamite" noch ein entzückendes und hintersinniges Portrait eines Außenseiters der 80er Jahre geschaffen hat, ist schon etwas seltsam. Da Hess seine Bildsprache eins zu eins in sein zweites Regiewerk hinüberrettet und nicht einmal auf den dämlichen Slang verzichten will (Efren Ramirez spielt wieder exakt den gleichen bescheuerten Sidekick mit exakt der gleichen Synchronstimme, nur diesmal als Straßenjunge im Mexiko der 70er), wird allerdings ein ähnlicher Tiefgang suggeriert wie man ihn "Napoleon Dynamite" zuschreiben durfte. Dafür ist die Story aber nicht nur zu platt, sondern dermaßen sinnentfremdet, dass einige Szenen schlicht und ergreifend keinen Sinn ergeben.
Mit Enttäuschung beginnt man auf halber Strecke zu realisieren, dass dies kein erneuter Beweis der kongenialen Beobachtungsgabe des Regisseurs für die Freaks und Hässlichen wird, sondern ein alles in allem unlustiges und belangloses Treiben, das immerhin eine schöne Optik, ziemlich gute Wrestling-Choreografien und einen wie immer überaus spiellaunigen Jack Black zu sehen bekommt, der grundsätzlich wunderbar in das Hess-Universum gepasst hätte.
:liquid5:

The Big White - immer Ärger mit Raymond
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Du hattes Recht, freeman. Ich mag Filme, in denen es schneit, ohne dass es dafür zwangsläufig Weihnachten sein muss, an sich unheimlich gerne. "The Big White" ist aber doch eine zu offensichtliche Kopie von "Fargo", die nicht einmal ansatzweise dessen Klasse auch nur andeuten kann. Offensichtliche Selbstzweckhaftigkeiten wie die am Tourette-Syndrom leidende Ehefrau von Robin Williams stören das Flair, das sich nie so recht entfalten kann. Die Skurrilitäten sind erzwungen, die Wenden im Plot vorhersehbar, die Charakterkonstellationen künstlich. Des weiteren fehlt es den meisten der Darsteller an der natürlichen Ausstrahlung, mit der Schauspieler wie William H. Macy oder Frances McDormand ihren Charakteren im Referenzwerk noch Authentizität einhauchten. Zuguterletzt fehlt den Dialogen der Biss und die Gabe, die komprimierte Natur der Einwohner Alaskas wiederzugeben.
Dass es dennoch kein Totalausfall geworden ist, liegt in erster Linie an den wunderschönen Bildern, dem abwechlungsreichen Score und dem Umstand, dass eine Geschichte wie diese niemals wirklich langweilig ist. Die "Leichen im Keller" haben auch diesmal wieder seinen Reiz, der eben nur leider nicht effektiv genug gekitzelt wird. Schade.
:liquid5:

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Beitrag von freeman » 04.09.2007, 17:51

Wie immer hatte ich recht ... ist ja nichts Neues ;-). Nope, wirklich schade das Ganze, wie fandest du eigentlich Simple Plan vom Raimi? Ich würde den ja zwischen den beiden Filmen Fargo und Big White einordnen? Du?

Und ja, was ist mit Leuten, die Napoleon Dynamite so witzig wie nen Kropf fanden? Könnte denen der Nachokram gefallen?

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von LivingDead » 04.09.2007, 18:07

Meine Meinung: "Simple Plan" ist richtig gut. Würde da ohne mit der Wimper zu zucken 8 Punkte geben. ;)

"Nacho Libre" hingegen kannste imo vergessen. Fand den weder lustig noch unterhaltsam, sondern einfach nur absolut unkomisch... Genau so wie "Tenacious D", dem ich ebenfalls rein gar nichts abgewinnen kann.
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Vince » 04.09.2007, 22:47

freeman hat geschrieben:Wie immer hatte ich recht ... ist ja nichts Neues ;-). Nope, wirklich schade das Ganze, wie fandest du eigentlich Simple Plan vom Raimi? Ich würde den ja zwischen den beiden Filmen Fargo und Big White einordnen? Du?
Gar nicht, kenn ich nicht, aber danke für den Tipp. Der ist schon so oft im TV gelaufen und sogar bei diesen Billigzeitschriften verhökert worden aber irgendwie ging der immer an mir vorbei...
Und ja, was ist mit Leuten, die Napoleon Dynamite so witzig wie nen Kropf fanden? Könnte denen der Nachokram gefallen?
Eher nein. Bin mir da sogar ziemlich sicher. Weil die Bildsprache wie gesagt absolut identisch ist. ZB. der Vorspann: Bei Napoleon wurden doch immer so sorgfältig dekorierte Teller mit Essen in die Kamera gehalten - bei Nacho sieht man aus der gleichen Perspektive, wie das Wrestlingkostüm zusammengestellt wird. Und solche Parallelen ziehen sich über den ganzen Film. Wobei ich glaube, du wirst den zumindest ein bissl besser finden als Napoleon, weil der teilweise so depperte Szenen an Bord hat... ich meine, da gibt es eine Szene, da trainieren die beiden Hauptfiguren miteinander auf einer Wiese. Jack Black packt sich einen Kuhfladen, schmiert ihn ins Gesicht von Efren Ramirez und dann packt er sich einen Plastikpfeil und Bogen und schießt Ramirez in den Rücken. Da denkt man sich echt nur: wtf?!?
Unlustig wirst du ihn aber auf jeden Fall finden.

@LD: Tenacious D wird rocken! Das geht gar nicht anders. Der MUSS rocken. :wink: Ich fiebere dem Nice Price noch entgegen, dann isser aber sowas von blind gekauft. Jack Black fetzt in solchen Rollen sowieso.

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Beitrag von LivingDead » 05.09.2007, 13:45

Vince hat geschrieben:@LD: Tenacious D wird rocken! Das geht gar nicht anders. Der MUSS rocken. :wink: Ich fiebere dem Nice Price noch entgegen, dann isser aber sowas von blind gekauft. Jack Black fetzt in solchen Rollen sowieso.
Ja, irgendwie rockt der ja auch (die Musik fetzt natürlich schon). Aber leider rockt der auf eine Art und Weise, bei der ich leider nicht immer mitrocken kann. Und sowieso funktioniert der Film abseits der Musik wirklich nur ganz selten. Ist insgesamt auch nicht so mein Humor, muss ich zugeben...
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Vince » 07.09.2007, 12:34

Monster House
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Ausgesprochen schade. Da hatte ich die Hoffnung, dass sich endlich mal jemand aus der Niedlichkeit der sonstigen Animationsfilme befreien und ein wenig Individualität ausstrahlen könnte und als er so mit seinem leider etwas ungelenken Motion Capturing aus der Umarmung der Pixar- Dreamworks- und sonstigen Marktführer flieht, läuft er den Klischees eines Kinder-Gruselfilms direkt in die Arme. "Monster House" steht für einen vorhersehbaren Handlungsverlauf, den man mit etwas gutem Willen auch "klassisch" nennen könnte, der aber in Wirklichkeit stagniert und über weite Strecken insbesondere der ersten Hälfte richtiggehend langweilt. In der zweiten Hälfte geht es dann actiontechnisch wenigstens etwas zur Sache und das entschädigt schon ein wenig für den bis dahin enttäuschenden Verlauf.
Noch :liquid6:

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Beitrag von Vince » 09.09.2007, 16:46

The Fast and the Furious - Tokyo Drift
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Ein Festival der verschenkten Möglichkeiten, wenn man sich mal den Drehort vor Augen führt. Ich meine - Tokyo! Das hätte einfach ein adrenalinfödernder Neon-Bildertunnel für die Sinne werden müssen. Stattdessen schickt man eine Milchbubi-Grinsebacke auf Erziehungsurlaub und gleitet ab in eine jederzeit unglaubwürdige Underground-Geschichte voller Unlogik, die sich leider allzu sehr in den Vordergrund drängt. Die anbetungswürdige Kulisse für die Rennszene wird gar nicht ausgenutzt und die Stunts hören sich in der Theorie wesentlich aufregender an als in der Praxis (von dem geilen Moment, als das Auto in Zeitlupe düurch die belebte Straßenkreuzung driftet, mal abgesehen). So bleibt der schwächste Ableger der Reihe zurück, der sich unverständlicherweise auf seine Charaktere stützen möchte und dabei sehr tief fällt. Davon habe ich mir mehr erhofft.
:liquid4:

Firewall

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Hier ist zu sagen: Genau das bekommen, was man erwartet hat - ein stinkkonservatives, von A bis Z vorhersehbares Vehikel für einen seit Jahren stagnierenden Star, der damit aber bisher immer gut gefahren ist und sich auch jetzt nicht blamiert, dafür ist das Endresultat doch zu ordentlich. Aber das Skript ist so schrecklich unoriginell, dass es ohne jegliche Ironie auf alle Klischees baut, die das Genre so hergibt: Der Baddie tötet einen versagenden Komparsen, Harrison Ford wagt allerlei unglaubliche Nummern und riskiert jedes Mal das Leben seiner Familie, das System kann wegen unvorhergesehener Vorkommnisse nicht gehackt werden und am Ende driftet das unpersönliche Schachspiel in ein Mano à Mano-Duell ab. Nuja. Wenn man mit der x-ten Variation ein und desselben Films leben kann, ist "Firewall" ganz nett zum einmal Anschauen und schnell wieder vergessen.
:liquid5:

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