Filmtagebuch: Ed Hunter

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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 07.12.2007, 19:17

Miss Undercover 2

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Auch die Fortsetzung der Erfolgskomödie extrahiert aus der bewährten Formel ein kurzweiliges Filmvergnügen: Harmlose Gags und Sandra Bullocks charmante Darstellung der Gracie Hart halten die mit vereinzelten Actionszenen und einigen allzu albernen Slapstick-Einlagen gespickte Suche nach den Entführern am Laufen, während ein gelungener Popsoundtrack, der flotte Musik von Pink bis Tina Turner auffährt, das Geschehen gelungen untermalt. In Nebenrollen gefallen die bekannten Gesichter William „Captain Kirk“ Shatner und Treat Williams, einzig Regina King als Gracies prügelwütige Partnerin Sam Fuller wirkt die ganze Zeit wie eine blasse Wannabe-Michelle-Rodriguez und die Moral von der Geschicht hätte man auch etwas weniger kitschig einhämmern können.

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Beitrag von Ed Hunter » 08.12.2007, 12:11

The Fast and the Furious - Tokyo Drift

Das zweite Sequel der erfolgreichen „The Fast and the Furious“-Reihe sorgt mit einem Locationwechsel nach Japan und dem chicen Element des Driftens für Abwechslung, ohne die bewährte Formel in irgendeiner Weise zu verändern: Stylishe Bilder, ein stimmiger Soundtrack und nette Action halten eine schwachbrüstige Alibistory zusammen und sorgen für kurzweiliges Style-over-Substance-Entertainment, das hauptsächlich an seinem blassen Hauptdarsteller Lucas Black krankt.

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Der Todesschlag der Stahlfinger

Auch dieser 70er-Jahre-Klassiker aus der legendären Shaw-Brothers-Schmiede erweist sich als höchst unterhaltsames Kampfkunstvergnügen für Easternfans. Die dünne Story gibt leider wenig her, wird aber mit perfekt choreografierten, beeindruckend rasanten Martial-Arts-Szenen garniert, die sich vornehmlich aus Swordplay zusammensetzen, zumeist allerdings leider etwas kurz ausfallen. Dafür bringen jedoch atmosphärische Horrorelemente Schwung ins Geschehen. Sehenswert.

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Beitrag von Ed Hunter » 09.12.2007, 00:05

Der Goldene Kompass

Nach „Die Chroniken von Narnia“ und „Eragon“ folgt mit „Der Goldene Kompass“ ein weiteres kindgerechtes Fantasyepos, das sich als Trilogieauftakt zum Kassenmagneten entwickeln möchte, aber lediglich durchschnittliche Unterhaltung bietet. Die Story wirkt aus allen möglichen Genrehits vergangener Jahre zusammengeklaubt und einige Elemente kommen arg trashig daher, die zwar nicht neue, aber frisch präsentierte Prämisse um die in Tierdämonen ausgelagerten Seelen sowie einige nette Actionschauwerte machen den „Goldenen Kompass“ jedoch zum ansehbaren Mainstreamabenteuer. Nichtdestotrotz wird das anvisierte junge Publikum hier wohl am meisten Spaß haben.

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Beitrag von SFI » 09.12.2007, 06:54

Du sprichst das Problem ja direkt an, wieso schafft man es nicht mehr und sei es nur ansatzweise die Qualität von Herr der Ringe zu erreichen? Die Vorlagen stimmen, die Budgets stimmen, aber es kommt einfach nur Murks dabei rum. Sind wir durch HDR zu verwöhnt?
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Beitrag von daemonicus » 09.12.2007, 09:53

Denk mal es liegt u.a. daran dass Jackson HdR wollte, er wusste was er den Buchfans schuldig ist. Alles andere ist heruntergekurbelte Auftagsarbeit.

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Beitrag von Ed Hunter » 09.12.2007, 13:35

"Der goldene Kompass" ist zum Glück keine so offensichtliche HdR-Kopie mehr wie Narnia und Eragon, eigentlich sind kaum mehr Ring-Einflüsse zu sehen, aber er visiert eben genau das gleiche Publikum an, das diese beiden mit ihren verkindlichten HdR-Varianten vorbereitet haben. Imo ist es einfach arm, auf einen Erfolg wie Jacksons Trilogie gleich massenweise Plagiate hinterherzuschieben, das kann nie ans Original heranreichen. Nach "Scream" gab's lauter Slasher, nach "Ring" lauter Asiagruselremakes, nach "HdR" lauter Fantasyepen - kommt das ganze Zeug gewöhnlich an den Trendsetter ran? Nö.

Imo bräuchte es einfach ein wenig Abstand, bis bei sowas wieder was Gutes rauskommen kann. Wobei ich "Der goldene Kompass" aber wie gesagt nicht mehr direkt mit HdR vergleichen würde.
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Beitrag von Ed Hunter » 11.12.2007, 18:21

Breakaway - Ein knallharter Coup

Mit „Breakaway“ hängt ein weiterer durchschnittlicher B-Actioner seine Spannungsszenen und Krawallschauwerte am etablierten „Stirb langsam“-Szenario des im Alleingang gegen Entführer zu Felde ziehenden Cops in Schwierigkeiten auf und serviert damit nicht mehr und nicht weniger als solide Unterhaltung. Eric Roberts als feister Bösewicht und einige passable Shootouts sorgen für eine kurzweilige Umsetzung der dünnen Story, mehr als eines unter unzähligen kostengünstigen „Die Hard“-Ripoffs ist der mit einem eher blassen Dean Cain in der Hauptrolle besetzte TV-Streifen allerdings nicht.

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Black Rain

Michael Douglas und Andy Garcia gehen als ungleiches amerikanisches Copduo in Tokio auf Verbrecherjagd und geraten ins tödliche Netz der Yakuza – aus der eher schlichten Story strickte Regiealtmeister Sir Ridley Scott 1989 einen soliden Polizeithriller, der vor allem mit seinem atmosphärischen Soundtrack, den tollen Leistungen seiner Hauptdarsteller sowie in einem spektakulären Showdown kulminierenden harten Actioneinlagen punkten kann, der bei seiner Zweistundenlaufzeit allerdings auch einige zähe Passagen aufweist und dessen Look man weniger hochglanzpoliert und mehr 80s-typisch schmuddelig hätte halten sollen, um eine optimale Atmosphäre zu erzielen. Ein durchaus sehenswerter Film, aber kaum mehr als gelungener oberer Durchschnitt.

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Beitrag von Ed Hunter » 13.12.2007, 21:51

Der Pate II

3 Jahre nach seinem oscarprämierten Mafiahit „The Godfather“ inszenierte Francis Ford Coppola die epische Fortführung der Gangsterchronik um den Corleone-Clan – mit einer noch einmal um zwanzig Minuten erhöhten Laufzeit, die die Dreistundenmarke sprengt. Leider gelingt es ihm dabei nicht, an das Original heranzureichen, nicht zuletzt, da erneut diverse Längen auftreten. Mit einem interessanten Subplot, der die Anfänge von Don Vito Corleone (Robert deNiro) schildert sowie gewohnt guten schauspielerischen Leistungen vor allem Al Pacinos, aber auch des hochkarätigen Supportensembles (Robert Duvall, Diane Keaton) sammelt „Der Pate 2“ allerdings Punkte und entwickelt vor allem im letzten Drittel gekonnt Spannung und Dramatik.

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Superman Returns

Der anhaltende Comicverfilmungswahn förderte 2006 auch eine Fortsetzung der Abenteuer von DC-Held Superman zutage: Mehr als allzu zähes, storytechnisch einfallsloses und mit nur soliden Trickeffekten und kaum herausragender Action garniertes Mainstream-Popcorn-Kino brachte der „X-Men“-erprobte Regisseur Bryan Singer aber leider nicht zustande. Nicht zuletzt aufgrund der guten Besetzung taugt „Superman Returns“ durchaus als grundsolide Blockbusterunterhaltung – dennoch zeigt der Film beispiellos, „warum die Welt Superman nicht braucht“. Einen der zwar kultigsten, aber auch lächerlichsten Superhelden, dem ich den Flatterritter schon immer vorgezogen habe.

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Beitrag von Ed Hunter » 19.12.2007, 20:23

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Ginger Snaps - Das Biest in dir

2000 avancierte der Low-Budget-Horror um zwei Grufti-Schwestern, die mit Vorliebe ihren eigenen Tod inszenieren und des Nachts verhängnisvolle Bekanntschaft mit einem Werwolf machen, zum Überraschungshit, der zwei Sequels nach sich zog. Was als originelle Parabel auf Teenagerprobleme und –Verhaltensweisen beginnt, die sich geschickt metaphorisch der Verwandlung einer der Schwestern in einen Werwolf bedient, wandelt sich in der zweiten Hälfte schließlich zum arg konventionellen, mit soliden Gore-FX versetzten Horrorfilm, der zu unterhalten weiß, allerdings nicht wirklich aus der Masse seiner Genrekollegen heraussticht.

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Die Pranke des gelben Löwen

Wie so viele der altehrwürdigen Shaw-Brothers-Produktionen hat auch dieses Spätwerk der Kultschmiede mit einer schwachen Handlung zu kämpfen, die notdürftig durch gut umgesetzte Fightszenen zusammengehalten wird. Leider haben diese im Fall von „Die Pranke des gelben Löwen“ allerdings nicht genügend Zugkraft, um den missglückten Humor und die langweilige Story vollends zu kompensieren. Ein Durchschnitts-Eastern, den man sich anschauen, aber auch genauso gut schenken kann.

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Beitrag von Ed Hunter » 20.12.2007, 18:19

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Verrückte Weihnachten

Alle Jahre wieder, wenn die Glocken läuten, die Häuserzeilen leuchten, der Schnee fällt oder auch nicht und sich weihnachtliche Stimmung breitmacht, zaubert auch Hollywood passende Mainstream-Komödien aus dem Ärmel, um dem Weihnachtsgeschenkskaufgeplagten Geldbeutel auch noch um einige Münzen und Scheine für einen Kinobesuch zu erleichtern. Das brachte schon so manch genialen Klassiker wie „National Lampoon’s Christmas Vacation“ hervor, erweist sich aber auch oft genug als belangloser Dienst nach Vorschrift. Das 2004er Werk „Verrückte Weihnachten“, dessen deutscher Titel es schafft, die englische Belanglosigkeit „Christmas With the Cranks“ noch an nichtssagender Einfallslosigkeit zu toppen, basiert gar auf einem Buch von Beststellerautor und Justizthriller-Papst John Grisham, der ausnahmsweise mal den literarischen Gerichtssaal verließ, um eine chaotische X-Mas-Geschichte niederzuschreiben. Die Verfilmung ist gut besetzt, aber überzogen und kitschig, dass es kaum zu ertragen ist.

Luther (Tim Allen) und Nora Krank (Jamie Lee Curtis) sind berühmt für ihre beliebten Weihnachtsparties, entschließen sich, als ihre Tochter Blaire das Fest im Urlaub mit ihrem Freund Enrique verbringen will, allerdings dafür, Weihnachten dieses Jahr ebenfalls ausfallen zu lassen und buchen auf Luthers Initiative hin einen Trip in den Süden. Die Nachbarschaft nimmt ihnen das gehörig übel, zumal die Pfadfinder einen Baum weniger absetzen, der Polizeikalender von den Kranks verschmäht wird und auch die obligatorischen Spenden ins Wasser fallen. Kurze Zeit vor dem Abflug meldet sich jedoch Blaire per Telefon, um zu verkünden, dass sie und Enrique doch nach Hause kommen, um Weihnachten zu feiern. Für die Kranks beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um ihrer Tochter das bekannte Weihnachtsidyll bieten zu können…

„Verrückte Weihnachten“ verschenkt kritische Ansätze gegenüber Konsumwahn und stressiger Voweihnachtszeit zugunsten langweiliger 08/15-Comedy, die weder mit guten Gags punkten noch dem Fest irgendeine chaotische Verwicklung abgewinnen kann, die in noch keinem Genrevorgänger thematisiert wurde und erstickt auf der Zielgeraden in einer Kitschparade, die ihresgleichen sucht und in einem billig getricksten CGI-Schlitten samt Rentieren und Weihnachtsmann ihren traurigen Höhepunkt erreicht, nachdem bereits zuvor wohl ironisch gemeinte Fantasyelemente das lahme Treiben mit einem trashigen Touch versetzt haben. Die überzogene Darstellung der Charaktere und ständige Überstilisierung von Bagatellsituationen zu nachbarschaftliche Feindschaft evozierenden Spannungen tragen darüber hinaus ihren Teil dazu bei, dass „Verrückte Weihnachten“ oftmals hart an der Schmerzgrenze über die Runden geht.
Neben einem flotten Soundtrack wissen hier allenfalls noch die Darsteller zu gefallen: Der den „Santa Clause“-Streifen sei dank weihnachtsfilmerprobte Tim Allen agiert zwar auf Autopilot und Ex-Scream Queen Jamie Lee Curtis macht sich unverdient zum Affen, dafür kann der Film aber mit Cheech Marin, dem seinem Vater aufs Haar ähnelnden Jake Busey sowie „Blues Brother“ Dan Aykroyd auch in Nebenrollen bekannte Gesichter auffahren, die gegen das in den Sand gesetzte Drehbuch des zweimaligen „Harry Potter“-Regisseurs Chris Columbus, der hier auch als Produzent tätig war, allerdings auch nichts ausrichten können.

Fazit: Alle Jahre wieder…serviert Hollywood dem Publikum vor sich hin plätschernde X-Mas-Komödien zur Einstimmung aufs Fest, „Verrückte Weihnachten“ ist aber beinahe noch langweiliger und belangloser als es der ärmliche Titel vermuten lässt. Abgesehen von bekannten Gesichtern und einem netten Soundtrack hat die guter Gags entbehrende und mit lächerlichen Einfällen zugepflasterte Kitschkanonade nämlich kaum etwas zu bieten. Dann doch lieber nochmal „Christmas Vacation“ in den DVD-Player wandern lassen bzw. im TV-Programm danach Ausschau halten.

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Beitrag von Fäb » 20.12.2007, 18:53

ui ui ui, Der Pate, Der Pate 2, Traffic, Black Rain... alles weit unter Wert, Freundchen! Einfach nochmal in 4-5 Jahren ansehen, die reifen noch ;)

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Beitrag von Ed Hunter » 20.12.2007, 19:07

Alles klar, wird sich dann zeigen :wink: Wobei ich die abgesehen von "Traffic" schon auf jeden Fall alle als gute Filme bezeichnen würde...könnt schon sein, dass sich die Wertungen bei erneutem Ansehen, wenn ich älter und weiser bin :wink: , ändern...

Wenn ich demnächst mal dazu komm, steht übrigens noch Der Pate III an...
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Beitrag von Ed Hunter » 21.12.2007, 16:41

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Tödliche Weihnachten

Mein Review zu diesem schönen Actionthriller ist hier zu finden: KLICK

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Beitrag von Ed Hunter » 22.12.2007, 11:11

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Fast Sofa

Interessant, worauf man im Nachtprogramm von Pro 7 stößt, wenn der Videorekorder anstatt „Bad Santa“ eine abgedrehte Roadmovie-Komödie wie „Fast Sofa“ auf Kassette speichert. Die mit Jake Busey, Jennifer Tilly und Eric Roberts recht prominent besetzte Thrillergroteske, die Drama- mit Erotik- und Comedyelementen kombiniert, um eine gewollt abgedrehte Story um einen langhaarigen Loser, der in die Tiefen des Pornobusiness gerät, voranzutreiben, unterhält mit selbstzweckhaften, aber dennoch irgendwo stylishen optischen Spielereien wie Splitscreen und sich überlagernden Bildausschnitte, einem fetzigen Hardrock-Soundtrack und dem konfus zusammengestopselten Plot. Ein stranger, aber durchaus sehenswerter Film.

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Sartana - Noch warm und schon Sand drauf

Sieben Mal durfte Gianni Garko in der Figur des kultigen Kopfgeldjägers Sartana einen der berühmtesten Spaghetti-Western-Charaktere aller Zeiten prägen, auch das 1970er Werk mit dem gewohnt hübschen Trashtitel „Noch warum und schon Sand drauf“ erweist sich als makelloser Italospaß, bei dem Genrefans bedenkenlos zugreifen dürfen. Ein atmosphärischer Score à la Morricone, nette Action, die gegen Ende gar um einen Martial-Arts-Fight bereichert wird, sowie die herrliche, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftige deutsche Comedysynchronisation, die unserem Helden am laufenden Band Sprüche der Marke Spencer/Hill in den Mund legt, kompensieren die konventionelle Story und garantieren ein rundum kurzweiliges Genrevergnügen.

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In 80 Tagen um die Welt

Mit „In 80 Tagen um die Welt“ gab sich Actionlegende Jackie Chan nach Gurken wie „Das Medaillon“ oder „The Tuxedo“ 2004 für eine weitere Hollywood-Mainstreamproduktion her, die Jules Vernes Klassiker als infantiles Gagaspektakel vergewaltigt, dank vom Meister selbst perfekt choreografierter Fightszenen und einer Fülle hochkarätiger Gaststars (Sammo Hung rockt 8-) ) aber dennoch als solide Unterhaltung funktioniert.

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Beitrag von StS » 22.12.2007, 13:13

Ed Hunter hat geschrieben:Bild

Fast Sofa

Interessant, worauf man im Nachtprogramm von Pro 7 stößt, wenn der Videorekorder anstatt „Bad Santa“ eine abgedrehte Roadmovie-Komödie wie „Fast Sofa“ auf Kassette speichert. Die mit Jake Busey, Jennifer Tilly und Eric Roberts recht prominent besetzte Thrillergroteske, die Drama- mit Erotik- und Comedyelementen kombiniert, um eine gewollt abgedrehte Story um einen langhaarigen Loser, der in die Tiefen des Pornobusiness gerät, voranzutreiben, unterhält mit selbstzweckhaften, aber dennoch irgendwo stylishen optischen Spielereien wie Splitscreen und sich überlagernden Bildausschnitte, einem fetzigen Hardrock-Soundtrack und dem konfus zusammengestopselten Plot. Ein stranger, aber durchaus sehenswerter Film.

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Hey, zu dem hab ich sogar ne Kritik in der Ofdb ... fand den aber nicht so prall. :wink:

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Beitrag von Ed Hunter » 22.12.2007, 14:25

Jo, hab deinen Verriss schon gelesen. :wink:
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Beitrag von Ed Hunter » 23.12.2007, 11:44

Ab durch die Hecke

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Hinter der Fassade des obligatorischen Action-Comedy-Spaßes kommen in „Ab durch die Ecke“ viele kritische Ansätze bezüglich Verdrängung von Naturräumen durch den Menschen und Konsumverhalten desselben zum Vorschein, die dem neuesten Dream-Works-Output am meisten Pluspunkte verleihen, denn abgesehen davon wird weitgehend Dienst nach Vorschrift geschoben. Die bewährte Mixtur aus anarchischer Slapstick-Action und mehr oder weniger gelungenen Gags liefert solide Unterhaltung, aber kaum mehr, die Animation ist vor allem bei der liebevollen Gestaltung der Tiere gelungen, bildet die menschliche Siedlung wie auch deren Bewohner jedoch recht einfallslos und steril ab. Immerhin ist der Spaß nach einer Nettolaufzeit von knapp 75 Minuten aber auch schon wieder vorbei.

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Versprochen ist versprochen

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Hier geht's zum Review: KLICK

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Beitrag von Ed Hunter » 24.12.2007, 11:38

Charlie und die Schokoladenfabrik

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Anno 2005 lag die letzte Zusammenarbeit von Kinomagier Tim Burton („Big Fish“, „Batman“) mit seinem Lieblingsstar Johnny Depp bereits sechs Jahre zurück: Die ironische Horrormär „Sleepy Hollow“. Nun wagte sich der Regisseur an eine filmische Neuauflage von Roald Dahls Kultstory „Charlie und die Schokoladenfabrik“, die bereits 1971 einmal als „Willie Wonka & the Chocolate Factory“ adaptiert worden war. Für die Figur des Wonka kam für Burton freilich nur einer in Frage: Johnny Depp, der nach seiner Kultperformance im Korsarenspektakel „Pirates of the Caribbean“ erneut durch eine extravagante Rolle tänzeln darf.

Der kleine Charlie Bucket (Freddie Highmore) lebt mit seiner Familie in einem schiefen Haus und ärmlichen Verhältnissen am Rand der Stadt, direkt neben der weltberühmten Schokoladenfabrik von Geschäftsmann Willy Wonka (Johnny Depp). Eines Tages legt der fünf willkürlichen Wonka-Tafeln eine goldene Eintrittskarte bei – die fünf Kinder, die eine beim Öffnen ihrer Schokolade vorfinden, kommen in den exklusiven Genuss einer Führung durch die Fabrik. Während versnobbte Reichenkinder durch das Geld ihrer Eltern und ein junger PC-Freak durch mathematische Kombinationsgabe an Eintrittskarten gelangen, findet Charlie als einziger durch reines Glück eine in seiner Wonkatafel und macht sich mit den anderen auf in die Schokoladenfabrik. Einem der fünf winkt ein mysteriöser „Spezialpreis“…
Ein Off-Erzähler führt in klassischer Märchenmanier durch die Story vom armen Jungen, der erkennt und schließlich auch Schokomagnat Wonka lehrt, dass Glück und Familie wichtiger sind als alles andere – bevor der Zuschauer mit der Moral von der Geschicht entlassen wird, tobt sich Burton jedoch erst einmal in der knallbunten Darstellung von Wonkas abgefreakter Fabrik aus. Hier gibt es waagrecht fahrende Aufzüge, Bäche und Wasserfälle aus Schokolade, seltsame Pflanzen, tanzende kleinwüchsige Arbeiter und diverse weitere Absonderlichkeiten, die Burton in poppigem Glanz erstrahlen lässt, während eines nach dem anderen der Kinder durch Gier, Arroganz oder Dummheit in den Weiten des geheimnisvollen Reichs verschwindet, bis nur noch einer übrig ist. Na, wer wohl?
Mit „Big Fish“ schuf der Regisseur zwei Jahre zuvor ein wahrhaft magisches Kinomärchen, zauberhaft und wunderschön. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ will die gleiche Schiene fahren, scheitert aber an einem konfusen schmalen Grat zwischen ergreifender Märchenstory und überkandideltem, nervigen Kasperletheater. Selbst Johnny Depps Performance als Willy Wonka atmet nicht ausschließlich Genialität à la Jack Sparrow, vielmehr kommt der freakige Charakter mit ihrem seltsamen Lachen, der überaus hässlichen Frisur und der surrealen Attitüde als sehr strange Kunstfigur daher, die oft genug auch einfach nur auf die Nerven geht.

Fazit: Tim Burtons Adaption von Roald Dahls Kinderbuchklassiker „Charlie und die Schokoladenfabrik“ schwelgt in bunten Fantasielandschaften und lässt Burton-Lieblingsstar Johnny Depp auf einem schmalen Grat zwischen Genialität und Lächerlichkeit durch selbige tänzeln, ehe der Zuschauer die Moral von der Geschicht serviert bekommt. Ein sympathisches Märchen oder eine nervige Freakshow? Beides zugleich und dadurch lediglich stranges Mittelmaß. Lieber noch mal das Meisterwerk „Big Fish“ ansehen.

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Mord im Pfarrhaus

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Zwei Jahre nach der gelungenen James-Bond-Parodie „Johnny English“ durfte der britische Kultkomiker Rowan „Mr. Bean“ Atkinson für die Krimikomödie „Mord im Pfarrhaus“ mehrere Klamaukgänge zurückschalten und in einem very britishen Spaß an der Seite von „Harry Potter“-Lehrerin Maggie Smith agieren.
Wir befinden uns in einem kleinen englischen Dorf mit gerade einmal 57 Einwohnern: Pfarrer Walter (Rowan Atkinson) sorgt sich um seine Gemeinde und vernachlässigt dadurch die körperlichen Bedürfnisse seiner Gattin Gloria, die daraufhin eine Affäre mit dem amerikanischen Golflehrer Lance („Dirty Dancer“ Patrick Swayze) eingeht, während Sohn Petey in der Schule schikaniert wird und die 17-jährige Tochter Holly (Tamsin Egerton) ihre Beischlafgefährten im Eiltempo wechselt. Als eines Tages die neue Haushälterin Grace (Maggie Smith) eingestellt wird, ändern sich die Verhältnisse auf wundersame Weise: Der Familiensegen wird nach und nach wiederhergestellt, während immer mehr Leute spurlos verschwinden…
In sehr ruhigem Tempo erzählt „Mord im Pfarrhaus“ seine gelungene Geschichte, was zwar zu einigen wenigen zähen Passagen führt, den Spaß aber insgesamt keineswegs trübt. Neben dezentem Humor sorgen vor allem die zahlreichen Spontanmorde durch die alte Dame für Amüsement, während die exquisite Besetzung den Rest erledigt: Vor allem „Harry Potter“-McGonagall Maggie Smith ist als resolute Alte große Klasse, Rowan Atkinson gefällt wie eh und je, auch ohne den Blödelfaktor einbringen zu müssen, Filmtochter Tamsin Egerton darf vor allem ihre optischen Reize einbringen (ich beantrage Aufnahme in den Chick-Pics-Bereich :wink: ) und „Dirty Dancing“-Altstar Patrick Swayze hat sichtlich Spaß als schmieriger Wannabe-Verführer.

Fazit: „Mord im Pfarrhaus“ ist eine nette kleine Krimikomödie, die vor allem mit ihrer guten Besetzung und der großen Anzahl amüsanter Mordsituationen zu gefallen weiß.

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Beitrag von Ed Hunter » 26.12.2007, 18:23

Children of Men

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Zum Review dieses gelungenen Endzeitthrillers geht's hier: KLICK

:liquid7: bis ":liquid8:


Im Netz der Spinne

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Vier Jahre nach „…denn zum Küssen sind sie da“ schlüpfte Morgan Freeman ein zweites Mal in die Rolle des Polizei-Ermittlers Ben Cross, um diesmal die entführte Tochter eines US-Senators aus den Händen eines mit Kurzhaarfrisur weit weniger bedrohlich als in seinen Galaperformances bei „The Crow“ und „Strange Days“ wirkenden Michael Wincott zu befreien. Der billig getrickste Actionauftakt des für miese CGI-Effekte berüchtigten Regisseurs Lee Tamahori, der im folgenden Rechenknecht-Gurken wie „Die Another Day“ und „XXX2“ verbrechen sollte, lässt Böses erahnen, im Folgenden wandelt sich „Im Netz der Spinne“ aber zur hochspannenden, packenden Thrillerhatz, die auf der Zielgeraden einen Plottwist nach dem nächsten aus dem Hut zaubert. Sehenswert.

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Beitrag von Ed Hunter » 27.12.2007, 19:53

Code Red: Weg ins Verderben

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Mein Review zu diesem loligen "Predator"-Ripoff ist hier zu finden: KLICK

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Silent Hill

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Neben Comic- erfreuen sich in Hollywood nach wie vor Gameverfilmungen großer Beliebheit, sodass 2006 auch der Horrorhit „Silent Hill“ fürs Kino adaptiert wurde. Mit dem Franzosen Christophe Gans sitzt ein Mann auf dem Regiestuhl, der mit „H.P. Lovecrafts Necronomicon“ zwar einen Debütfilm im Horrorgenre hinlegte, sich als Autor und Macher von „Crying Freeman“ und „Pakt der Wölfe“ im Folgenden jedoch eher als Actionspezialist auswies, in jedem Fall aber ein Gespür für stylishe Bilder und Atmosphäre besitzt, das er bravourös in „Brotherhood of the Wolf“ einbringen durfte und auch für „Silent Hill“ wiederverwenden kann. Die Verfilmung des Kultgames kommt als optisch edles und inhaltlich konfuses Horrordrama daher.

Da ihre von Visionen geplagte, schlafwandelnde Tochter Sharon (Jodelle Ferland) im Traum immer wieder den Ort „Silent Hill“ erwähnt, beschließt Adoptivmutter Rose (Radha Mitchell) gegen den Willen ihres Mannes Christopher (Sean Bean) ihre Tochter dorthin zu bringen. Nach einem Unfall verschlägt es die beiden allerdings auf eine andere Realitätsebene und Silent Hill tut sich als dämonischer Albtraum auf, der von blutrünstigen Kreaturen und den Schatten einer düsteren Vergangenheit heimgesucht wird. Rose muss das alptraumhafte Städtchen durchqueren, um ihre verschwundene Tochter zu suchen und bekommt dabei Hilfe von der Polizistin Cybill (Laurie Holden)…
„Silent Hill“ spielt mit dem mehr als interessanten Ansatz mehrerer Parallelwelten: Während Christopher auf der Ebene unserer Realität erfolglos ein verlassenes, verkommenes Silent Hill erforscht, muss sich seine Frau am selben Ort mit düsteren Alptraumkreaturen herumschlagen – die beiden können die Anwesenheit des jeweils anderen spüren, aber über die Barriere der verschiedenen Welten keinerlei Kontakt zueinander aufnehmen. Leider wird dieses Handlungsfundament abgesehen von der Schlusspointe kaum in den Vordergrund gerückt. Stattdessen baut Gans zunächst völlig auf einen stilvollen Style-over-Substance-Overkill, der Rose die düstere Alptraumwelt auf der Suche nach ihrer Tochter erkunden lässt – während die Handlung sich auf ein Minimum reduziert, sorgen innovativ designte Höllenkreaturen, die nie ins Lächerliche abrutschen, dunkle Locations, stylish eingesetzte CGI-Effekte und einige Goreeinlagen für ein surreales, teils auch poetisches Flair, das atmosphärische Schocks und grandiose Einzelszenen sich mit langatmigeren Sequenzen abwechseln lässt. Nichtsdestotrotz sorgen vereinzelte blutige Actioneinlagen genauso wie vor allem die stylishen Creatures für eine stimmige Odyssee durch die mysteriöse Vorhölle Silent Hill.
Mit zunehmender Laufzeit kristalliert sich allerdings immer mehr eine Story heraus, die mit einer Dorfgemeinschaft verblendeter Hexenverbrenner, einem „Dämon“ und der gespaltenen Existenz des kleinen Mädchens, um das sich alles dreht, allerlei Figuren in ein konfuses, mit Rückblenden versetztes Handlungskonstrukt verwebt, bei dem man als Zuschauer durchaus den Überblick verlieren kann, zumal man beim Showdown mit einem plakativen CGI- und Goregewitter erschlagen wird.

Fazit: Christophe Gans’ Adaption des Horror-Kultgames „Silent Hill“ erweist sich als visuell stylishe Fantasyvision, die vor allem mit einer Vielzahl atmosphärischer Höllenkreaturen und atmosphärischer Einzelszenen sowie der höchst interessanten Storygrundlage um verschiedene Realitätsebenen bzw. Parallelwelten überzeugt, deren Handlung sich allerdings gegen Ende in etwas konfuse Sphären schraubt und die bei einer Zwei-Stunden-Laufzeit auch mit einigen Längen zu kämpfen hat. Durchaus sehenswert, aber nicht Gans’ beste Regiearbeit.

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Beitrag von Ed Hunter » 28.12.2007, 11:20

The Sentinel - Wem kannst du trauen?

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Seit dem Jahrtausenwechsel ist es eher ruhig geworden um Altstar Michael Douglas, der sich allenfalls noch in Komödien wie „Es bleibt in der Familie“ die Ehre gibt. 2006 übernahm er als Secret-Service-Mann im Agententhriller „The Sentinel“ nach langer Zeit mal wieder eine Actionrolle und hat mit Kiefer Sutherland einen Costar zur Seite, der sich mit Geheimdienstermittlungen und Präsidentenanschlägen auskennt wie kein zweiter. Schließlich ist er seit 2001 als CTU-Ermittler Jack Bauer in der Hitserie „24“ im Einsatz und braucht seine Kultrolle für „The Sentinel“ nur geringfügig abzuwandeln.

Secret Service – Legende Pete Garrison (Michael Douglas) wird mit der Aufklärung der Ermordung eines Kollegen beauftragt, gerät jedoch bald selbst unter Verdacht. Ein Erpresser hat nicht nur seine Affäre mit der First Lady (Kim Basinger) spitzgekriegt, sondern man nutzt Pete auch als perfekten Sündenbock, um ein bevorstehendes Attentat auf den Präsidenten zu vertuschen. Gejagt von seinen eigenen Männern (u.a. Kiefer Sutherland) muss Garrison auf eigene Faust den Anschlag verhindern…
„The Sentinel“ etabliert eine klassische Agentenstory vom verratenen Helden, der im Alleingang eine Katastrophe abwenden muss, deren Szenario genauso gut dem „24“-Universum entsprungen sein könnte. Einmal mehr darf Kiefer Sutherland hier das Leben eines US-Präsidenten schützen, verhält sich im Gegensatz zu Jack Bauer allerdings streng nach Vorschrift und ist damit in einem recht uninteressanten Charakter gefangen, den er auf „24“-Autopilot abspulen kann. Ohnehin wird seine Figur des Agenten David Breckinridge im Lauf des Films immer mehr zum Nebendarsteller degradiert und Michael Douglas als altem Hasen Pete Garrison das Feld überlassen.
Der McGyvert sich mit List und Geschick durchs amerikanische Hinterland, schafft es, seinen Häschern zu entkommen, ermittelt gleichzeitig gegen die Verbrecher, die ihn hereinlegen wollen und muss vor allem seine Affäre mit der First Lady geheim halten, solide gespielt von einer kaum geforderten Kim Basinger. Das Drehbuch von „The Sentinel“ ist überaus klassisch gestrickt und bietet Genrekennern keinerlei Überraschungen, wird von TV-Serienregisseur Clark Johnson, auf dessen Kappe immerhin der 2003er-Special-Force-Actioner „SWAT“ geht, jedoch flott und straff präsentiert. Auf seinen charismatischen Helden Michael Douglas, der seine Paraderolle des Thrillerhelden auch mit 62 Jahren bravourös wie eh und je meistert, kann der Film ohnehin bauen und wird daneben mit einigen schön inszenierten Actionsequenzen versetzt, die sich vor allem gegen Ende häufen. Nachdem zuvor bereits unter anderem ein Helikopter publikumswirksam in Flammen aufgegangen ist, wird der Zuschauer inform einer ausgedehnten Schießerei mit einem überaus gelungenen Showdown entlassen.

Fazit: „The Sentinel“ ist ein zwar konventionell gestrickter, aber temporeich inszenierter Agententhriller, der vor allem mit seiner hervorragenden Besetzung (auch „Desperate Housewive“ Eva Longoria ist als Secret-Service-Agentin mit an Bord) und einigen hübschen Actionsequenzen zu überzeugen weiß. Sicher kein Genrehighlight, aber klassisch gute Unterhaltung.

:liquid7:

Basic Instinct: Neues Spiel für Catherine Tramell

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1992 hatte Paul Verhoevens skandalträchtiger Erotikthriller „Basic Instinct“ Sharon Stone zu Berühmtheit verholfen und sie für Jahre auf Genrerollen in Werken wie „Sliver“ oder „The Specialist“ festgelegt. 14 Jahre und ein Karrieretief später schlüpfte sie 2006 ein zweites Mal in die Rolle der verführerischen Krimiautorin Catherine Tramell – mit immerhin 48 Jahren und ohne ihren ehemaligen Costar Michael Douglas an der Seite. Als Ersatz waren während der chaotischen Produktionsgeschichte des verspäteten Sequels so populäre Namen wie Robert Downey Jr., Kurt Russell oder Pierce Brosnan im Gespräch, die jedoch alle aus verschiedenen Gründen ablehnten oder abgelehnt wurden, sodass schließlich der kaum berühmte David Morressey in die Rolle des von Catherine Tramell Verführten schlüpfen durfte.

Jahre nach den Ereignissen in San Francisco steht die Bestsellerautorin diesmal in London vor Gericht: Bei einem Autounfall versenkte sie sich selbst und einen Fußballprofi in einem Fluss, ihr Begleiter überlebte nicht. Tramell (Sharon Stone) gerät unter Mordverdacht, kommt jedoch aufgrund mangelnder Beweise frei. Der Psychiater Dr. Michael Glass soll ein Gutachten über Tramell erstellen und attestiert ihr Risikosucht (siehe Originaltitel „Risk Addiction“). Die geheimnisvolle Schöne begibt sich daraufhin freiwillig in Behandlung und verkehrt das Verhältnis von Patient und Psychiater manipulativ ins Gegenteil – es dauert nicht lange, bis wieder allerlei Morde um die Krimiautorin herum geschehen. Ist sie die Täterin?
„Risk Addiction“ repetiert das Erfolgsrezept des Originals und spinnt erneut eine Story, deren „Held“ sich von der Mordverdächtigen Nr.1 um den Finger wickeln lässt – nur dass die blasse Gestalt David Morressey Welten von der Klasse eines Michael Douglas entfernt ist und der Film damit ganz zur One Woman Show für Shaorn Stone mutiert.
Die sieht für ihr Alter nicht gerade schlecht aus und lässt sich von Regisseur Michael Caton-Jones stets in plakativ erotischen Posen in Szene setzen. Jede Szene soll geladen, jeder Auftritt verführerisch wirken, was letztlich genauso wie die manipulativen Psychiatersitzungen, die gerne clevere Wortgefechte bieten möchten, allzu bemüht daherkommt. Auch die für einen Erotikthriller eher spärlich gesäten Sexszenen und Nacktauftritte von Miss Stone erreichen nicht die Qualität von Verhoevens skandalträchtigem Original. Immerhin saugten sich die Autoren aber eine solide Krimistory aus den Fingern, die anfangs etwas ziellos und willkürlich wirkt, gegen Ende aber mit zahlreichen Twists und einem relativ offenen Finale gefällt.

Fazit: Die verspätete Fortsetzung zu Paul Verhoevens Kultthriller „Basic Instinct“ erweist sich als solide unterhaltender Erotikkrimi, der seine vor sich hin plätschernde Story mit dem einen oder anderen Oben-ohne-Auftritt Miss Stones garniert und hauptsächlich an der blassen Performance des Michael-Douglas-Ersatzes David Morressey sowie allzu bemühten erotischen Stilisierungen krankt. „Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell“ wäre gern mehr als er ist, ist aber besser, als nach den überwiegend vernichtenden Kritiken zu befürchten stand.

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Beitrag von Ed Hunter » 30.12.2007, 11:23

Für eine Handvoll Dollar

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Mit „Für eine Handvoll Dollar“ leitete der spätere „Spiel mir das Lied vom Tod“-Regisseur Sergio Leone 1964 die große Ära der Italowestern ein und machte Clint Eastwood als einsamen Fremden, der zwei ortsansässige Gangsterbanden gegeneinander ausspielt, zum Star. Von Ennio Morricones grandioser Musikuntermalung über genretypische Coltduelle und Actionszenen bis zu Eastwoods coolen Sprüchen vereint der Genreklassiker alle Erfolgsingredienzien seiner Gattung und genießt nicht umsonst Kultstatus.

:liquid8:

Tödliche Nähe

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Mit John McTiernans Überklassiker „Stirb langsam“ zum neuen Actionstar aufgestiegen, zementierte Bruce Willis in den frühen 90ern seinen Status mit weiteren Genrewerken wie „Last Boy Scout“ oder „Tödliche Nähe“. Letzterer prunkt vor allem zu Anfang mit famosen Actionschauwerten inform einer ausgedehnten Autojagd, Shootouts und Verfolgungen zu Wasser, ehe er sich zum spannenden Thrillerdrama entwickelt, das nicht zuletzt vom Charisma seines Hauptdarstellers mühelos getragen wird. Einer der besten Bruce-Willis-Filme!

:liquid8: +

Die Rache der Bronzekämpfer

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Als wenig herausragender Easterntrash erweist sich dieser auch unter dem Titel „Kung Fu – Die Rache der Gefürchteten“ firmierende taiwanesische Klopper aus dem Jahre 1980. Der konfusen, langweiligen Story zu folgen, ist mühsam, die trashigen Actionszenen inklusive meterweit durch die Luft wirbelnder Antagonisten und vielfältiger Waffenarsenale machen allerdings Spaß. Ansehbar, aber schnell wieder vergessen.

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Species III

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1995 hatte in Roger Donaldsons Sci-Fi-Thriller „Species“ eine illustre Starriege jagt auf Mensch/Alien-Kreuzung Natasha Henstridge gemacht, für das schwache Sequel standen drei Jahre später nur noch Henstridge und Michael Madsen zur Verfügung, in „Species III“ schließlich ist vom Urcast nurmehr Henstridge für einen kurzen Cameoauftritt erhalten geblieben. Der Film von TV-Serienregisseur Brad Turner pantscht aus den bewährten Zutaten Sex, Ekel und Splatter eine langweilige Story zusammen, die keinen Hund mehr hinter dem Ofen hevorlockt. Noch ansehbar, aber nach Teil 2 lediglich ein weiterer qualitativer Schritt abwärts.

:liquid4: -

Black Killer

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Unter den zahlreichen Italowestern, in denen Klaus Kinksi in den 70er-Jahren mitwirkte, erweist sich „Black Killer“ als überaus unterhaltsame Angelegenheit, die mit einem amtosphärischen Score, ausreichend vielen Schießereien, den üblichen Settings und vor allem Kinskis famoser Darstellung eines betrügerischen Rechtsanwalts zu überzeugen vermag.

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Beitrag von Ed Hunter » 31.12.2007, 11:04

Wer früher stirbt, ist länger tot

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Zum Überraschungshit des Jahres 2006 avancierte ausgerechnet ein Film aus Deutschland, genauer gesagt Bayern: „Wer früher stirbt, ist länger tot“, das Regiedebüt von Marcus H. Rosenmüller, ist eine wunderbare Mischung aus Heimatfilm, Tragikomödie und surrealer Fantasy, die hält, was der geniale Titel verspricht.
Der 11-jährige Sebastian Schneider (Markus Krojer) lebt mit seinem Bruder Franz und Vater Lorenz im kleinen bayerischen Dorf Germringen. Seit ihm sein Bruder aufgezeigt hat, dass sein Geburtstag der Todestag seiner Mutter ist, fühlt Sebastian sich schuldig an deren Tod und hat Alpträume, in denen er vor dem Jüngsten Gericht verurteilt wird. Um dem Fegefeuer zu entgehen, kommen ihm zwei Optionen in den Sinn: Entweder unsterblich werden oder seine Sünden durch gute Taten ausgleichen. So versucht der Junge als Gitarrist Jimi Hendrix’ Nachfolge anzutreten, seinen Vater mit seiner Lehrerin zu verkuppeln und lässt sich stets vom Stammtisch von Lorenz’ Wirtschaft beraten…
„Wer früher stirbt, ist länger tot“ schafft bravourös den Spagat zwischen tragischen Untertönen, die sich mit dem Thema Tod beschäftigen, und herrlichem Humor, der gleichermaßen aus den grandiosen Dialogen wie absurden Aktionen resultiert, die Regisseur und Autor Rosenmüller für seine Protagonisten geschrieben hat. Fantasyelemente wie die Veranschaulichung des Jüngsten Gerichts und eine im Gruselstil visualisierte Geschichte über Moorleichen tragen ebenfalls zur einzigartigen Atmosphäre dieser famosen Tragikomödie bei. Der tolle Soundtrack, der vor allem aus Songs des fiktiven Sängers John Ferdinand Woodstock besteht, der im Film auch ein Cameo hat, tut sein übriges.

Fazit: Nicht umsonst avancierte „Wer früher stirbt, ist länger tot“ zum Überraschungshit 2006. Die Tragikomödie überzeugt mit herrlichem Humor, einzigartiger Atmosphäre und einem unglaublich sympathischen Protagonisten. Genial!

:liquid9:

Das Mädchen aus dem Wasser

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Mit „The Sixth Sense“ hatte der Inder M. Night Shyamalan 1999 einen Welthit gelandet und war dem Mysterygenre mit den kontinuierlich schwächer werdenden Filmen „Unbreakable“, „Signs“und „The Village“ treugeblieben. 2006 spaltete sein neuester Streifen „Das Mädchen aus dem Wasser“ das Publikum: Ein weiterer langweiliger Rückschritt oder ein gelungenes, surreales Märchen?

Seit dem Verlust seiner Familie bei einem Raubüberfall arbeitet Cleveland Heep (Paul Giamatti) als Hausmeister in einem Apartmentkomplex. Eines Tages entdeckt er eine junge Frau im Swimmingpool – Story (Bryce Dallas Howard) erweist sich als Fabelwesen Narf, das auf die Erde gekommen ist, um den Menschen zu helfen. Von seiner asiatischen Nachbarin Mrs. Choi lässt er sich die Gute-Nacht-Geschichte um die Narf erzählen, um Story bei ihrem Auftrag zu helfen – er ahnt nicht, dass er sich dadurch selbst in Lebensgefahr begibt…
Das in kindlichem Stil gezeichnete Intro beschwört eine vielversprechende, surreale Atmosphäre, doch leider kann Shyamalans Film das Niveau zunächst nicht halten und versumpft anfangs als todlangweiliger Mysteryschmu, der keinerlei Spannung zu bieten hat und allenfalls aus den Auftritten der skurrilen Mitbewohner des Apartmentkomplexes ein wenig Unterhaltungswert zehrt. Mit zunehmender Laufzeit weiß „Das Mädchen aus dem Wasser“ allerdings das Interesse des Zuschaues zu wecken und ihn in die Legende der Narf eintauchen zu lassen. Paul Giamattis Versuche, die benötigten Ritualteilnehmer wie einen „Wächter“, einen „Heiler“ oder eine „Gilde“ aus dem Mieterkreis zu rekrutieren, trumpfen des Weiteren mit einer gehörigen Portion Humor auf. Famos ist auch die Figur eines Filmkritikers, der den Angriff einer Horrorkreatur fachlich analysiert und darüber keine Zeit mehr hat, sein reales Leben zu retten.
Selbiges Vieh trachtet nämlich dem Mädchen aus dem Wasser nach dem Leben und sorgt gegen Ende für einige plakative Action- und Spannungsmomente, die das Werk zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht mehr nötig hat, da es den Zuschauer mit seiner surrealen, dezent humoristischen Story bereits in seinen Bann gezogen hat. Daran haben nicht zuletzt die skurrilen Figuren Anteil, von denen Shyamalan in seiner bislang größten Darstellerrolle ebenfalls eine mimt.

Fazit: „Das Mädchen aus dem Wasser“ ist anders als die bisherigen Werke des Mysteryinders M. Night Shymalan und erzählt eine anfangs langweilige, mit der Zeit aber immer interessanter werdende böse Gute-Nacht-Geschichte, die anstatt auf eine bislang obligatorische Schlusspointe hinauszulaufen mit Humor und Absurdität zu fesseln vermag. Zweifellos ein wenig strange, aber allemal besser als Shymalans missratener Vorgänger „The Village“.

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Beitrag von Montana » 31.12.2007, 13:39

Mir hat "the Village" gut gefallen :oops:
Das "Mädchen aus dem Wasser" habe ich jetzt noch nicht gesehen, aber wenn du dem das atribut "Strange" anhängst könnte das noch was für mich sein xD

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Beitrag von Ed Hunter » 31.12.2007, 15:19

Montana hat geschrieben:Mir hat "the Village" gut gefallen :oops:
Mir nicht :wink:
Unausgegorener Mix aus Drama und Mystery imo, mit paar atmosphärischen Einzelszenen, aber sonst nix und ner Schlusspointe, die ich so ähnlich schon vorausgeahnt hatte.

Beim Mädchen aus dem Wasser möchte ich allerdings warnen: Die erste Dreiviertelstunde hat sich so elendig hingezogen, dass ich kurz vorm Ausschalten war xD
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