Filmtagebuch: Vince
Moderator: SFI
Crash
Sehr schwieriger Cronenberg... einer seiner kältesten, schwierigsten, sperrigsten und in Sachen Sex auch offenherzigsten Filme. Behandelt grob gesagt die Verbindung von Mensch und Maschine... was dahintersteckt:
Review hier
King of the Ants
Da hat mich Stuart Gordon aber ganz schön überrascht! Psychologisch erstaunlich gut ausgearbeitetes Psychodrama im Gangstermilieu, das mit Horror - von ein paar Fieberträumen abgesehen - nix am Hut hat. Das Drehbuch behandelt zwar nüchtern betrachtet nur eine simple Rachegeschichte, aber die Wirkung, die der Film daraus bezieht, haut um. Geheimtipp, wirklich!
Was stört, sind nur ein paar Zurechtbiegungen in Sachen Logik und der ein oder andere etwas zu platte Dialog. Aber sonst, ich bin positiv überrascht.
Dicke
Montana Sacra - Der heilige Berg
Da hat sich die Arte Trashfilmreihe mal wieder gelohnt. Alejandro Jodorowsky stopft zwar reichlich viel in seinen Film und einiges davon wirkt ein bisschen sehr aufgesetzt, man wird praktisch mit Symbolik überschüttet. Aber in Sachen Ideenreichtum und visueller Ausdruckskraft eine wahre Pracht. Sowas schräges... echt...
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Sehr schwieriger Cronenberg... einer seiner kältesten, schwierigsten, sperrigsten und in Sachen Sex auch offenherzigsten Filme. Behandelt grob gesagt die Verbindung von Mensch und Maschine... was dahintersteckt:
Review hier
King of the Ants
Da hat mich Stuart Gordon aber ganz schön überrascht! Psychologisch erstaunlich gut ausgearbeitetes Psychodrama im Gangstermilieu, das mit Horror - von ein paar Fieberträumen abgesehen - nix am Hut hat. Das Drehbuch behandelt zwar nüchtern betrachtet nur eine simple Rachegeschichte, aber die Wirkung, die der Film daraus bezieht, haut um. Geheimtipp, wirklich!
Was stört, sind nur ein paar Zurechtbiegungen in Sachen Logik und der ein oder andere etwas zu platte Dialog. Aber sonst, ich bin positiv überrascht.
Dicke
Montana Sacra - Der heilige Berg
Da hat sich die Arte Trashfilmreihe mal wieder gelohnt. Alejandro Jodorowsky stopft zwar reichlich viel in seinen Film und einiges davon wirkt ein bisschen sehr aufgesetzt, man wird praktisch mit Symbolik überschüttet. Aber in Sachen Ideenreichtum und visueller Ausdruckskraft eine wahre Pracht. Sowas schräges... echt...
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yeah, hab Order gegeben, mir den aufnehmen zu lassen, wird dann mal bald nachgeholt... - nach den Kölner Meisterschaftsfeierlichkeiten ;) 8-)Vince hat geschrieben:Montana Sacra - Der heilige Berg
Da hat sich die Arte Trashfilmreihe mal wieder gelohnt. Alejandro Jodorowsky stopft zwar reichlich viel in seinen Film und einiges davon wirkt ein bisschen sehr aufgesetzt, man wird praktisch mit Symbolik überschüttet. Aber in Sachen Ideenreichtum und visueller Ausdruckskraft eine wahre Pracht. Sowas schräges... echt...
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HILFE!
Meine Aufnahme wurde versaut bzw. hat zu spät begonnen (unfähiges Handlangergesindel ), bin ich gerade zu blind? Ich finde auf der Arte-Seite nirgends einen Widerholungstermin, findet jemand was? Kommt doch hoffentlich nächste Woche ne Wiederholung wie üblich? Müsste ich bald mal einprogrammieren (lassen)... grmbll...
Meine Aufnahme wurde versaut bzw. hat zu spät begonnen (unfähiges Handlangergesindel ), bin ich gerade zu blind? Ich finde auf der Arte-Seite nirgends einen Widerholungstermin, findet jemand was? Kommt doch hoffentlich nächste Woche ne Wiederholung wie üblich? Müsste ich bald mal einprogrammieren (lassen)... grmbll...
- daemonicus
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- Registriert: 01.12.2005, 17:17
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Ich hab hier
alle Termine gepostet.
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Jip, den mag ich auch ganz gern - hatte ich damals (erstmalig) im Beisein Gordons auf dem FFF gesehen. Das Q&A im Anschluss war ebenfalls ganz nett, da viele scheinbar etwas überrascht und/oder enttäuscht waren. Ich denke, ich würde auch etwas in der Region einer 7/10 zücken.Vince hat geschrieben: King of the Ants
Da hat mich Stuart Gordon aber ganz schön überrascht! Psychologisch erstaunlich gut ausgearbeitetes Psychodrama im Gangstermilieu, das mit Horror - von ein paar Fieberträumen abgesehen - nix am Hut hat. Das Drehbuch behandelt zwar nüchtern betrachtet nur eine simple Rachegeschichte, aber die Wirkung, die der Film daraus bezieht, haut um. Geheimtipp, wirklich!
Was stört, sind nur ein paar Zurechtbiegungen in Sachen Logik und der ein oder andere etwas zu platte Dialog. Aber sonst, ich bin positiv überrascht.
Dicke
Babel
Ich weiß ja nicht... für mich klar der schwächste Teil der Inárritu-Trilogie, weil ziemlich konstruiert, auch wenn die Verbindung der Elemente durch die Ausweitung des Handlungsspielraums auf drei Kontinente natürlich viel mehr Probleme birgt als die Szenarien aus "21 Gramm" und "Amores Perros". Klar kriegt man tolle Schauspielerdarbietungen geboten (mutig: Koji Yakusho, beeindruckend: Brad Pitt, der arg an Benicio del Toro in "21 Gramm" erinnert) und das Konzept, die mangelhafte Kommunikation einer sogenannten "Kommunikationsgesellschaft" aufzudecken, ist reizvoll; die Handlungsfolgen bauten sich mir aber zu wenig zwingend auf und so blieb der Sog diesmal aus, mit dem man sonst in die Filme von Inárritu gezogen wird.
Little Man
Von der Form her so ein widerlich langweiliger Komödieneinheitsbrei, dass ich niemandem eine Empfehlung aussprechen möchte; auch die Gags sind unter aller Kanone und eigentlich wäre das Ganze nicht dieser Zeilen wert... wäre, denn ich finde, man MUSS einfach mal gesehen haben, wie dieses hässliche Wayans-Gesicht einen kompletten Film lang auf dem Körper eines Kleinkindes klebt. Das ist so ein pervers-bizarrer Anblick, dass man echt den ganzen Film lang mit gerümpfter Nase vor dem Fernseher sitzt. Ehrlich, jedes Mal, wenn der Wayans-Wicht im Bild erschien, verzog sich mir alles im Gesicht - aus Abscheu, Mitleid, ich weiß es auch nicht. Faszinierend war es aber. Ein schlechter Film natürlich auch.
El Topo
War nicht ganz so ausgeflippt wie "der heilige Berg" und hat mir deswegen auch besser gefallen. Die Bildkompositionen erschienen mir durchkomponierter und überhaupt ist der Revolverheld ziemlich kultig. Da ich momentan auch noch ein bisschen im Westernfieber bin, gibbet mal ordentliche:
Ich weiß ja nicht... für mich klar der schwächste Teil der Inárritu-Trilogie, weil ziemlich konstruiert, auch wenn die Verbindung der Elemente durch die Ausweitung des Handlungsspielraums auf drei Kontinente natürlich viel mehr Probleme birgt als die Szenarien aus "21 Gramm" und "Amores Perros". Klar kriegt man tolle Schauspielerdarbietungen geboten (mutig: Koji Yakusho, beeindruckend: Brad Pitt, der arg an Benicio del Toro in "21 Gramm" erinnert) und das Konzept, die mangelhafte Kommunikation einer sogenannten "Kommunikationsgesellschaft" aufzudecken, ist reizvoll; die Handlungsfolgen bauten sich mir aber zu wenig zwingend auf und so blieb der Sog diesmal aus, mit dem man sonst in die Filme von Inárritu gezogen wird.
Little Man
Von der Form her so ein widerlich langweiliger Komödieneinheitsbrei, dass ich niemandem eine Empfehlung aussprechen möchte; auch die Gags sind unter aller Kanone und eigentlich wäre das Ganze nicht dieser Zeilen wert... wäre, denn ich finde, man MUSS einfach mal gesehen haben, wie dieses hässliche Wayans-Gesicht einen kompletten Film lang auf dem Körper eines Kleinkindes klebt. Das ist so ein pervers-bizarrer Anblick, dass man echt den ganzen Film lang mit gerümpfter Nase vor dem Fernseher sitzt. Ehrlich, jedes Mal, wenn der Wayans-Wicht im Bild erschien, verzog sich mir alles im Gesicht - aus Abscheu, Mitleid, ich weiß es auch nicht. Faszinierend war es aber. Ein schlechter Film natürlich auch.
El Topo
War nicht ganz so ausgeflippt wie "der heilige Berg" und hat mir deswegen auch besser gefallen. Die Bildkompositionen erschienen mir durchkomponierter und überhaupt ist der Revolverheld ziemlich kultig. Da ich momentan auch noch ein bisschen im Westernfieber bin, gibbet mal ordentliche:
was, wie, wer, was..!?!?! gerade erst gesehen deinen Tage alten letzten Eintrag hier.
Also zunächst mal, @Babel: Frechheit, das ist ein klarer 8er oder 9er. Banause :twisted: muss den zwar mal auf DVD zulegen und nochmal anschauen, aber im Kino war ich wieder mal baff vom neuen Inarritu. Natürlich ist das konstruiert, aber das verhehlt doch der Film auch zu keiner Sekunde. Seltsam, wäre mir ausgerechnet bei Babel nie als Kritikpunkt sauer aufgestoßen. Das ist doch vielmehr genau das, was den Film ausmacht, eben dass durch eine global mehr oder weniger verbundene (kommunikativ oder eben auch nicht) Welt die krudesten Rädchen ineinandergreifen. Wie heißt es so doch irgendwo: Ein Unglück ist immer nur das letzte Glied einer großen Verkettung unglaublicher Zufälle. Für mich ein großer Film.
den El Topo fand ich ganz großartig! Noch ein tick besser sogar, denn dieses Endzeitflair am Ende traf mich mitten in meiner Dystopienbegeisterung. Der heilige Berg steht bei mir noch aus, die Arte-Aufnahme wartet aber schon auf dem Rekorder von meinem alten Herrn auf die Begutachtung meinerseits, bin aber schon gespannt. :)
Also zunächst mal, @Babel: Frechheit, das ist ein klarer 8er oder 9er. Banause :twisted: muss den zwar mal auf DVD zulegen und nochmal anschauen, aber im Kino war ich wieder mal baff vom neuen Inarritu. Natürlich ist das konstruiert, aber das verhehlt doch der Film auch zu keiner Sekunde. Seltsam, wäre mir ausgerechnet bei Babel nie als Kritikpunkt sauer aufgestoßen. Das ist doch vielmehr genau das, was den Film ausmacht, eben dass durch eine global mehr oder weniger verbundene (kommunikativ oder eben auch nicht) Welt die krudesten Rädchen ineinandergreifen. Wie heißt es so doch irgendwo: Ein Unglück ist immer nur das letzte Glied einer großen Verkettung unglaublicher Zufälle. Für mich ein großer Film.
den El Topo fand ich ganz großartig! Noch ein tick besser sogar, denn dieses Endzeitflair am Ende traf mich mitten in meiner Dystopienbegeisterung. Der heilige Berg steht bei mir noch aus, die Arte-Aufnahme wartet aber schon auf dem Rekorder von meinem alten Herrn auf die Begutachtung meinerseits, bin aber schon gespannt. :)
HAA!!!! ja wie?! in echt? geil. Welche Richtung denn? Also schon so "Besonderkeiten" oder? Du wirst ja jetzt kaum anfangen, John Wayne von A bis Z durchzuklappern ;) Hat mich auch nie sonderlich interessiert und wenn, dann nur zu Vergleichszwecken Euro-Western vs US-Western. Naja, sag mal grob was du mit "Westernfieber" meinst, vielleicht kann man da ja noch aus einem kleinen Funken ein großes Begeisterungsfeuer entfachen. Muss nämlich, nachdem meine Westernphase schon wieder seit ein paar Monaten brach liegt, auch wieder verstärkt die noch auf mich wartenden trash-Wüsten des Italowesterns ausloten ;) aber die liebe zeit.... und dann auch noch EM bald...Vince hat geschrieben:...überhaupt ist der Revolverheld ziemlich kultig. Da ich momentan auch noch ein bisschen im Westernfieber bin
Zu Babel: naja Geschmackssache würd ich mal sagen. ;) Mich hat er nicht erreicht...ganz einfach... auch emotional nicht. Da waren die anderen beiden Filme der Trilogie viel heftiger.
LOL der Fäb unser Westernmensch... nein, in den Niederungen bin ich noch nicht angekommen. Der klassische Western ist für mich noch größtenteils unerschlossenes Gebiet und ist ja klar, dass ich da dann zuerstmal die als Klassiker eingestuften Filme gucke. Zuletzt hab ich halt zB. Butch Cassidy und Sundance Kid gesehen, dann auch irgendwann mal Pat Garret jagt Billy the Kid und all so'n Zeugs halt. Und die ganzen Western, die ich schon in meiner Sammlung hatte (das Lied vom Tod, Todesmelodie, Nobody-Filme, Dollar-Trilogie etc.) grab ich auch mal wieder aus. Ich hab im Moment einfach Freude an der ganzen Westernatmosphäre. Kommt bei mir übrigens meistens irgendwie kurz vorm Sommer.Fäb hat geschrieben: HAA!!!! ja wie?! in echt? geil. Welche Richtung denn? Also schon so "Besonderkeiten" oder? Du wirst ja jetzt kaum anfangen, John Wayne von A bis Z durchzuklappern ;) Hat mich auch nie sonderlich interessiert und wenn, dann nur zu Vergleichszwecken Euro-Western vs US-Western. Naja, sag mal grob was du mit "Westernfieber" meinst, vielleicht kann man da ja noch aus einem kleinen Funken ein großes Begeisterungsfeuer entfachen. Muss nämlich, nachdem meine Westernphase schon wieder seit ein paar Monaten brach liegt, auch wieder verstärkt die noch auf mich wartenden trash-Wüsten des Italowesterns ausloten ;) aber die liebe zeit.... und dann auch noch EM bald...
Achso, nagut dann mach du erstmal ;) In die Niederungen des Genres bin ich durch meine Italowesternvernarrtheit aber recht schnell (und tief) vorgestoßen, ohne alle US-Klassiker abgearbeitet zu haben. Die wurden mir schnell zu langweilig. Natürlich habe ich einige der ganz großen Eckpfeiler gesehen, aber viele eben auch nicht. Der von dir genannte Butch Cassidy und Sundance Kid z.B. ist mir bislang auch noch nicht vor die Flinte gekommen.Vince hat geschrieben:LOL der Fäb unser Westernmensch... nein, in den Niederungen bin ich noch nicht angekommen. Der klassische Western ist für mich noch größtenteils unerschlossenes Gebiet und ist ja klar, dass ich da dann zuerstmal die als Klassiker eingestuften Filme gucke. Zuletzt hab ich halt zB. Butch Cassidy und Sundance Kid gesehen, dann auch irgendwann mal Pat Garret jagt Billy the Kid und all so'n Zeugs halt. Und die ganzen Western, die ich schon in meiner Sammlung hatte (das Lied vom Tod, Todesmelodie, Nobody-Filme, Dollar-Trilogie etc.) grab ich auch mal wieder aus. Ich hab im Moment einfach Freude an der ganzen Westernatmosphäre. Kommt bei mir übrigens meistens irgendwie kurz vorm Sommer.
Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn
Unverstandene Genies - das hatten wir in ähnlicher Form schon in "Good Will Hunting" und "A Beautiful Mind". "Der Beweis" ist ungleich platter als die genannten Exemplare, gibt vor, einem genialen Hirn auf den Grund gehen und das ganze schlüssig mit Liebes- und Familienproblemen verknüpfen zu wollen, geht dabei aber in vollkommen typischem Hollywoodkitsch unter. Noch dazu ist der Film ziemlich merkwürdig gecastet. Vor allem Gwyneth Paltrow nimmt man ihre Rolle keine Sekunde ab und Hope Davis mochte ich eh noch nie besonders.
Die Brücke von Arnheim
Der hat mir aufgrund seiner nüchternen, distanzierten Perspektive ausgesprochen gut gefallen. Keine Spur von Pathos, bloß ein strategischer Blick auf ein von den Aliierten fehlkalkuliertes Szenario, das im Chaos endet. Der Einsatz der prominenten Starriege - Michael Caine, Sean Connery, James Caan, Robert Redford, Gene Hackman, Anthony Hopkins und und und - hat mich stark an "Der schmale Grat" erinnert, so unauffällig wie sie sich in den Cast einschmiegten und so unheroisch, so "normal" wie sie von der Kamera eingefangen wurden.
Unverstandene Genies - das hatten wir in ähnlicher Form schon in "Good Will Hunting" und "A Beautiful Mind". "Der Beweis" ist ungleich platter als die genannten Exemplare, gibt vor, einem genialen Hirn auf den Grund gehen und das ganze schlüssig mit Liebes- und Familienproblemen verknüpfen zu wollen, geht dabei aber in vollkommen typischem Hollywoodkitsch unter. Noch dazu ist der Film ziemlich merkwürdig gecastet. Vor allem Gwyneth Paltrow nimmt man ihre Rolle keine Sekunde ab und Hope Davis mochte ich eh noch nie besonders.
Die Brücke von Arnheim
Der hat mir aufgrund seiner nüchternen, distanzierten Perspektive ausgesprochen gut gefallen. Keine Spur von Pathos, bloß ein strategischer Blick auf ein von den Aliierten fehlkalkuliertes Szenario, das im Chaos endet. Der Einsatz der prominenten Starriege - Michael Caine, Sean Connery, James Caan, Robert Redford, Gene Hackman, Anthony Hopkins und und und - hat mich stark an "Der schmale Grat" erinnert, so unauffällig wie sie sich in den Cast einschmiegten und so unheroisch, so "normal" wie sie von der Kamera eingefangen wurden.
The Quiet
Ich muss sagen, ich bin überfordert, das Ganze mit einer Note zu belegen, denn was ich da gesehen habe, fällt mir ziemlich schwer, einzuordnen. Ich glaube, in der Endbetrachtung komme ich zu dem Fazit, dass es dem Film nicht gelingt, besonders tief zu graben. Das mag an den Charakteren liegen, die in der Anlage allesamt und ohne Ausnahme Klischees der schlimmsten Sorte sind. Auch wenn sich einige dieser Charaktere (Elisha Cuthbert, Martin Donovan) im Laufe der Spielzeit noch ein paar Facetten aneignen, die über das Klischee hinausgehen. Vielleicht liegt es auch am Plot, der bemüht ist, in die Tiefe zu graben, aber immer wieder auf Granit stößt und damit relativ nah unter der Oberfläche bleibt.
Andererseits habe ich einen Film gesehen, der hervorragend gespielt ist (das ging schon fast in "Haus aus Sand und Nebel"-Dimensionen), über eine sehr gelungene Bildsprache verfügt und der auch immer spannend bleibt, gerade weil er eben doch nicht so richtig an der Oberfläche verweilt. So einige ich mich mit Vorbehalt mal auf eine gute , wobei bis zur 8 alles drin ist.
Grand Theft Parsons
Ein zum Film aufgeblasenes Nichts mit einem leider nicht sonderlich gut funktionierenden Johnny Knoxville in der Hauptrolle. Immerhin Michael Shannon als verpeilter Hippie sorgt für Spaß und einige gelungene Gags. Der Running Gag, dass der Leichenwagen ständig gegen irgendwas gefahren wird, obwohl zu allen Seiten viel Platz ist, kommt ziemlich gut. Das ist ein zu geiles Bild, wenn es gilt, durch ein 15 Meter breites Tor zu fahren und der Wagen trotzdem gegen den Pfeiler fährt.
Aber sonst... extrem biedere Regie - also dem Regisseur fällt ja echt gar nix ein, um den Film aufzuwerten - und eine Story, für die es echt keine Verfilmung gebraucht hätte. Noch
Blumen des Schreckens
Jetzt weiß ich, worauf das LucasArts-Adventure "Day of the Tentacle" anspielt. Auf ein echt geiles B-Movie namens "Day of the Triffids", das wirklich einen Mordsspaß macht wie sonst eigentlich nur Filme von Jack Arnold. Die mutierten Blumen sehen einfach nur geil aus, so schön fleischig und eklig... und wenn da ganze Armeen von den Viechern antreten, ist das schon ziemlich beeindruckend. Dazu die ganze Geschichte mit der Erblindung fast der kompletten Menschheit, das hat so was schön Universelles und erinnert nicht nur durch das Ende an "War of the Worlds". Macht einfach Spaß, so stelle ich mir ein ordentliches B-Movie vor!
, sogar noch beinahe mit ner Komma Fünf dran.
Ich muss sagen, ich bin überfordert, das Ganze mit einer Note zu belegen, denn was ich da gesehen habe, fällt mir ziemlich schwer, einzuordnen. Ich glaube, in der Endbetrachtung komme ich zu dem Fazit, dass es dem Film nicht gelingt, besonders tief zu graben. Das mag an den Charakteren liegen, die in der Anlage allesamt und ohne Ausnahme Klischees der schlimmsten Sorte sind. Auch wenn sich einige dieser Charaktere (Elisha Cuthbert, Martin Donovan) im Laufe der Spielzeit noch ein paar Facetten aneignen, die über das Klischee hinausgehen. Vielleicht liegt es auch am Plot, der bemüht ist, in die Tiefe zu graben, aber immer wieder auf Granit stößt und damit relativ nah unter der Oberfläche bleibt.
Andererseits habe ich einen Film gesehen, der hervorragend gespielt ist (das ging schon fast in "Haus aus Sand und Nebel"-Dimensionen), über eine sehr gelungene Bildsprache verfügt und der auch immer spannend bleibt, gerade weil er eben doch nicht so richtig an der Oberfläche verweilt. So einige ich mich mit Vorbehalt mal auf eine gute , wobei bis zur 8 alles drin ist.
Grand Theft Parsons
Ein zum Film aufgeblasenes Nichts mit einem leider nicht sonderlich gut funktionierenden Johnny Knoxville in der Hauptrolle. Immerhin Michael Shannon als verpeilter Hippie sorgt für Spaß und einige gelungene Gags. Der Running Gag, dass der Leichenwagen ständig gegen irgendwas gefahren wird, obwohl zu allen Seiten viel Platz ist, kommt ziemlich gut. Das ist ein zu geiles Bild, wenn es gilt, durch ein 15 Meter breites Tor zu fahren und der Wagen trotzdem gegen den Pfeiler fährt.
Aber sonst... extrem biedere Regie - also dem Regisseur fällt ja echt gar nix ein, um den Film aufzuwerten - und eine Story, für die es echt keine Verfilmung gebraucht hätte. Noch
Blumen des Schreckens
Jetzt weiß ich, worauf das LucasArts-Adventure "Day of the Tentacle" anspielt. Auf ein echt geiles B-Movie namens "Day of the Triffids", das wirklich einen Mordsspaß macht wie sonst eigentlich nur Filme von Jack Arnold. Die mutierten Blumen sehen einfach nur geil aus, so schön fleischig und eklig... und wenn da ganze Armeen von den Viechern antreten, ist das schon ziemlich beeindruckend. Dazu die ganze Geschichte mit der Erblindung fast der kompletten Menschheit, das hat so was schön Universelles und erinnert nicht nur durch das Ende an "War of the Worlds". Macht einfach Spaß, so stelle ich mir ein ordentliches B-Movie vor!
, sogar noch beinahe mit ner Komma Fünf dran.
Kommentar zu Next siehe Fred im Sonstiges-Bereich...
Ricky Bobby - Könich der Rennfahrer
Das Gerüst ist wie gemacht für einen Adam Sandler - oder eben Will Ferrell, den Vorzeigekomikern, die vollkommen auf ihr Heimatland spezialisiert sind und deren Humor in Europa deswegen mitunter auch so befremdlich wirkt.
Dem Film wird das Genick gebrochen durch seine eklatante Vorhersehbarkeit bezüglich zweierlei Dinge: dem typischen Loblied auf Familie und Freundschaft sowie dem typischen Verlauf der Karriere eines Sportlers im Wettbewerb. Also: so treffsicher Ferrells Faxen oft im Ziel landen, am Ende weiß man ja doch, wie sich das Skript biegt, um dem Zynismus die Versöhnlichkeit einer intakten Familie entgegenzusetzen. Das ist doch einfach nur noch langweilig. Trotz eines überzeugenden Sacha Baron Cohen und vielen Schmunzlern (echte Lacher wiederum sind leider gar keine dabei).
Crónicas
Drama-Thriller-Krimi-Gemisch nach einer wahren Begebenheit mit John Leguizamo in der Hauptrolle, der zeigt, dass man Leguizamo wirklich besser als Nebendarsteller engagiert, denn als Identifikationsfigur taugt er nix.
Hier spielt er einen US-Reporter, der in Ecuador eine Reportage über einen Serienkiller dreht, der Kinder tötet. Ein Mann, der aus Versehen ein Kind überfahren hat und seitdem im Gefängnis sitzt, behauptet, er wisse Dinge über den Killer und würde sie erzählen, wenn der Reporter eine Reportage über die schweren Bedingungen im Gefängnis macht, damit er eine Chance hat, entlassen zu werden...
Ein Film, der in Ordnung geht, der solide ist, der auch den EInfluss der Medien auf sich ergebende Realitäten aufzeigt (was wohl auch Sinn und Zweck des Films war), der aber nie wirklich spannend oder sonstwie anregend ist. Dass dann noch mit Plottwists geliebäugelt wird, macht die ganze Sache nicht besser. Als TV-Film wirklich brauchbar, darüber hinaus aber vernachlässigenswert.
Ricky Bobby - Könich der Rennfahrer
Das Gerüst ist wie gemacht für einen Adam Sandler - oder eben Will Ferrell, den Vorzeigekomikern, die vollkommen auf ihr Heimatland spezialisiert sind und deren Humor in Europa deswegen mitunter auch so befremdlich wirkt.
Dem Film wird das Genick gebrochen durch seine eklatante Vorhersehbarkeit bezüglich zweierlei Dinge: dem typischen Loblied auf Familie und Freundschaft sowie dem typischen Verlauf der Karriere eines Sportlers im Wettbewerb. Also: so treffsicher Ferrells Faxen oft im Ziel landen, am Ende weiß man ja doch, wie sich das Skript biegt, um dem Zynismus die Versöhnlichkeit einer intakten Familie entgegenzusetzen. Das ist doch einfach nur noch langweilig. Trotz eines überzeugenden Sacha Baron Cohen und vielen Schmunzlern (echte Lacher wiederum sind leider gar keine dabei).
Crónicas
Drama-Thriller-Krimi-Gemisch nach einer wahren Begebenheit mit John Leguizamo in der Hauptrolle, der zeigt, dass man Leguizamo wirklich besser als Nebendarsteller engagiert, denn als Identifikationsfigur taugt er nix.
Hier spielt er einen US-Reporter, der in Ecuador eine Reportage über einen Serienkiller dreht, der Kinder tötet. Ein Mann, der aus Versehen ein Kind überfahren hat und seitdem im Gefängnis sitzt, behauptet, er wisse Dinge über den Killer und würde sie erzählen, wenn der Reporter eine Reportage über die schweren Bedingungen im Gefängnis macht, damit er eine Chance hat, entlassen zu werden...
Ein Film, der in Ordnung geht, der solide ist, der auch den EInfluss der Medien auf sich ergebende Realitäten aufzeigt (was wohl auch Sinn und Zweck des Films war), der aber nie wirklich spannend oder sonstwie anregend ist. Dass dann noch mit Plottwists geliebäugelt wird, macht die ganze Sache nicht besser. Als TV-Film wirklich brauchbar, darüber hinaus aber vernachlässigenswert.
Mir is noch wat eingefallen:
Das Ding aus dem Sumpf
Ein Film zum Liebhaben. Nicht wirklich gut, aber charmant ist es, was Wes Craven (von dem ich ja nicht gerade der allergrößte Fan bin) da zusammenbraut. Schönes 80er-Flair, mit schwarzgelockten Kampfweibern, die langsam die Emanzipation entdecken, Gefäßen mit neongrüner Flüssigkeit (wie beim Re-Animator), Sümpfen, die mit Nebelmaschinen vollgepumpt werden und ultrabilligen Monster-Kostümen. Und einem schwarzen Jungen mit Nickelbrille, der munter Oneliner raushaut und den Sidekick spielt. Dazu ist die Comicherkunft überdeutlich, alleine schon durch die Szenenmontage, die so hergerichtet ist, als würde man ein Comicheft umblättern; aber auch durch die moralische Aussage, dass man den Charakter eines Menschen nicht von seinem Aussehen herleiten sollte. Diesbezüglich weist der Stoff auch viele Parallelen zu "Die Maske" auf, einem Film, der ja ebenfalls auf einem Comic basiert.
Das "böse" Monster am Ende ist allerdings der Höhepunkt der Lächerlichkeit. Selten so ein lächerliches Faschingsmonster gesehen. Wie der Schweinebärmann von South Park, nur noch billiger.
Aber ich fand ihn richtig charmant, den Film.
Die Tiefseetaucher
Wes Anderson und ich, so richtig dicke Kumpels werden wir nicht mehr. Gegen Experimentelles / Sinnentfremdetes / Überintellektualisiertes hab ich ja an sich nichts auszusetzen, aber bei Anderson hab ich irgendwie immer das Gefühl, hier habe die Sinnlosigkeit keinen Sinn - und selbst Sinnlosigkeit sollte sinnvoll sein. Da bekomme ich mal wieder eine Abfolge von Einzelmomenten, zusammengehalten durch das schwer einzuschätzende "Moby Dick"-Motiv (von dem man gar nicht weiß, ob "Cpt. Ahab" Steve Zissou (Bill Murray) das überhaupt ernst meint), diesmal mit etwas mehr Herz als bei den "Royal Tenenbaums" - und sonst nichts. Wie bei der filmzentrale so schön geschrieben steht: Wes Anderson ist zweifellos Meister seiner Disziplin... aber irgendwie hat man immer das Gefühl, diese Disziplin sei vollkommen nutzlos.
Immerhin regt es mich zum Grübeln an und Willem Dafoe rockt als Deutscher Klaus Daimler die Bude!
Das Ding aus dem Sumpf
Ein Film zum Liebhaben. Nicht wirklich gut, aber charmant ist es, was Wes Craven (von dem ich ja nicht gerade der allergrößte Fan bin) da zusammenbraut. Schönes 80er-Flair, mit schwarzgelockten Kampfweibern, die langsam die Emanzipation entdecken, Gefäßen mit neongrüner Flüssigkeit (wie beim Re-Animator), Sümpfen, die mit Nebelmaschinen vollgepumpt werden und ultrabilligen Monster-Kostümen. Und einem schwarzen Jungen mit Nickelbrille, der munter Oneliner raushaut und den Sidekick spielt. Dazu ist die Comicherkunft überdeutlich, alleine schon durch die Szenenmontage, die so hergerichtet ist, als würde man ein Comicheft umblättern; aber auch durch die moralische Aussage, dass man den Charakter eines Menschen nicht von seinem Aussehen herleiten sollte. Diesbezüglich weist der Stoff auch viele Parallelen zu "Die Maske" auf, einem Film, der ja ebenfalls auf einem Comic basiert.
Das "böse" Monster am Ende ist allerdings der Höhepunkt der Lächerlichkeit. Selten so ein lächerliches Faschingsmonster gesehen. Wie der Schweinebärmann von South Park, nur noch billiger.
Aber ich fand ihn richtig charmant, den Film.
Die Tiefseetaucher
Wes Anderson und ich, so richtig dicke Kumpels werden wir nicht mehr. Gegen Experimentelles / Sinnentfremdetes / Überintellektualisiertes hab ich ja an sich nichts auszusetzen, aber bei Anderson hab ich irgendwie immer das Gefühl, hier habe die Sinnlosigkeit keinen Sinn - und selbst Sinnlosigkeit sollte sinnvoll sein. Da bekomme ich mal wieder eine Abfolge von Einzelmomenten, zusammengehalten durch das schwer einzuschätzende "Moby Dick"-Motiv (von dem man gar nicht weiß, ob "Cpt. Ahab" Steve Zissou (Bill Murray) das überhaupt ernst meint), diesmal mit etwas mehr Herz als bei den "Royal Tenenbaums" - und sonst nichts. Wie bei der filmzentrale so schön geschrieben steht: Wes Anderson ist zweifellos Meister seiner Disziplin... aber irgendwie hat man immer das Gefühl, diese Disziplin sei vollkommen nutzlos.
Immerhin regt es mich zum Grübeln an und Willem Dafoe rockt als Deutscher Klaus Daimler die Bude!
Faustrecht der Prärie
Alter Westernklassiker von John Ford aus den 40er Jahren, der das gleiche Thema behandelt wie George P. Cosmatos' "Tombstone" mit Kurt Russell und Val Kilmer. Stilistisch viel souveräner erzählt, atmosphärisch dicht, da wird Cosmatos' Aufpolierung natürlich in seine Schranken verwiesen, obwohl sich inhaltlich beide Filme nicht viel nehmen.
Horror Anthology #2: Spectre
Sehr ruhige, leider allzu konventionelle Geistergeschichte um Tarotkarten, verflossene Liebe und die Überschneidung von Vergangenheit und Gegenwart. Ein alter Mann kehrt zurück in seine Heimatstadt, wo er als 16-Jähriger seine große Liebe verlor... und diese große Liebe verfolgt den nun alten Mann in Gestalt einer Mumie. Obwohl das schon hundertmal so ähnlich erzählt wurde, es ist zumindest schön, wie Mateo Gil seinen Bildern vertraut und belohnt wird er mit einer wirklich fantastischen Sequenz, als Dutzende von Männern des Nachts sich wie Raubtiere an das Haus der Frau schleichen, die im Ruf steht, die Dorfhure zu sein.
Alter Westernklassiker von John Ford aus den 40er Jahren, der das gleiche Thema behandelt wie George P. Cosmatos' "Tombstone" mit Kurt Russell und Val Kilmer. Stilistisch viel souveräner erzählt, atmosphärisch dicht, da wird Cosmatos' Aufpolierung natürlich in seine Schranken verwiesen, obwohl sich inhaltlich beide Filme nicht viel nehmen.
Horror Anthology #2: Spectre
Sehr ruhige, leider allzu konventionelle Geistergeschichte um Tarotkarten, verflossene Liebe und die Überschneidung von Vergangenheit und Gegenwart. Ein alter Mann kehrt zurück in seine Heimatstadt, wo er als 16-Jähriger seine große Liebe verlor... und diese große Liebe verfolgt den nun alten Mann in Gestalt einer Mumie. Obwohl das schon hundertmal so ähnlich erzählt wurde, es ist zumindest schön, wie Mateo Gil seinen Bildern vertraut und belohnt wird er mit einer wirklich fantastischen Sequenz, als Dutzende von Männern des Nachts sich wie Raubtiere an das Haus der Frau schleichen, die im Ruf steht, die Dorfhure zu sein.
Patton
Breitflächig und differenziert erzählter Kriegsfilm, bei der auch die Nazis mal einigermaßen authentisch dargestellt werden. Teilt erzählerisch einige Qualitäten mit "Die Brücke von Arnheim". Die Figur Patton ist dabei ein hochinteressanter Charakter, an dessen Seite es eigentlich nie langweilig wird.
Horror Anthology #1: The Baby's Room
Ganz klar ein Highlight der Reihe. Zwar wird das Thema Schizophrenie ja seit ungefähr 1999 ( ;) ) von allen Seiten beackert, aber die Auflösung ist hier nicht mal Hauptsache. Viel interessanter die Idee mit den sich überschneidenden parallelen Welten und dem Babyfon / der Babycam, die diese zweite Welt einfängt, was interessante Fragen bezüglich der Medialität aufwirft. Die Gestalten, die auf dem Bildschirm erscheinen, flößen schon ziemlichen Respekt ein (was es für ein Gefühl sein muss, aus dem Babyfon heraus plötzlich die Stimme eines Fremden zu hören, wissend, dass da ein Mann im Zimmer des schlafenden Babys ist) - folglich eine der spannendesten Episoden.
Horror Anthology #3: Blame
Lahme und auch noch sehr idealistische Story um (mal wieder) Abtreibung, die kein bisschen aus den Füßen kommt. Die Subtilität teilt sich die Folge mit "Spectre", aber was da noch funktionierte, endet hier wirklich in Langeweile. Nebenschauplätze wie die offensichtlich lesbische Veranlagung der Hausherrin tangieren kaum und was da auf dem Dachboden vorgeht, auch nicht. Ziemlicher Dämpfer im Rahmen der Anthologie.
Horror Anthology #4: A Real Friend
Ein kleines Kind und seine monströse Fantasie, die sich materialisiert und in der realen Welt Bluttaten anrichtet... auch das ist nicht gerade neuer Stoff, er bleibt aber interessant ob der hervorragend kopierten Horrorikonen aus Filmen - Leatherface, Nosferatu und wie sie alle heißen bilden eine Armee an der Seite des kleinen Mädchens und richten sich gegen Peiniger aus der wirklichen Welt. Das ist natürlich auch ein Kommentar zum Thema Einfluss von Medien auf Kinder und Jugendliche. Da ist zum einen das Kind, das die ganze Zeit Horrorfilme guckt (die nicht für ihr Alter geeignet sind) und dem man unterstellen kann, dass es sich in die Fantasie flüchtet (und womöglich die gesehenen Brutalitäten in der Realität nachahmt - wenn man davon ausgeht, dass das Mädchen selbst die Monster ist), doch andererseits ist da eine dysfunktionale Familie, die auch als Möglichkeit angeboten wird. Echt schade, dass die Regie so träge ist und Schauwerte bis auf die Monster ausbleiben.
Horror Anthology #5: X-Mas Tale
Wenn das mal nicht extrem von "Stand by Me" und "ES" beeinflusst ist, dann weiß ich auch nicht. Ein Clan von (sehr gut ausgearbeiteten) Kinderfiguren jenseits der Erwachsenenwelt, die sich mit einer Frau im Weihnachtskostüm befassen, die im Wald in ein Loch gefallen ist, nachdem sie eine Bank um 2 Millionen erleichtert hat und geflüchtet war.
Die Tatsache, dass die Kinder die Beute nun erpressen wollen (im Gegenzug für ein Seil, das der Frau die Flucht aus dem Loch ermöglicht), ist schon ziemlich absurd, zeigt aber die immense Fantasylastigkeit, die sich später auch über Zombieerweckungsschwüre weiterverbreitet. Das ist alles unheimlich fantasiereich gemacht, wenngleich natürlich mal wieder die Anleihen überdeutlich sind und vor allem bei der US-Kultur gemacht werden (einer der Jungs ist zB. riesiger Fan von Karate Kid) - genau wie bei "A Real Friend".
Der zweite Teil geht dann in einen Slasherpart über, der sich in einem Vergnügungspark abspielt. Da wird die Fantasie spürbar gedrosselt, dafür gibts dann noch ein ganz schön fieses Ende, das man so wohl nicht erwartet hätte.
Breitflächig und differenziert erzählter Kriegsfilm, bei der auch die Nazis mal einigermaßen authentisch dargestellt werden. Teilt erzählerisch einige Qualitäten mit "Die Brücke von Arnheim". Die Figur Patton ist dabei ein hochinteressanter Charakter, an dessen Seite es eigentlich nie langweilig wird.
Horror Anthology #1: The Baby's Room
Ganz klar ein Highlight der Reihe. Zwar wird das Thema Schizophrenie ja seit ungefähr 1999 ( ;) ) von allen Seiten beackert, aber die Auflösung ist hier nicht mal Hauptsache. Viel interessanter die Idee mit den sich überschneidenden parallelen Welten und dem Babyfon / der Babycam, die diese zweite Welt einfängt, was interessante Fragen bezüglich der Medialität aufwirft. Die Gestalten, die auf dem Bildschirm erscheinen, flößen schon ziemlichen Respekt ein (was es für ein Gefühl sein muss, aus dem Babyfon heraus plötzlich die Stimme eines Fremden zu hören, wissend, dass da ein Mann im Zimmer des schlafenden Babys ist) - folglich eine der spannendesten Episoden.
Horror Anthology #3: Blame
Lahme und auch noch sehr idealistische Story um (mal wieder) Abtreibung, die kein bisschen aus den Füßen kommt. Die Subtilität teilt sich die Folge mit "Spectre", aber was da noch funktionierte, endet hier wirklich in Langeweile. Nebenschauplätze wie die offensichtlich lesbische Veranlagung der Hausherrin tangieren kaum und was da auf dem Dachboden vorgeht, auch nicht. Ziemlicher Dämpfer im Rahmen der Anthologie.
Horror Anthology #4: A Real Friend
Ein kleines Kind und seine monströse Fantasie, die sich materialisiert und in der realen Welt Bluttaten anrichtet... auch das ist nicht gerade neuer Stoff, er bleibt aber interessant ob der hervorragend kopierten Horrorikonen aus Filmen - Leatherface, Nosferatu und wie sie alle heißen bilden eine Armee an der Seite des kleinen Mädchens und richten sich gegen Peiniger aus der wirklichen Welt. Das ist natürlich auch ein Kommentar zum Thema Einfluss von Medien auf Kinder und Jugendliche. Da ist zum einen das Kind, das die ganze Zeit Horrorfilme guckt (die nicht für ihr Alter geeignet sind) und dem man unterstellen kann, dass es sich in die Fantasie flüchtet (und womöglich die gesehenen Brutalitäten in der Realität nachahmt - wenn man davon ausgeht, dass das Mädchen selbst die Monster ist), doch andererseits ist da eine dysfunktionale Familie, die auch als Möglichkeit angeboten wird. Echt schade, dass die Regie so träge ist und Schauwerte bis auf die Monster ausbleiben.
Horror Anthology #5: X-Mas Tale
Wenn das mal nicht extrem von "Stand by Me" und "ES" beeinflusst ist, dann weiß ich auch nicht. Ein Clan von (sehr gut ausgearbeiteten) Kinderfiguren jenseits der Erwachsenenwelt, die sich mit einer Frau im Weihnachtskostüm befassen, die im Wald in ein Loch gefallen ist, nachdem sie eine Bank um 2 Millionen erleichtert hat und geflüchtet war.
Die Tatsache, dass die Kinder die Beute nun erpressen wollen (im Gegenzug für ein Seil, das der Frau die Flucht aus dem Loch ermöglicht), ist schon ziemlich absurd, zeigt aber die immense Fantasylastigkeit, die sich später auch über Zombieerweckungsschwüre weiterverbreitet. Das ist alles unheimlich fantasiereich gemacht, wenngleich natürlich mal wieder die Anleihen überdeutlich sind und vor allem bei der US-Kultur gemacht werden (einer der Jungs ist zB. riesiger Fan von Karate Kid) - genau wie bei "A Real Friend".
Der zweite Teil geht dann in einen Slasherpart über, der sich in einem Vergnügungspark abspielt. Da wird die Fantasie spürbar gedrosselt, dafür gibts dann noch ein ganz schön fieses Ende, das man so wohl nicht erwartet hätte.
Beim Babys Room gehe ich mit dir absolut konform. Sehr feiner Horrorstoff bei dem die Szenen, wo die Gestalten neben dem Babybett sitzen, wirklich volle Kannüle reinknallen. Einzig ich hätte mir gewünscht, man hätte den unsympathischen Hauptdarsteller durch die bezaubernde Leonor Watling (also quasi die Babyproduzentin ;-) ) ersetzt und sie leiden lassen. Er ging mir doch ziemlich auf den Senkel, da er auch ab und an arg überzogen hat ... ausserdem hat sie den schöneren Körper ;-)
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Stimmt. Wobei ich den gar nicht mal unsympathisch fand, sondern einfach nur irgendwie tölpelhaft, aber nicht auf diese coole Bruce Campbell-Art, sondern eben unpassend tölpelhaft.freeman hat geschrieben:Einzig ich hätte mir gewünscht, man hätte den unsympathischen Hauptdarsteller durch die bezaubernde Leonor Watling (also quasi die Babyproduzentin ;-) ) ersetzt und sie leiden lassen.
Gestern hab ich die Reihe dann auch vervollständigt:
Hell's Resident
Wow, das Beste kommt zum Schluss! Der letzte Teil der Reihe besticht durch eine gelungene Kombination aus "Silent Hill", "House of Wax" und "Crouch End" aus der Stephen King-Nightmares-Anthologie, nur dass der spanische Beitrag alles richtig macht, was der King-Vertreter falsch machte. Man hat ständig das Gefühl, dass einfach nichts normal ist und nicht so ist, wie es sein sollte. Das gibt der ohnehin spannenden Story (Vermieterin "zwingt" ständig neue Mieter, in ihrem abgewrackten Haus zu wohnen) auch visuell einen herrlichen Kick. Auch gerade, wenn der Terror endlich eintritt und die Kamera wackelt wie verrückt. Zwar muss man auf diesem begrenzten Terrain eine ganze Abfolge von Logikbrüchen in Kauf nehmen und nicht jeder Twist ist überraschend, aber von den paar Szenen aus "The Baby's Room" abgesehen hat man in dieser Folge zum ersten Mal richtig Herzklopfen in der Anthologie. Geil durchgedrehtes Psychospiel über drei Stockwerke. Dicke Empfehlung.
Des weiteren noch in meine "Kenn ich jetzt auch"-Liste aufgenommen:
Todeszug nach Yuma
Noch kenne ich das Original nicht (hab aber die Amazon-Holzbox und deswegen wird sich das bald ändern), aber James Mangold liefert hier einen spannenden Western, wie ich lange keinen mehr gesehen habe. In Begleitung etwaiger Klischees (aufmüpfiger Junge, der seinen gutherzigen Vater nicht respektiert und stattdessen einen Verbrecher bewundert; und natürlich darf der Vater später beweisen, was in ihm steckt) lebt der Film in der ersten Hälfte zwar eindeutig ausnahmslos von dem Spiel der Edelmimen Christian Bale und Russell Crowe, spätestens zur Halbzeit jedoch nimmt die Dynamik ihren eigenen Verlauf und das Finale ist Mitfiebern pur. Dank Crowe wird auch ein anthropologischer Exkurs über Moral, Einstellung und Verhalten im wilden Westen angedeutet, der durchaus interessant pointiert wird am Ende, was den Klischees dann gütigerweise auch ein wenig entgegenwirkt.
Die Inszenierung ist verhalten, aber nicht bieder, modern, aber nicht stylish, eben angenehm neutral, so wie es sein muss. Hat mir sehr gut gefallen, mit zunehmender Laufzeit immer mehr.
EDIT: Allerdings der Compadre von Crowe... an sich eine coole Rolle, aber leider hat der Darsteller mich extrem an einen der "bösen" Cowboys aus "Der Schuh des Manitu" erinnert... das hats für mich dann versaut.
Straw Dogs
Sam Peckinpahs berüchtigte Anatomie der Kleinstadtgewalt. Was kann man da jetzt noch zu sagen? Mir schwirren ganze Ideen für Doktorarbeiten durch den Schädel, einzig aufgrund der fantastischen (unumgänglich zugleich natürlich streitbaren) Gewaltstudie, die hier entblättert wird. Das übersteigt das Fassungsvermögen eines Kurzkommentars, dazu benötigte es schon zu allermindest einer Rezension,w enn nicht gar einer Analyse.
- Elkjaer-Larsen
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Halte ich für 'ne exellente Idee. Peckinpah-Experte Siegel bezeichnet im AK Dustin Hoffmans Charakter gar als Bösewicht. Konnte ich bis dato nie erkennen. Also 'ne Analyse wär mal fein. Tiger&Dragon ham wa ja schon.Vince hat geschrieben:
Straw Dogs
(...)Das übersteigt das Fassungsvermögen eines Kurzkommentars, dazu benötigte es schon zu allermindest einer Rezension,w enn nicht gar einer Analyse.
Nicht falsch verstehen, ich hatte jetzt nicht vor, eine zu schreiben. ;)Elkjaer-Larsen hat geschrieben: Halte ich für 'ne exellente Idee. Peckinpah-Experte Siegel bezeichnet im AK Dustin Hoffmans Charakter gar als Bösewicht. Konnte ich bis dato nie erkennen. Also 'ne Analyse wär mal fein. Tiger&Dragon ham wa ja schon.
Ich bin da womöglich auch nicht genug Peckinpah-Experte für. Das überlass ich dann mal anderen hier... aber ne Analyse zu dem Film für unsere Prä80s-Sparte wär echt nicht schlecht.
Zum Crowe Kompagnon kann ich nur sagen, dass der Ben Foster höllisch aufpassen muss mit seinem Augengerolle und seinem Gift und Galle GEspucke. Er war schon in 30 Days of Night genau deshalb ziemlich deplatziert. Imo bugsiert der sich selber derzeit ziemlich aufs Abstellgleis ...
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Zähl bis drei und bete
Jetzt kann ich das Remake etwas besser einschätzen: James Mangold hat einen Film gedreht, der das meiste drehbuchtechnisch 1:1 übernimmt, aber so variiert, dass der Unterhaltungswert betont wird. Das Original von Delmer Daves bietet die gleichen Charaktere auf, weiß diese psychologisch aber wesentlich besser auszuarbeiten, und so wird ein vom Westerngenre beinahe unabhängiges Charakterdrama geboten, das aufgrund der Figurenzeichnung zu erfreuen weiß.
Dass Christian Bale gegenüber Russell Crowe übrigens ein bisschen blasser wirkte, liegt eindeutig an der Figur: im Original ist die noch wesentlich farbloser als der Bösewicht. Das Ungleichgewicht ist damit auch der größte Kritikpunkt, den ich dem herrlich minimalistischen Film unterstellen möchte.
Fragile - A Ghost Stoy
Nach den vielen positiven Stimmen enttäuschend. Null Grusel (vieleicht war ich auch nicht in der Stimmung), eine unfähige Hauptdarstellerin und eine tausendmal erzählte Geistergeschichte im sterilen Krankenhausambiente. Immerhin werden die Klischees nicht überstrapaziert, aber ihre Basis ist einfach schon im Drehbuch verankert, und so bekommen wir durchaus wieder Spiegelschränke zu sehen, Menschen, die andere Menschen davon überzeugen müssen, dass sie einen Geist gesehen haben (und die glauben einem nicht), steckenbleibende Aufzüge, Mythen und Legenden, Recherche in alten Akten, das ganze Programm eben. Und dann ist das, wie gesagt, für mein Empfinden nicht mal gruselig. Der Geist an sich ist akzeptabel, aber im kompletten Film maximal 30 Sekunden im Bild (wenn überhaupt - eher 20). Was nicht unbedingt schlimm sein muss, wenn der Spannungsaufbau sonst funktioniert. Hat er bei mir nicht.
Jetzt kann ich das Remake etwas besser einschätzen: James Mangold hat einen Film gedreht, der das meiste drehbuchtechnisch 1:1 übernimmt, aber so variiert, dass der Unterhaltungswert betont wird. Das Original von Delmer Daves bietet die gleichen Charaktere auf, weiß diese psychologisch aber wesentlich besser auszuarbeiten, und so wird ein vom Westerngenre beinahe unabhängiges Charakterdrama geboten, das aufgrund der Figurenzeichnung zu erfreuen weiß.
Dass Christian Bale gegenüber Russell Crowe übrigens ein bisschen blasser wirkte, liegt eindeutig an der Figur: im Original ist die noch wesentlich farbloser als der Bösewicht. Das Ungleichgewicht ist damit auch der größte Kritikpunkt, den ich dem herrlich minimalistischen Film unterstellen möchte.
Fragile - A Ghost Stoy
Nach den vielen positiven Stimmen enttäuschend. Null Grusel (vieleicht war ich auch nicht in der Stimmung), eine unfähige Hauptdarstellerin und eine tausendmal erzählte Geistergeschichte im sterilen Krankenhausambiente. Immerhin werden die Klischees nicht überstrapaziert, aber ihre Basis ist einfach schon im Drehbuch verankert, und so bekommen wir durchaus wieder Spiegelschränke zu sehen, Menschen, die andere Menschen davon überzeugen müssen, dass sie einen Geist gesehen haben (und die glauben einem nicht), steckenbleibende Aufzüge, Mythen und Legenden, Recherche in alten Akten, das ganze Programm eben. Und dann ist das, wie gesagt, für mein Empfinden nicht mal gruselig. Der Geist an sich ist akzeptabel, aber im kompletten Film maximal 30 Sekunden im Bild (wenn überhaupt - eher 20). Was nicht unbedingt schlimm sein muss, wenn der Spannungsaufbau sonst funktioniert. Hat er bei mir nicht.
Down in the Valley
Fängt gut an eigentlich. Endlich mal wieder Ed Norton in einer interessanten, ambivalenten Rolle, eine dysfunktionale Familie, deren Darstellung sich geschickt an den Klischees vorbeischifft (der Vater ist mitnichten der gewaltbereite Bösewicht, den man beim ersten Anblick zu sehen glaubt)... bis dahin alles ok. Sobald allerdings Nortons Figur sich zum Travis Bickle verwandelt und vor dem eigenen Spiegel die Waffe zieht, wird der subtilen Charakterstudie das innere nach außen gekehrt. Im Abgang ist "Down in the Valley" reißerisch, pathetisch, dramatisch, und macht sich damit alles selbst kaputt. Schade drum.
The Happening
Review *klick*
Fängt gut an eigentlich. Endlich mal wieder Ed Norton in einer interessanten, ambivalenten Rolle, eine dysfunktionale Familie, deren Darstellung sich geschickt an den Klischees vorbeischifft (der Vater ist mitnichten der gewaltbereite Bösewicht, den man beim ersten Anblick zu sehen glaubt)... bis dahin alles ok. Sobald allerdings Nortons Figur sich zum Travis Bickle verwandelt und vor dem eigenen Spiegel die Waffe zieht, wird der subtilen Charakterstudie das innere nach außen gekehrt. Im Abgang ist "Down in the Valley" reißerisch, pathetisch, dramatisch, und macht sich damit alles selbst kaputt. Schade drum.
The Happening
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