Mute Records 1987
Offizielle Depeche Mode Webseite
• Dave Gahan - Gesang
• Martin Gore – Keyboards , Gesang
• Andrew Fletcher – Keyboards , Backing Vocals
• Alan Wilder – Keyboards , Backing Vocals
Produziert von Depeche Mode & David Bascombe
Aufgenommen in den Konk Studios , London & Guilliame Tell, Paris
Abgemischt in den PUK Studios Dänemark
Tracklist
01. Never let me down again – 4:47
02. The Things you said – 3:55
03. Strangelove – 4:56
04. Sacred – 4:43
05. Little 15 – 4:14
06. Behind the Wheel – 5:17
07. I want you now – 3:44
08. To have and to hold – 2:51
09. Nothing - 4:13
10a. Pimpf (Instrumental) – 3:54
10b. Interlude #1 – Mission Impossible (Instrumental)* – 0:37
Mit * gekennzeichneter Song ist ein nicht aufgeführter Hidden Track
Gesang bei “the Things you said” & “I want you now” Martin Gore
Depeche Mode begeben sich auf die Reise & verlassen Berlin. Für die Aufnahmen des neuen Albums besuchen sie u.a. das Pariser Edeltonstudio Guilliame Tell , um sich dann für den Feinschliff & der Abmischung ins Nördliche Dänemark zurückzuziehen. Doch nicht nur die Studios ändern sich – es gibt auch einen Wechsel beim Produzenten. Diesmal darf David Bascombe die Studioarbeit erledigen & wird nach der Produktion dieses Albums mit der LP „Seeds of Love“ für Tears for Fears sein von der Kritik gefeiertes Meisterstück abliefern.
Beim ersten Durchhören von „Music for the Masses“ fällt auf das die Songs wesentlich klarer & reiner Produziert sind – überflüssiger Bombast ist weggefallen , die Songs wesentlich zugänglicher als beim Vorgänger „Black Celebration“. Geblieben ist die Depeche Mode typische Melancholie , die hier aber wesentlich lockerer rüberkommt.
Der Einstieg ist direkt mal ungewöhnlich – mit „Never let me down again“ gibt es einen sehr Monotonen Song der im Grunde nicht mal eine richtige Melodie hat , ebenso fehlt ein griffiger Refrain. Die Melodie liegt hier tatsächlich in der Monotonie & nach einigen Durchläufen frisst sich der Song ins Hirn fest. Diesen Song als Single auszuwählen war mutig – und der Mut wurde mit einer hohen Chartplazierung belohnt & bis heute gehört dieser Song zum festen Live Programm (da gerne mal auf ungefähr 10 Minuten ausgewalzt). Beim Text stellt man sich unweigerlich die Frage , ob hier Drogensucht eine Rolle spielt , wenn von einem Freund berichtet der ihn niemals im Stich lies & mit dem er immer so hoch in den Wolken flog...
„Strangelove“ ist hier in einer etwas anderen Fassung zu hören wie er von der Vorabsingle bekannt ist. „Sacred“ ist ganz auf Stimme & großen Hall ausgelegt. Mit „Little 15“ kommt eine Ballade , deren Melodie von einer Art verfremdeten Cello gespielt wird. Ehrlich gesagt nicht gerade die schönste Ballade aus dem Hause Depeche Mode , wurde aber exklusive für Frankreich & Deutschland als Single ausgekoppelt.
Mit „Behind the Wheel“ zieht das Tempo wieder schön an (hier noch in der Original Version – die Single wurde damals noch mal neu geremixt) , bevor Martin Gore seine zweite Ballade auf dem Album „I want you now“ (mit eher Witzigen Stöhngeräuschen im Hintergrund) singen darf – das seltsame Atemgeräusch am Anfang des Songs ist übrigens ein Akkordeon , bei dem keine Note gespielt wird. Mit „To have and to hold“ kommet noch ein solider , mit „Nothing“ ein richtig guter Tracks bevor das Album mit dem Instrumental “Pimpf” zu Ende geht – einem ziemlich nervigen Song mit einer einfachen Pianolinie sowie einem dicken Chor. War dem Fan schon von der B-Seite des Songs „Strangelove“ bekannt & da hätte er imo auch bleiben sollen. Nach dem eigentlichen Ende kommt nach längerer Pause noch ein kurzes Instrumentalstück – das erste einer Reihe solcher kleinen Stücke die Depeche Mode in loser Folge auf ihren nächsten Alben verstecken werden.
Man sollte sich von dem ironisch gemeinten Titel „Music for the Masses“ nicht abschrecken lassen – dies ist weder Mainstreammusik & nach tatsächlich Musik für die Massen. Depeche Mode gehen unbeirrt ihren Weg – die sehr dunkle Seite des Vorgängeralbums ist einem klareren Bild gewichen ohne dabei sich selber zu verraten.
Nach diesem Album werden Depeche Mode auf große Welttournee gehen & dadurch vor allen in den USA viele Fans gewinnen – auch wenn das Album in den USA nicht so sonderlich hoch in die Charts ging (nur Platz 35) verkaufte es sich über einen längeren Zeitraum so gut das Depeche Mode auch in den USA ein dickes Thema wurden. Am Ende der „For the Masses“ Tour sollte das 101. Konzert stehen , mit dem ein weiteres großes Depeche Mode Kapitel geschrieben werden wird.
