Ein "angenehm ungemütlicher" Film aus britischen Landen, der sich zwar weitestgehend entlang bekannter Genre-Pfade bewegt, diese allerdings immer wieder an zentralen Stellen dienlich variiert und daher jenes gefürchtete "been there, done that"-Gefühl in weiten Teilen geschickt aushebelt. Humor- und schonungslos: Ein Film, der mich mit keinem "guten Gefühl" in den Abspann entlassen hat. Sehenswert!
Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Hatte ja sogar ne 8/10 gezückt.
Der letzte Tango in Paris
Auf Wunsch einer Dame habe ich mir dieses Machwerk oder auch Kultfilm einmal angeschaut. Generell stehe ich Jahrzehnte alten Kult und Skandalfilmen immer skeptisch gegenüber, blieb mir in der Vergangenheit doch schon öfters die Spucke weg, allerdings aus gähnender Langeweile und in Folge inszenatorischer Fauxpässe. Wie dem auch sei, ich stehe ja auf rosa und anscheinend hat auch die Dame rosa erwartet, aber Hollywoodschnulzen haben nun mal keinen Anspruch und sind flockig unterhaltsam, ganz anders natürlich dieser Streifen (Ich hatte sie gewarnt). Dabei bin ich hin und hergerissen den Streifen zwischen "Dreck" und "ganz großer Wurf" anzusiedeln, eine Gratwanderung! Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den teilweise brutalen und auch perversen Sexpraktiken von Brandos Charakter, der durch den Selbstmord seiner Frau gezeichnet ist und hier anscheinend den Knackpunkt erlebt hat. Seine hochgradig zynische Art, die zudem keine erotischen Gefühle mehr zulässt komplementiert diesen Part, was ihn zudem im Laufe des Films teilweise fast schon als Vergewaltiger dastehen lässt. Der weibliche Gegenpart, ebenfalls sehr gut gespielt, ist dieser Art Liebesspiel zwar erst einmal zugetan und kann sich dem auch nicht entziehen, erkennt aber auch alsbald die Folgen. Generell muss man sagen, dass der Streifen schon eine gewisse Wirkung hat, er aber letztendlich auch genauso fürn Popo oder vielmehr für das kotzende Schwein ist, wie es im Film formuliert wird. Trotzdem werde ich ihn nicht abstrafen und wohlwollend bewerten zumal das Paris der 70er ein faszinierendes Flair versprüht.
Auf Wunsch einer Dame habe ich mir dieses Machwerk oder auch Kultfilm einmal angeschaut. Generell stehe ich Jahrzehnte alten Kult und Skandalfilmen immer skeptisch gegenüber, blieb mir in der Vergangenheit doch schon öfters die Spucke weg, allerdings aus gähnender Langeweile und in Folge inszenatorischer Fauxpässe. Wie dem auch sei, ich stehe ja auf rosa und anscheinend hat auch die Dame rosa erwartet, aber Hollywoodschnulzen haben nun mal keinen Anspruch und sind flockig unterhaltsam, ganz anders natürlich dieser Streifen (Ich hatte sie gewarnt). Dabei bin ich hin und hergerissen den Streifen zwischen "Dreck" und "ganz großer Wurf" anzusiedeln, eine Gratwanderung! Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den teilweise brutalen und auch perversen Sexpraktiken von Brandos Charakter, der durch den Selbstmord seiner Frau gezeichnet ist und hier anscheinend den Knackpunkt erlebt hat. Seine hochgradig zynische Art, die zudem keine erotischen Gefühle mehr zulässt komplementiert diesen Part, was ihn zudem im Laufe des Films teilweise fast schon als Vergewaltiger dastehen lässt. Der weibliche Gegenpart, ebenfalls sehr gut gespielt, ist dieser Art Liebesspiel zwar erst einmal zugetan und kann sich dem auch nicht entziehen, erkennt aber auch alsbald die Folgen. Generell muss man sagen, dass der Streifen schon eine gewisse Wirkung hat, er aber letztendlich auch genauso fürn Popo oder vielmehr für das kotzende Schwein ist, wie es im Film formuliert wird. Trotzdem werde ich ihn nicht abstrafen und wohlwollend bewerten zumal das Paris der 70er ein faszinierendes Flair versprüht.
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Ich bin auch kein großer Freund von Bertolucci, denn seine Filme lassen mich erstaunlich kalt, auch wenn ich seine Intention meistens verstehe. Mag auch daran liegen, dass seine Filme viel an politischer Brisanz verloren haben. Der letzte Tango visualisiert den Kampf zwischen sexueller Freiheit und einem patriarchalischen Gesellschaftssystem, was in unserer heutigen westlichen Welt wohl nicht mehr den selben Stellenwert besitzt wie damals. Wenn du den Film in seiner Gesamtheit verstehen willst, musst du mal was von Herbert Marcuse lesen. Ich persönlich mag die surrealistische erste Hälfte des Filmes sehr gern, wenn aber der Bruch kommt und sich Marlon Brandos Charakter wieder in der phallischen Ordnung verliert, wird mir das Ganze zu vorhersehbar.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
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Ihm wurden sogar die Zivilrechte in Italien für einige Jahre aberkannt. Wobei ich denke, dass seine politische Gesinnung auch eine Rolle dabei spielte.
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Baraka
Tolle Bilderflut mit etlichen Stilmitteln, unglaublich eigentlich wenn man das Alter bedenkt und dann eine Produktion vorgesetzt bekommt, die wie gerade gedreht ausschaut. Bei einigen Szenen hätte ich mir aber durchaus einen Kommentar gewünscht. Wer "Home" und Co. mochte, wird auch diesen Film lieben.
Tolle Bilderflut mit etlichen Stilmitteln, unglaublich eigentlich wenn man das Alter bedenkt und dann eine Produktion vorgesetzt bekommt, die wie gerade gedreht ausschaut. Bei einigen Szenen hätte ich mir aber durchaus einen Kommentar gewünscht. Wer "Home" und Co. mochte, wird auch diesen Film lieben.
Big Stan
Stan, ein hinterlistiger Immobilienmakler wird zu einer Strafe von 3 Jahren Knast verurteilt, die er zum Glück erst in 6 Monaten antreten muss. Seine größte Angst ist es im Knast vergewaltigt zu werden und so nimmt er Kung Fu Unterricht. Schon lange nicht mehr habe ich bei einer Komödie so gefeiert, köstlich als er im Knast den Ganganführern aufs Maul haut, noch köstlicher David Carradine als Meister sowie die herrlich doof und naiv spielende Jennifer Morrison als Mindy. Dazu werden alle gängigen Knastklischees köstlich auf die Schippe genommen und umgedreht, wirklich sehenswert.
Stan, ein hinterlistiger Immobilienmakler wird zu einer Strafe von 3 Jahren Knast verurteilt, die er zum Glück erst in 6 Monaten antreten muss. Seine größte Angst ist es im Knast vergewaltigt zu werden und so nimmt er Kung Fu Unterricht. Schon lange nicht mehr habe ich bei einer Komödie so gefeiert, köstlich als er im Knast den Ganganführern aufs Maul haut, noch köstlicher David Carradine als Meister sowie die herrlich doof und naiv spielende Jennifer Morrison als Mindy. Dazu werden alle gängigen Knastklischees köstlich auf die Schippe genommen und umgedreht, wirklich sehenswert.
Findest du wirklich? Ich hab kein einziges Mal gelacht, IMO die bisher unlustigste Komödie des Jahres, noch schlimmer als "Der Kaufhaus Cop". Naja, Humor ist ja sehr subjektiv.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Operation: Kingdom
In letzter Zeit häufen sich die Versuche mit Hilfe von Filmen auf bestimmte Zustände in der Welt aufmerksam zu machen. Auch The Kingdom begibt sich in dieses Fahrwasser, was dem Streifen aber nicht zu 100 % gelingt. Genial ist auf jedenfall die Optik, die Sets in und um Riad sind toll gefilmt, man fühlt sich als Zuschauer zu jeder Zeit selbst an diesen Ort versetzt zumal man mit dem dokumentarischen Opening erst einmal alles richtig macht. Dann aber verliert sich der Streifen mal wieder in diesen typischen Klischees, die leider keine mehr sind. Der arrogante Amerikaner, der sich überall auf der Welt wie in seinem eigenen Land benimmt, kommt und managed in bester CSI Manier das, wozu die dummen Saudis anscheinend nicht in der Lage sind. Gleichzeitig erklärt man den Jungs wie man mit einer Pumpe Wasser absaugen kann, herrlich. Noch bin ich mir nicht sicher ob das als Satire gemeint ist oder ob Peter Berg das ernsthaft so meint, ich denke aber eher letzteres. Letztendlich verliert sich der Streifen dann in einer gewaltigen Schießerei, die natürlich opulent gefilmt ist und oberflächlich betrachtet richtig rockt, im Grunde aber nur ein Propagandamittel ist um zu zeigen, was die Amerikaner mit den bösen Islambrüdern noch dazu in ihrem eigenen Land gerne machen würden. Da knallt man dann gleich eine ganze Familie ab, heult noch ein wenig wegen dem Kind rum und selbst die überforderte Garner darf dann in bester Rambo Manier zeigen, was sie so kann. Selbstredend stirbt natürlich während der Schießerei kein Amerikaner!
Hätte man dem Streifen nicht diesen dokumentatischen Charakter aufgezwungen und die Story rund um den Anschlag so real wirken lassen, dann wäre man bei diesem furiosen Actionfeuerwerk sicher gut unterhalten worden. Letztendlich ist der Film eine schwarz weiß Malerei mit immerhin kleinen bunten Farbklecksen, der recht pro amerikansich eingestellt ist. Lediglich bei der Schlussmessage handelt es sich wohl um einen dicken Brocken Wahrheit. Lässt man diese Fakten bei Seiten, dann weiß der Streifen natürlich aus optischer und technischer Sicht durchaus zu überzeugen.
In letzter Zeit häufen sich die Versuche mit Hilfe von Filmen auf bestimmte Zustände in der Welt aufmerksam zu machen. Auch The Kingdom begibt sich in dieses Fahrwasser, was dem Streifen aber nicht zu 100 % gelingt. Genial ist auf jedenfall die Optik, die Sets in und um Riad sind toll gefilmt, man fühlt sich als Zuschauer zu jeder Zeit selbst an diesen Ort versetzt zumal man mit dem dokumentarischen Opening erst einmal alles richtig macht. Dann aber verliert sich der Streifen mal wieder in diesen typischen Klischees, die leider keine mehr sind. Der arrogante Amerikaner, der sich überall auf der Welt wie in seinem eigenen Land benimmt, kommt und managed in bester CSI Manier das, wozu die dummen Saudis anscheinend nicht in der Lage sind. Gleichzeitig erklärt man den Jungs wie man mit einer Pumpe Wasser absaugen kann, herrlich. Noch bin ich mir nicht sicher ob das als Satire gemeint ist oder ob Peter Berg das ernsthaft so meint, ich denke aber eher letzteres. Letztendlich verliert sich der Streifen dann in einer gewaltigen Schießerei, die natürlich opulent gefilmt ist und oberflächlich betrachtet richtig rockt, im Grunde aber nur ein Propagandamittel ist um zu zeigen, was die Amerikaner mit den bösen Islambrüdern noch dazu in ihrem eigenen Land gerne machen würden. Da knallt man dann gleich eine ganze Familie ab, heult noch ein wenig wegen dem Kind rum und selbst die überforderte Garner darf dann in bester Rambo Manier zeigen, was sie so kann. Selbstredend stirbt natürlich während der Schießerei kein Amerikaner!
Hätte man dem Streifen nicht diesen dokumentatischen Charakter aufgezwungen und die Story rund um den Anschlag so real wirken lassen, dann wäre man bei diesem furiosen Actionfeuerwerk sicher gut unterhalten worden. Letztendlich ist der Film eine schwarz weiß Malerei mit immerhin kleinen bunten Farbklecksen, der recht pro amerikansich eingestellt ist. Lediglich bei der Schlussmessage handelt es sich wohl um einen dicken Brocken Wahrheit. Lässt man diese Fakten bei Seiten, dann weiß der Streifen natürlich aus optischer und technischer Sicht durchaus zu überzeugen.
The Forbidden Kingdom
Tolle Hommage an die gute alte Kung Fu Zeit mit tollen Bildern und trotz PG 13 mit stark inszenierten Fights. Dazu gesellen sich tolle Schauwerte und ein starker Score. Klischee Highlight Nr. 1 natürlich das Ende in der "realen" Welt, auf welches sich von Beginn an exakt so hoffen ließ.
Tolle Hommage an die gute alte Kung Fu Zeit mit tollen Bildern und trotz PG 13 mit stark inszenierten Fights. Dazu gesellen sich tolle Schauwerte und ein starker Score. Klischee Highlight Nr. 1 natürlich das Ende in der "realen" Welt, auf welches sich von Beginn an exakt so hoffen ließ.
Auf den freu ich mich auch schon wieder, kommt ja bald auch bei uns ...
Zum Robin: Das ist ja deine Wertung für die Langfassung. Wie findest du die im Vergleich zum Original? Ich hab die Langfassung seit Ewigkeiten daheim rumliegen (Bin ja Costnerkomplettist), aber trau mich da irgendwie net ran ...
In diesem Sinne:
freeman
Zum Robin: Das ist ja deine Wertung für die Langfassung. Wie findest du die im Vergleich zum Original? Ich hab die Langfassung seit Ewigkeiten daheim rumliegen (Bin ja Costnerkomplettist), aber trau mich da irgendwie net ran ...
In diesem Sinne:
freeman
Lustigerweise schaffen es die Labels bei den meisten Filmen nicht den oftmals besseren DC etc. auf BD zu pressen (siehe aktuell auch die ST Filme) und präsentieren uns erst einmal die KF auf BD ... ein Schelm ...
Ausgerechnet beim Robin Hood bekommt man dann die Synchrogrütze vorgesetzt. Finde die Langfassung eigentlich ganz gut, kannst ja mal bei schnittberichte.com gucken was genau mehr ist, einzig halt die neue Synchro von der Marian geht gar nicht.
Ausgerechnet beim Robin Hood bekommt man dann die Synchrogrütze vorgesetzt. Finde die Langfassung eigentlich ganz gut, kannst ja mal bei schnittberichte.com gucken was genau mehr ist, einzig halt die neue Synchro von der Marian geht gar nicht.
Legion-X
1 Stunde passiert bis auf eine billige CGI Explosion gar nichts, danach folgt wirrens Geschwafel und ein paar schäbige FX-Shots zum Ende hin. Die Musik ist unpassend und wiederholt sich ständig, die Power Rangers sind unter aller Sau. Schäbiger X-Men Klon mit immerhin einer recht netten Optik.
1 Stunde passiert bis auf eine billige CGI Explosion gar nichts, danach folgt wirrens Geschwafel und ein paar schäbige FX-Shots zum Ende hin. Die Musik ist unpassend und wiederholt sich ständig, die Power Rangers sind unter aller Sau. Schäbiger X-Men Klon mit immerhin einer recht netten Optik.
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