2020 - Texas Gladiators

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executor
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2020 - Texas Gladiators

Beitrag von executor » 10.05.2010, 21:52

2020 - Texas Gladiators

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Originaltitel: Anno 2020 - I gladiatori del futuro
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Joe D'Amato, George Eastman

Darsteller: Al Cliver, Peter Hooten, Harrison Muller Jr., Donald O'Brien, Sabrina Siani u.A.

Willkommen in der Endzeit Welt des Aristide Massaccesi aka Joe D'Amato, der dieses Mal tatkräftig von George "Ape King" Eastmann bei den Dreharbeiten unterstützt wurde. Noch aus den frühen 80ern schöpfen die "Texas Gladiators" noch nicht aus allen Klischees des fröhlichen Endzeit-Trashs, brauen aber schon ne deftige B-Movie suppe aus den Zutaten.

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Links die Lehmgesicht-Mutanten und auf dem rechten Bild gibts unsere drei Helden zu sehen.

Ein Jahr nachdem "Mad Max II" die Kinosääle erobert hat sind hier in der italienischen Pampa, entschuldigung, in Texas nach dem Atomkrieg die "Ranger" unterwegs. Hemdlose Muskelmänner die für Recht und Ordnung sorgen, markige Sprüche ablassen und zum Auftakt gleich mal ein Konvent Nonnen vor der Vergewaltigung durch Mutanten bewahren. Und wenn ich "Mutanten" sage meine ich "Männer mit Lehm im Gesicht", bewahrt werden die Nonenn dann auch nicht wirklich, denn während die Guten sich noch anpirschen und der Priester ans Kreuz genagelt wird, bleibt ordentlich Rape-Time übrig.
Nachdem die Ranger das marodierende Pack dann niedergeballert hat, ist der Iree der Gruppe, "Catch Dog", anscheinend auf den Geschmack gekommen und will gleich im Anschluss die verstörte Maida (Sabrina Siani, die aussieht wie die italienische Jessica Simpson der 80er) vergewohltätigen. Kann er aber natürlich vergessen, Held Nexus haut ihm eine rein und wirf ihn aus der Truppe.

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Ein grinsender "Catch Dog", der gerade die etwas unbekleidete Maida gefunden hat.

So eine heldenhafte Tat wird natürlich mit ewiger Liebe belohnt, Schnitt, Nexus und Maida haben ein Kind und verteidigen eine kleine Siedlung gegen die typischen Motorad-Endzeit-Banden, natürlich angeführt von unserem alten Freund "Catch Dog". Das Dorf wird eingenommen weil keiner geradeaus schießen kann, Maida wird vor den Augen des angebundenen Nexus (im Original und Abspann heißt der Kerl "Nisus", egal, "Nexus" hört sich aber eh cooler an) vergewaltigt und auch noch der fiese General mit starkem Nazi-Einschlag, der im Hintergrund die Fäden spinnt, gibt sich die Ehre. Leicht irritiert darf man dann auch ruhig als Zuschauer sein, wenn Nexus bei dem Versuch diesen Kerl zu ermorden über den Haufen geballert wird.

Denn die ersten zwanzig und wasweißichnicht Minuten waren nur der Prolog, jetzt übernehmen die noch tafferen Buben Halakron (oh jaa, HALAKRON!) und Jab, denn jemand muss die Ehre ihres Kumpels ja wieder herstellen. Ein Glückspieler hält Maida fest und natürlich muss Halakron am Kartentisch gegen ihn antreten, aber nicht wie er das denkt:

"Spielen wir mit Würfeln oder Karten?"
-"Weder noch, wir spielen mit Kugeln, wie richtige Männer. Russisches Roulette!"

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Russisches Roulette und Videospiele, tja, so waren sie, die 80er!

Aber natürlich verlässt auch den besten Gauner mal das Glück, Maida wird befreit und die nun dreiköpfige Truppe macht sich auf die Unterdrückten zu befreien, der Welt den Frieden wiederzugeben, die Tochter von Nexus und Maida zu retten und natürlich vor allen Dingen "Catch Dog" sowie den General ins Jenseits zu befördern.

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Eingefügte Szene: Omi ballert Enkel-Vergewaltiger über den Haufen. Kaboom!

Oh mein Gott, was für ein absolut göttlicher Synthesiszer-Soundtrack! Die Musik ist wohl dann das mit Abstand Beste an diesem Streifen. Atmosphärische Beats wechseln sich ab mit heiteren Passagen, das 80er-Flair quillt förmlich aus den Lautsprechern und wer auch nur ansatzweise auf die Mucke aus dieser goldenen Ära steht, wird wohl manches Mal unweigerlich zu swingen anfangen. SO muss sich ein Italo-Endzeit-Soundtrack anhören und nicht anders!

Von der darstellerischen Seite steht der unverwüstliche Al Cliver die ersten zwanzig Minuten parat, bevor dann mit Peter Hooten und vor allem Harrison Muller Jr. weniger bekannte Akteuere versuchen, in möglichst wenig Kleidung die aus möglichst viel Leder besteht gut auszusehen. (Ok, der Satz hatte jetzt auch mal wieder einen zweideutigen Nebengeschmack. Aber hey, das waren eben die Endzeitklamotten-Regeln!) Überraschend gut und vor allem überraschend wie Jessica Simpson sieht dann halt Sabrina Siani aus, die je nach Szene entweder die Kampfamazone oder das hilflose Vergewaltigungsopfer mimt, je nachdem was eben gerade auf dem Plan steht. Vielleicht sollte man noch Hal Yamanouchi erwähnen, der nach seiner "Ranger"-Rolle in "Texas Gladiators" noch durch einige, weitere Endzeitfilme gesprungen ist und bis heute immer mal wieder in kleineren Produktionen auftaucht.

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Vergewaltigungen sind eben angesagt in der Endzeit, bekommt Maida gleich zweimal zu spüren!

Die Bösewichte sind da nicht so sehr der Rede wert, "Catch Dog" Daniel Stephen macht seine Sache durchaus ordentlich und grinst schön, der böse General kriegt kaum was zu tun außer einer Ansprache und einmal böse Lachen vor dem Abtritt. Die meiste Zeit verbringen wir mit unseren Raufbolden, die sich durch die nächste Kiesgrube, einen Saloon und wieder zurück zur Kiesgrube prügeln, bevor zum Shodown mit einem ollen Fabrikgelände das Location-Highlight aufgefahren wird.
Hier ein paar Rauchbömbchen, da mal vielleicht etwas Blut auf die Darsteller spritzen, wenn mal wer erschossen wird, fertig ist die Actionszene, die ohne ihren funkigen Sound wohl deutlich undynamischer rüberkommen würde. Der große Knaller sind die Texas Gladiatoren dann auch nicht, aber das Genre war auch noch dabei sich gerade zu formen und Mutanten, bizarre Kostüme und krasse Karren boten dann spätere, apokalyptische Ausflüge. Auch passiert dann im Endeffkt nicht so viel, dass man konsequent gespannt auf den Bildschirm starrt.
Was nicht heißen soll, dass der Streifen dröge wäre, aber von rasanten Abgefahrenheiten wie "Metropolis 2020" oder gar "Fireflash" ist das Geschehen hier noch weit entfernt. Richtig trashig wirds in Texas erst zum Schluss, wenn sich unsere Ranger Unterstützung vom örtlichen Indianerclan holen:

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Nach 86 Minuten ist die Endzeitsause auch schon wieder vorbei, die Helden reiten sprichwörtlich in den Sonnenuntergang und dem "Post-Apocalypse"-Genre sollten in der weiteren Zeit noch einige B-Perlen entspringen. Schade, dass bislang D'Amatos zweiter Ausflug in dystopische Zukunftsvisionen in Form von "Endgame" immer noch auf eine DVD-Veröffentlichung wartet. Da bleibt wohl nur hoffen, warten und weiterhin "2020 - Texas Gladiators" schauen.

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Nexus in seinen letzten Minuten und der fiese Glatzkopf-General mit Nazi-Attitüde.

Fazit: Ein netter, kleiner Endzeit-Klopper der alten Schule aus den früheren Tagen des Genres. Alles in Allem durchaus unterhaltsam und mit einem großartigen Synthie-Soundtrack ausgestatt, der das manchmal gemächliche Treiben mit tollem 80s-Flair belebt.

:liquid6:,5
(Ohne den Soundtrack wären es wohl glattes Mittelmaß geworden, aber dank ihm wird der den Streifen doch noch über den Durchschnitt gehievt.)

Von der Firma "New" ist eine "Special Uncut Edition" erschienen, die leider alles andere als Uncut ist. Einige formals geschnittenen Szenen wurden zwar wieder mit deutlich schlechterer Bildqualität samt O-Ton mit Untertiteln wieder eingesetzt, aber kleinere Gewaltschnitte wurden hier und da mal vergessen, was sich witzigerweise aber zum Ende des Films auch bessert. Im Großen und Ganzen fallen die Schnitte manches Mal etwas auf, gestört haben sie mich dann aber keineswegs und um diesen netten Endzeit-Schocker zu besitzen kann man doch schon zur Scheibe greifen.

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TomHorn
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Beitrag von TomHorn » 10.05.2010, 22:40

Den hab ich auch letztens gesehen, fand ich nicht allzu berauschend. Fängt ganz gut an, dödelt sich dann aber leider eher durch die Plotte. Hat leider nicht den Wahnsinn anderer Italo-Klopper der Marke "Metropolis 2000" oder "Flashfire" inne. D´Amatos eigenen "Endgame" fand ich auch besser gelungen. Für Fans...
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Beitrag von freeman » 11.05.2010, 08:41

Geil, was für Granaten ... Allerdings sollte man schon die Lehmmutanten net unterschätzen! Der Lehm trocknet nämlich die Haut aus, das kann richtig weh tun. Kein Wunder, dass die da böse werden :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Fist_of_Retro » 03.11.2012, 17:25

Sehr trashiger Endzeit Klassiker aus Italien gefiel mir sehr gut. Solche Filme werden heute ja nicht mehr gedreht und das ist auch gut so denn die legendären Regisseure die solche Filme gemacht haben leben größtenteils nicht mehr. Film bekommt von mir :liquid8: Punkte Basta.
Hab ihn vor einigen Monaten in der komplett ungeschnitten Fassung gesehen.

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