Tombstone

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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John Woo
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Tombstone

Beitrag von John Woo » 25.11.2012, 17:13

Tombstone

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Originaltitel: Tombstone
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: George P. Cosmatos
Darsteller: Kurt Russell, Val Kilmer, Sam Elliot, Bill Paxton, Powers Boothe, Michael Biehn, Charlton Heston, Jason Priestley, Jon Tenney, Stephen Lang, Thomas Haden Church, Dana Delany, Lisa Collins, Dana Wheeler-Nicholson, Joanna Pacula, Michael Rooker, Harry Carey Jr., Billy Zane, Terry O'Quinn, Frank Stallone u.a.

(Besprechung des Director's Cut)

Wyatt Earp (Kurt Russell) hat seinen Job als U.S. Marshall an den Nagel gehängt und macht sich mit seinen beiden Brüdern und seinem Freund Doc Holliday (Val Kilmer) auf den Weg nach Tombstone, um dort ein ruhiges Leben zu führen. Doch als eine Bande, die sich „Cowboys“ nennt, in der Stadt eintrifft und Unruhe stiftet, holt ihn seine Vergangenheit wieder ein.

Dies ist eine der bekanntesten Verfilmungen über die legendäre Geschichte von Wyatt Earp, nicht zuletzt aufgrund des namhaften Casts. Bis in die Nebenrollen findet man bekannte Gesichter wie zum Beispiel Michael Rooker (Cliffhanger), Billy Zane (Titanic) oder Terry O’Quinn (Lost).

Auch wenn man es dem Film nur selten anmerkt, gab es im Hintergrund einige Probleme. Ursprünglich war Kevin Costner für die Hauptrolle im Gespräch, doch er konnte sich mit dem Autor Kevin Jarre nicht einigen, wo der Schwerpunkt der Geschichte sein soll. So stieg Costner aus und inszenierte mit „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ seine eigene Version des Themas. Daraufhin wurde Kurt Russell an Bord geholt.

Russell und Jarre wollten ursprünglich Willem Dafoe für Doc Holliday besetzen, doch die Produzenten weigerten sich, den Film zu finanzieren, wenn sie sich tatsächlich für ihn entscheiden sollten. So vergab man die Rolle schlussendlich an Val Kilmer.

Doch damit noch nicht genug. Das Drehbuch war den Produzenten und Hauptdarstellern zu lang, und der Autor Jarre, der auch als Regisseur verpflichtet war, weigerte sich, das Buch zu kürzen. So wurde dieser gefeuert und durch „Rambo 2“ –Regisseur George P. Cosmatos ersetzt, welcher sogar von Sylvester Stallone selber empfohlen wurde. Auch während der Dreharbeiten blieben die Probleme aufgrund der Kürzungen des Drehbuchs nicht aus, viele der Beteiligten kündigten oder wurden entlassen.

Dem Endprodukt sind die Probleme insofern anzumerken, dass man nicht so recht weiss, wo der Film seinen Schwerpunkt nun setzen möchte, und einige Szenenwechsel machen einen etwas abrupten Eindruck.

Dennoch weiss der Film insgesamt solide zu unterhalten. Einerseits gewinnt er sicherlich durch die solide Regie von George P. Cosmatos. Wie schon in Filmen wie „Flucht nach Athena“ und „Rambo 2“ inszeniert er vielleicht etwas grobschlächtig, aber liefert einige schöne Bilder und läuft gerade bei den Actionszenen, von denen es ruhig mehr hätte geben können, zur Hochform auf. Die Schiessereien sind allesamt gut und dynamisch inszeniert, lediglich der Showdown fällt etwas ab. Auch einige ruhigere und traurige Momente sind ihm recht gut gelungen.
Trotzdem leidet der Film, wohl auch dem Drehbuch geschuldet, etwas an Tempoproblemen, gerade in der ersten Hälfte sind einige Längen auszumachen und einige Nebenhandlungen lassen den Film etwas unentschlossen wirken.

Schauspielerisch gibt es nichts zu beklagen. Trotz der Probleme hinter der Kamera überzeugen die meisten Darsteller durch gute Leistungen, eine Trauerszene von Kurt Russell im strömenden Regen ist beispielsweise sehr gut gelungen und lässt den Zuschauer nicht kalt.

Der Soundtrack untermalt den Film passend, aber er vermag keine Akzente zu setzen und bleibt nicht länger in Erinnerung. Dafür gefällt die Optik und die Ausstattung des Filmes.

Fazit: Mit „Tombstone“ liefert George P. Cosmatos einen unterhaltsamen Western zur legendären Geschichte um Wyatt Earp, der durch die guten Actionszenen und gelungenen Darstellerleistungen zu überzeugen weiss. Das etwas unentschlossene Drehbuch mit einigen Längen und der mittelmässige Showdown lassen ihn aber nicht zu einem grossen Klassiker im Genre werden.
:liquid7:

Der Film ist in Deutschland sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray erhältlich. Den "Director's Cut" gibt es bislang nur auf DVD.

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McClane
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Beitrag von McClane » 26.11.2012, 14:18

Ich kenne nur die Kinofassung, sehe den Film aber auch in der Fassung ähnlich wie John. Die prominente Besetzung, die opulente Ausstattung und die schnieken Ballereien, denen man das Spezialgebiet von Actionregisseur George Pan Cosmatos ansieht, halten den Zuschauer bei Laune. Auch die Einführung ist durchaus packend, aber in Hälfte zwei fällt zunehmend auf, dass hier einiges von der Rohfassung entfernt wurde und die Geschichte in kleine Episödchen zerfällt. Die paar restaurierten Minuten im DC scheinen das Manko auch nicht zu beheben, wie ich Johns Kritik entnehme. Jedoch ein schöner Neowestern mit ein paar Mankos, die den Aufstieg zur Oberklasse verhindern.

:liquid7:
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John_Clark
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Beitrag von John_Clark » 26.11.2012, 15:25

Ich geh da mit euch einig. Ein guter Western, der aber gerne wohl etwas mehr geworden wäre. Vorallem der Cast rockt richtig gut.

:liquid7:

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