[CD] Steven Wilson - the Raven that refused to sing

Eindrücke, Klangchecks aktueller aber auch älterer Scheiben im Review. Dazu Musik DVDs und Konzertberichte.

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[CD] Steven Wilson - the Raven that refused to sing

Beitrag von gelini71 » 03.03.2013, 16:53

Bild
K-Scope 2013

Offizielle Steven Wilson Webseite

• Steven Wilson – Gesang, Gitarre, Mellotron, Keyboards, Bass
• Nick Beggs – Bass, Backing Vocals
• Guthrie Govan – Gitarre
• Adam Holzmann – Fender Rhodes, Hammond Orgel, Piano, Minimoog,
• Marco Minnemann – Schlagzeug
• Theo Travis – Saxophon, Flöte, Klarinette
sowie
• Jakko Jakszyk – Backing Vocals
• Alan Parsons – Gitarre
und das London Session Orchestra

Produziert von Steven Wilson, Co-Produzent und Toningenieur: Alan Parsons
Aufgenommen in den East West Studios, Los Angeles vom 15.09.2012 bis 21.09.2012
London Session Orchestra aufgenommen am 17.10.2012 in Angel Studio, London

Tracklist
01. Luminol – 12:10
02. Drive home – 7:37
03. the Holy Drinker – 10:13
04. the Pin Drop – 5:03
05. the Watchmaker - 11:43
06. the Raven that refused to sing – 7:57



Die Zukunft beginnt hier - Wer braucht schon Porcupine Tree wenn er solch ein gutes Album bekommen kann ?

Die Meldung war eine kleine Sensation – Steven Wilson produziert sein drittes Soloalbum unter eigenem Namen zusammen mit der Produzentenlegende Alan Parsons. Zum einen überwog die Vorfreude was diese beiden Musiker zusammen austüfteln würden, aber es gab auch etwas Verwunderung. Denn bis dato hatte Steven Wilson sich immer selber produziert und noch nie Hilfe von einer anderen Person angenommen und Alan Parsons war eher nicht dafür im Verdacht als Produzent für andere Musiker sehr umtriebig zu sein.

Wer jetzt nicht so bewandert in der Musikgeschichte ist hier ein kleiner Aufriss wer dieser Alan Parsons überhaupt ist. Parsons, geboren 1948 in London, machte zunächst eine Ausbildung zum Tontechniker bei der EMI und wurde schließlich fest angestellter Produzent und Tontechniker in den berühmten Abbey Road Studios. Er produzierte Klassiker wie „Music“ von John Milles, „Sebastian“ von Steve Harley oder „Year of the Cat“ von Al Steward aber auch eher unbekannte Bands wie Ambrosia, Pilot oder Keats. 1973 erhält er den Grammy für das Album „Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd – berühmte Toneffekte wie die Kassen in „Money“ oder die Uhrenkakophonie in „Time“ gingen auf sein Konto. Nach drei gemeinsamen Tourneen erhält Parsons von Pink Floyd das Angebot als fest angestellter Produzent und Tontechniker für die Gruppe zu arbeiten. Parsons lehnt ab (er wird später sagen: „...eine Tour mit denen ist ein grauenhaftes Erlebnis“)* und gründet stattdessen mit dem ehemaligen Musikmanager Eric Woolfson das Alan Parsons Project. Mit ihrer Mischung aus klassischen Prog-Rock mit einem Schuß Pop wird das Project einer der Erfolgreichsten Acts der Spät-Siebziger Jahre werden – und das obwohl weder eine Tour noch TV Auftritte stattfinden und sich dieses Project eher Anonym gibt. Nach dem Musicalflop „Freudiana“ 1990 trennen sich die Geschäftlichen und Privaten Beziehungen von Parsons und Woolfson. Seither ist Alan Parsons Solo unterwegs, macht wenn er Lust hat ein Album oder geht auf Tour (ebenfalls nur wenn er Lust dazu hat) und gibt Kurse für angehende Produzenten. Regelmäßig bekommt er Angebote für Produktionsjobs, die er idR immer ablehnt. Das er bei Steven Wilson zusagte ist (wie schon erwähnt) eine kleine Sensation.

Allerdings ist Parsons nicht der alleinige Produzent dieses Albums wie einige Webseiten vorschnell berichtet haben – Er war diesmal nur der Tontechniker und Co-Produzent. Steven Wilson ist und bleibt ein kleiner Diktator und lässt sich eben nicht gerne die Verantwortung abnehmen und so ist er auch weiterhin der Produzent seiner Musik, auch die Endabmischung besorgte Wilson selber. Doch Parsons war für die Produktion des Albums enorm wichtig, denn im Gegensatz zum Vorgänger „Grace for Drowing“ entstand das Album spontan unter Live Bedingungen. Lediglich acht Tage Produktionszeit hat das Album benötigt, das ganze sollte möglichst spontan passieren. Parsons langjährige Erfahrung sorgte dafür das Wilson sich komplett auf das spielen und erarbeiten der Musik konzentrieren konnte.

Grundlage für dieses Konzeptalbum waren diverse Gruselgeschichten die sich Steven Wilson selber ausgedacht hat oder auf Konzepten des Coverkünstlers Hajo Müller basieren - und schuf damit sogar eher unfreiwillig eine weitere Verbindung zu Alan Parsons, denn bekanntermaßen war sein Project Debüt die Vertonung klassischer Gruselgeschichten von Edgar Allan Poe. In den Geschichten von Wilson geht es aber weniger um klassischen Horror sondern eher um den großen Themenkomplex der Menschlichen Psyche und die „Geister“ die in ihr wohnen.

Durch die sehr spontane und schnelle Produktion macht das Album direkt von Anfang an einen wesentlich aufgeräumteren Eindruck als der Kopflastige Vorgänger „Grace of Drowning“. Komplex ist die Musik aber immer noch, leichtes Hitparadengedudel ist hier nicht zu erwarten stattdessen gibt es auch weiterhin unzählige Stilbrüche. Wilsons Musik verlangt immer noch die gesamte Aufmerksamkeit des Hörers. Auch ist es auffällig das sich seine Musik sämtlichen Versuchen einer einfachen Katalogisierung entzieht – Rock mit Jazz und einer Brise klassischen Prog-Rock verfeinert mit allerlei Experimentellen Kram, das wäre so ungefähr das wie man das ganze beschreiben könnte. Man sollte als Hörer schon in Lust und Laune sein sich auf diese Reise der Klänge einzulassen.

Wilson selber bezeichnet das Album als „klassisches Prog-Rock Album“ – was man so durchaus unterschreiben kann wenn man den Einstiegssong „Luminol“ hört – Hammond Orgel, Querflöte, diverse Tempobrüche. Es klingt als wären Jethro Tull mit King Crimson zusammen im Studio zugange. Doch Wilson kopiert nicht einfach alte Klassiker, er zitiert eher gekonnt die Vergangenheit und gibt ihr eine eigene moderne Note – man achte auf das äußerst verzwickte Drumming was irgendwie keiner Taktart gehorcht oder das geile Basssolo von Nick Beggs im ersten Drittel.

Mit „Drive Home“ geht es direkt danach in Richtung Ballade und dieser Song könnte durchaus in die Frühzeit von Porcupine Tree reinpassen, vor allen das epische Gitarrensolo gefällt. „Holy Drinker“ beginnt erst Free-Jazz mäßig, um dann auf einmal in Rockgefilde abzugleiten – auch hier wieder ein total asymmetrisches Drumming. Spätestens hier beginnt man vor der Begleitband den Hut zu ziehen – was die Jungs da Live im Studio abziehen ist mehr als beeindruckend.

Auffällig auch das trotz der vertrackten Rhythmen die Musik als solches verdammt melodisch ist. Bestes Beispiel ist sicherlich der auf dem ersten Blick etwas spröde und sehr melancholische Titeltrack, bei dem zu Anfang recht monoton auf den selben wenigen Noten rumgeritten wird. Doch nach einiger Zeit merkt man das man diese kleine Melodie nicht mehr aus dem Kopf bekommt und die Story um den alten Mann, der in einem Raben seine tote Schwester wiedererkennt wächst zu einem großen Song. Ein Ohrwurm, auch wenn es am Anfang gar nicht so klingt

Wer es vertrackter mag der wird „the Watchmaker“ lieben, eine total wilde Komposition die keiner Linie folgt. Wirkt am Anfang ziemlich konfus, ja schräg aber auch dieser Song wächst mit der Zeit – ist aber von den sechs Songs auf diesem Album der wohl schwierigste.

Steven Wilson schafft das Kunststück, auf der einen Seite sehr vertraut zu klingen ohne irgendwie in diese blöde Retroschiene zu verfallen. Seine Definition von Prog-Rock bezieht sich auf das Vergangene mit der gleichzeitigen Einbeziehung des hier und jetzt. Kein „Früher war alles besser“ sondern ein „Im Morgen liegt die Zukunft“. Die Musik ist eingängig (für seine Verhältnisse) ohne dabei schnell langweilig zu werden und verfügt (wie immer) über wunderbare Longplay Eigenschaften. Wer sich die Mühe macht zudem in die Geschichten einzutauchen der wird mit einem richtigen Tripcharakter belohnt.
Mit diesem Album hat Steven Wilson der alten Tante Prog-Rock neues Leben eingehaucht. Nicht besser oder schlechter wie „Grace of Drowning“ sondern anders aber genauso gut. Der Jazzanteil wurde zurückgefahren, ist aber noch vorhanden und ergänzt sich prächtig mit dem gesamten Musikalischen Bild. Topalbum, absoluter Kauftip und mit Sicherheit bei den Alben des Jahres 2013 ganz vorne mit dabei.

Das Album erscheint in diversen Formaten – als einfache CD, als CD/Blu-Ray Kombo oder als CD/DVD Kombo, als Doppelvinyl, als Download sowie als exklusiver Deluxe Version in Form eines großen gebundenen Buches wo der Zeichner Hajo Müller die Geschichten illustriert hat, mit dem Album als CD, der DVD und der Blu-Ray sowie mit einer weiteren Bonus CD (der Demofassung des Albums) – diese Fassung ist allerdings bereits offiziell ausverkauft.

Anspieltip: Drive home, Luminol, the Raven that refused to sing

* Zitat aus der Zeitschrift „Debüt“, Ausgabe Nr 8 / August 1984
:liquid10: KAUFTIP
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Beitrag von Vince » 04.03.2013, 07:12

Ich find's putzig, dass du die Rezi mit einer Biografie von Parsons beginnst (!) und das Ganze dann runterbrichst, indem du dem Leser eröffnest, dass er nur der Tontechniker ist. :lol: Aber da du aus der Ecke Parsons kommst, ist das ja irgendwie legitim. ;)

Dass die Verbindung zu Parsons Poe-Imaginarien unfreiwillig ist, glaube ich wohl kaum; wahrscheinlich ist gerade das der Grund, weshalb Wilson an Parsons gedacht hat (oder er hat umgekehrt Parsons eingeladen und beide sind auf die Poe-Schiene gekommen, wobei erstere Version wahrscheinlicher ist, da ich davon ausgehe, dass Wilson die Stücke weitestgehend aus eigenem Antrieb geschrieben hat).

Ansonsten wundert es mich noch, dass gerade aus deinem Munde in Verbindung mit "The Watchmaker" nicht das Wort "Genesis" fiel.

Und zu deiner Ausgangsfrage: Ich brauche weiterhin Porcupine Tree. Eine mehr als fragwürdige These, dass Porcupine Tree überflüssig werden, nur weil Wilson vermutlich gerade einen Meilenstein geschrieben hat, der in die Geschichte eingehen wird. Im Gegenteil, einen großen Teil ihrer Wirkung haben die Soloalben ja sogar der deutlichen Abgrenzung gegenüber den sonstigen Projekten Wilsons zu verdanken. Das Differenzprinzip ist ein sehr wichtiges in der Musik.
Du stellst die Frage natürlich rein rhetorisch, aber der Gegenstand wird ja derzeit tatsächlich diskutiert.

Ich bleibe übrigens dabei, dass mir "Grace For Drowning" gerade wegen seiner Brüchigkeit noch mehr gefällt, ausgefeilter ist aber natürlich die neue Platte, die entsprechend auch mehr das Zeug zum Klassiker hat.

Schöne Kritik aber, und so flott, du musst ja zwei Tage unter Dauerbeschall gestanden haben. ;)

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Beitrag von gelini71 » 04.03.2013, 08:14

Puh - ich habe mit mehr Prügel gerechnet :lol:

Ich muß dazu sagen das ich einiges vor einigen Wochen vorgeschrieben hatten wie z.B. die Einleitung, daher auch der Bruch und den habe ich auf die schnelle nicht rausbekommen, ich hatte ursprünglich etwas Zeitdruck wegen der Arbeit und dann als die Rezi Online war bekam ich den Anruf das ich heute frei habe - Shit happens :lol:. Anderes wiederum habe ich rausgekürzt weil das Teil in der Erstfassung noch Bombastischer war, u.a. war der Genesis Verweis in der Erstfassung drinne - ich wollte aber nicht ewig auf Genesis rumreiten, das mache ich schon bei Marillion. :lol: Zudem wollte ich nicht wieder Diskussionen mit dem Jay haben was wieviel und wie oft usw :lol: :lol: :lol:
Die Parsons Bio habe ich aber extra für den Jay reingebracht damit nicht die Frage kommt "Wer ist der Kerl ?".

Die PT Frage: Ich kann die Fans verstehen das sie lieber ein neues PT Album hätten. Aber was nicht ist ist nun mal nicht. Ich habe aber im Vorfeld schon einige negative Vorabmeinungen gelesen so nach dem Motto "Ist Scheiße weil solo und nicht PT". Und das ist dumm wie blöde. Das Album ist näher an PT als "Grace for Drowning" und sollte deshalb auch von den ewigen Nörglern gehört werden. Und klar - die Frage ist natürlich retorisch. Ich habe auch lieber ein neues Depeche Mode Album als ein Dave Gahan Solowerk :lol:

Dauerberieselung ? Ja, aber sowas von. Im Moment habe ich das Album wirklich über :lol:
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Beitrag von Vince » 04.03.2013, 09:02

gelini71 hat geschrieben:Zudem wollte ich nicht wieder Diskussionen mit dem Jay haben was wieviel und wie oft usw :lol: :lol: :lol:
:lol: Dann reicht es aber nicht, Genesis zu verschweigen, dann musst du schon komplett mit Rezischreiben aufhören. Der Jay findet immer was. ;)

Die PT Frage: Ich kann die Fans verstehen das sie lieber ein neues PT Album hätten.

Das gilt für mich jetzt gar nicht unbedingt. Ich höre mir für den Moment sehr gerne Wilsons Solosachen an und vor allem: Lieber inspiriertes Solozeug als uninspirierter PT-Kram. Nur wenn man mal so hört, was geschrieben wird, könnte man meinen, PT sei plötzlich komplett überflüssig geworden.

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Beitrag von Sir Jay » 04.03.2013, 09:36

Hey ich wusste sehr wohl, wer Alan Parsons ist...nicht etwa seit der Ankündigung für diese Kollaboration, sondern, als der gelini irgendwann hier das "Tales of Mystery and Imagination" Album erwähnte und das Album mag ich mittlerweile auch sehr! Es sollten noch Monate vergehen, bis die Ankündigung für die Zusammenarbeit mit Wilson kam.

Aber beim Aufzählen von Parsons wichtigsten Arbeiten, finde ich seltsam, dass du ausgerechnet kein Beatles Album erwähnt hast.

John Milles, Steve Harley oder Al Steward sind für mich genauso unbekannte Namen wie Ambrosia, Pilot oder Keats :lol:

Und bei Genesis hast du mich wohl überschätzt, da hätte ich sicher nicht nochmal nach wo wann wie und wie viel gefragt ;)

Das Album selber hier, habe ich bisher nur einmal durch und daher möchte ich noch keinen Kommentar dazu abgeben. Die Frau ist derzeit zu Besuch und da habe ich wenig bis gar keine Zeit zum Musik hören, zumal ich mir auch CDs von ihr anhören muss (Lindsay Stirling und "Florence and the Machines")

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Beitrag von gelini71 » 04.03.2013, 09:43

Sir Jay hat geschrieben:Aber beim Aufzählen von Parsons wichtigsten Arbeiten, finde ich seltsam, dass du ausgerechnet kein Beatles Album erwähnt hast.
Da war er auch nur einer von vielen Tontechnikern, die Hauptarbeit bei den Beatles haben George Martin und (beim letzten Album) Phil Spector getan.
John Milles, Steve Harley oder Al Steward sind für mich genauso unbekannte Namen wie Ambrosia, Pilot oder Keats :lol:
Schlecht :lol:
Pilot, Ambrosia und keats sind mehr oder weniger die Musiker die beim APP später mitgespielt haben. John Milles und Steve Harley haben beim APP öfters gesungen und "Year of the Cat" von Al Steward kennst Du sicherlich, ist wirklich ein Klassiker.
Und bei Genesis hast du mich wohl überschätzt, da hätte ich sicher nicht nochmal nach wo wann wie und wie viel gefragt ;)
Ja nee, is klar :lol:
Das Album selber hier, habe ich bisher nur einmal durch und daher möchte ich noch keinen Kommentar dazu abgeben.
Und dann bekommt der Kerl das Album noch früher wie ich - die Welt ist ungerecht :lol:
Die Frau ist derzeit zu Besuch und da habe ich wenig bis gar keine Zeit zum Musik hören, zumal ich mir auch CDs von ihr anhören muss (Lindsay Stirling und "Florence and the Machines")
Das Leben ist Grausam und das die gerechte Strafe :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 04.03.2013, 10:11

Hey Florence & the Machines fand ich sogar ganz brauchbar ;)

Achja damit es hier nicht langweilig wird und die Zeit bis zu meiner Kurzkritik schneller vergeht, hier mal die obligatorische Jay-Frage:

"Was macht so ein Tontechniker eigentlich genau?"

Wenn du schreibst, Alan Parsons hätte das tolle "Katsching"-Geräusch im Money-Song aufgenommen, frage ich mich wo da die große Kunst ist ein Mikro an eine Kasse zu halten :lol:

oder wurde das komplett synthetisch ohne Tonaufnahme erzeugt?

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Beitrag von gelini71 » 04.03.2013, 14:18

Sir Jay hat geschrieben:Achja damit es hier nicht langweilig wird und die Zeit bis zu meiner Kurzkritik schneller vergeht, hier mal die obligatorische Jay-Frage:
Ich habe es geahnt ! :lol:
"Was macht so ein Tontechniker eigentlich genau?"
Ich mache es mir mal einfach und kopiere einen Text aus Wikipedia

Toningenieur/FoH-Techniker/Tontechniker für den Job dessen, der auf Live-Veranstaltungen den Live-Sound mischt, gibt es verschiedene Bezeichnungen. Umgangssprachlich Toningenieur, Tontechniker, FoH-Mischer oder -techniker genannt übt er nahezu die gleiche Tätigkeit aus, wie der Toningenieur im Theater. Er ist verantwortlich und nimmt konkreten Einfluss auf den Mix, die Lautstärke usw. im Zuschauerbereich. Üblicherweise wählt er Mikrofone, Mischpult, teilweise auch Beschallungsanlage (P. A.) usw. aus, soweit nicht von einer höheren Stelle (Veranstalter, Musiker/Künstler usw.) bestimmtes gefordert wird. Im Live-Veranstaltungs-Bereich arbeitende Techniker, Toningenieure usw. sind meistens Quereinsteiger, wobei das Wissen durch jahrelange Erfahrungen, Selbststudien und Kurse angeeignet wurde bzw. wird. Gerade im Bereich Live-Veranstaltungen ist man besonders auf die Erfahrungen der Toningenieure angewiesen. Besonders auf Live-Veranstaltungen sind die jeweiligen örtlichen Bedingungen, Musiker und Künstler usw. teilweise komplett anders. Um sich schnell auf die Gegebenheiten einzustellen benötigt es viel Erfahrung.

Schau Dir mal das making-of von der Raven DVD an - da siehst Du am Anfang Parsons im Studio rumlaufen wie er die Mikrophone einstellt
Wenn du schreibst, Alan Parsons hätte das tolle "Katsching"-Geräusch im Money-Song aufgenommen, frage ich mich wo da die große Kunst ist ein Mikro an eine Kasse zu halten

Wenn es so einfach wäre hätten Pink Floyd das selber gemacht :wink: Und die waren was Technik betrifft alle 4 ziemlich bewandert. Guter Klang ist eine Kunst für sich...
oder wurde das komplett synthetisch ohne Tonaufnahme erzeugt?
Nein - es wurden sowohl die Kassen wie auch die Uhren einzeln Live aufgenommen und dann in kleiner Puzzelarbeit am Tonband (damals gab es noch kein Sampling am PC) zusammengebastelt. Das Uhrengeräusch war sogar ursprünglich in Quadrophonie aufgenommen
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Beitrag von Sir Jay » 07.03.2013, 19:40

Also ich bin jetzt irgendwie nicht ganz so begeistert, wie ihr beide.

Irgende gehe ich aus dem Album mit einem ähnlichen Gefühl, wie damals nach "The Incident". Vielleicht bin ich auch etwas mit den falschen Herausforderungen rangegangen, was das Thema und das Artwork angeht, denn so wie schon der erste Track "Luminol" anfängt, war ich tatsächlich sogar erstmal etwas irritiert (und ernüchtert). Glücklicherweise pendelt sich das dann schnell ein und ich erhalte dann doch noch Klangteppiche, die eines in Nebel gehüllten Mondes würdig sind :lol:

von Genesis habe ich ja bekanntlich nicht so viel Ahnung, daher erkenne ich da jetzt nicht die Referenzen, dafür aber habe ich jede Menge "Yes" (Close to the edge) heraushören können, und hier atmet das Album auch am meisten vom 70er Jahre Prog. Das immerwieder kehrende Grundthema von "Luminol" finde ich prinzipiell cool, aber es ist zwischendurch für meinen Geschmack irgendwie etwas zu verspielt und fröhlich, was ein wenig an der Homogenität der Scheibe nagt, denn der Rest der Platte fährt dann doch eine klarere Linie.

"Drive Home" bietet Wilson typische liebliche Melodik, in die man sich nur einfach verlieben kann, doch teilweise ist mir der Refrain auch etwas zu uninspiriert...

"Holy Drinker" würde ich fast sagen ist mein lieblingstrack auf der Scheibe, da hier die Düsternis und Bedrohlichkeit aus den verwendeten Themen am besten zum Tragen kommt und hier wohl auch die größte Entwicklung durchgemacht wird, wobei "The Watchmaker" da wohl auch nicht ganz ohne ist.

Und der Titeltrack letztlich ist zwar sehr schön und ambitioniert arrangiert und emotional fesselnd, doch irgendwie fehlt mir hier das letzte bisschen etwas. Ein Gefühl von nicht voll ausgeschöpften Potential überkommt mich und das denke ich im Moment über das ganze Album.

Naja weitere Durchläufe sollen mich wohler stimmen, doch bis dahin gibt es
:liquid7:,5

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Beitrag von Vince » 08.03.2013, 15:21

Wieso wusste ich, dass jetzt sowas kommt? :lol:
Sir Jay hat geschrieben:Das immerwieder kehrende Grundthema von "Luminol" finde ich prinzipiell cool, aber es ist zwischendurch für meinen Geschmack irgendwie etwas zu verspielt und fröhlich, was ein wenig an der Homogenität der Scheibe nagt, denn der Rest der Platte fährt dann doch eine klarere Linie.


Befass dich vielleicht noch etwas tiefer mit den Geschichten und versuche, nachzuvollziehen, wieso das Stück so verspielt klingt, das hat schon alles seinen Grund.

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Beitrag von gelini71 » 08.03.2013, 16:52

Vince hat geschrieben:Wieso wusste ich, dass jetzt sowas kommt? :lol:
Mir war das klar :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 08.03.2013, 21:17

Vince hat geschrieben:
Befass dich vielleicht noch etwas tiefer mit den Geschichten und versuche, nachzuvollziehen, wieso das Stück so verspielt klingt, das hat schon alles seinen Grund.
Meinst du mit "Geschichten" die Lyrics? Da kann ich beim besten Willen nichts heraus lesen ;)

worauf basieren Wilsons Geschichten denn?

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Beitrag von gelini71 » 09.03.2013, 05:52

Sir Jay hat geschrieben:worauf basieren Wilsons Geschichten denn?
Echt jetzt ? Sag mal - hast Du meine Review überhaupt gelesen ? Da steht nämlich die Antwort...... :shock:
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Beitrag von Sir Jay » 09.03.2013, 10:48

da steht, wilson hätte sie sich alle selber ausgedacht...soll ich nun in seinen Kopf reinschauen? :lol:

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Beitrag von gelini71 » 09.03.2013, 11:10

Au weia - Du bist wirklich der größte Korintenkakcker den ich kenne. Fragst Du auch jeden Schriftsteller woher die Geschichten kommen ? Natürlich aus seinem Kopf, seiner Phantasie - woher denn sonst ?
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Beitrag von Sir Jay » 09.03.2013, 13:34

ja also habe ich doch nichts weiter als die lyrics...und da eben kann ich bei luminol nichts herauslesen...

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Beitrag von gelini71 » 09.03.2013, 15:38

Komisch - in meiner Special Edition ist die Shortstory abgedruckt. Hast wohl eine andere Fassung wo einige Seiten fehlen :wink: :lol:

Kurzfassung:
Bei "Luminol" geht es um einen Straßenmusiker der an der Straßenecke steht, Tag ein, Tag aus und immer die gleichen Songs spielt. Keiner bemerkt ihn, keiner nimmt Notiz von ihm und eines Tages stirbt er aber sein Geist spielt einfach weiter als wäre nix gewesen.
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Beitrag von Sir Jay » 09.03.2013, 18:23

in meiner SE ist im booklet nichts außer dem artwork und eben den lyrics...auf der DVD finde ich auch nichts....das wird langsam mysteriös...

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Beitrag von gelini71 » 09.03.2013, 18:35

Blöde Frage - hast Du das dicke Buch mit über 129 Seiten und im Format von so circa 25 cm x 25 cm (geschätzt) mit 2 CDs, einer DVD und einer Blu-Ray oder nur die normale SE als Mediabook mit CD / DVD bzw CD / Blu-Ray ?
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Beitrag von Sir Jay » 10.03.2013, 01:38

oh, es gibt mehrere SEs? :lol:

ich hab das Teil mit CD und DVD...keine 129 seiten und keine 25cm seitenlänge...CD größe

redest du dann von der hier?

http://www.amazon.de/Raven-That-Refused ... 874&sr=8-4

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Beitrag von Vince » 10.03.2013, 08:38

Du bist aber ganz schön schlecht informiert. ;)
Nein, er redet von der hier:

https://www.burningshed.com/store/steve ... t/65/4461/

Die war nie bei Amazon beziehbar. In Deutschland gab's die nur exklusiv bei JPC, inzwischen ist sie aber überall ausverkauft.

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Beitrag von gelini71 » 10.03.2013, 09:11

Da sieht man mal wie der Jay die entsprechenden Ankündigungen liest - ich mache mir hier die Arbeit und es bringt NIX ! :lol:

Hier noch ein paar Fotos, so zum neidisch werden
:arrow: KLICK

Der Shop in den Niederlanden hat sie angeblich noch auf Lager, ist aber per se schon mal 10 Euro teuerer als bei JPC.
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Beitrag von Sir Jay » 10.03.2013, 11:01

ja stimmt, es stand in den ankündigungen, aber das habe ich wohl einfach übersehen/vergessen.

Wenn du schon meine Aufmerksamkeit in den News erreichen willst, musst du schon mehr Aufwand in die Ankündigungen stecken, mit ganz vielen Ausrufezeichen, mehrmals meinen Nick reinschreiben und großen Bunten Buchstaben:lol:

Naja ich weiß, dass ich mir sowieso nicht das riesen Teil gekauft hätte ;)

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