Jupiter Ascending

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Jupiter Ascending

Beitrag von freeman » 10.02.2015, 09:08

Jupiter Ascending

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Originaltitel: Jupiter Ascending
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Andy Wachowski, Lana Wachowski
Darsteller: Channing Tatum, Eddie Redmayne, Mila Kunis, Sean Bean, James D’Arcy, Douglas Booth, Terry Gilliam, Tuppence Middleton, Vanessa Kirby, Maria Doyle Kennedy, Christina Cole u.a.

Die Masterminds hinter dem Meisterwerk “Matrix” verheben sich gründlich an diesem überkandidelten Techno-Märchen, in dem ein Mischmasch aus Mensch und Wolf eine Erden-Putzfrau vor den Schergen einer außerirdischen Herrscherfamilie beschützt. Diese will alle Erdenbewohner als eine Art Jungbrunnen missbrauchen…
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Zur "Jupiter Ascending" Kritik

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MarS
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Beitrag von MarS » 10.02.2015, 13:18

Ob der Caine wohl von einem Möter abstammt?

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Beitrag von SFI » 10.02.2015, 16:42

Anzunehmen! :lol: Viel witziger finde ich aber die Idee der Putzfrau. Was will man dem geplagten Lohnsklaven damit sagen? Haltet Eure Ausbeutung ruhig weiter aus, verzagt niemals, denn ihr seid alle Prinzen und Prinzessinnen? :lol:
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Beitrag von freeman » 11.02.2015, 09:22

Na eher, dass auch auf sie höhere Aufgaben warten. Wobei, letzten Endes fegt sie auch nur den Weltraum durch... :lol:

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Beitrag von kami » 11.02.2015, 22:56

Sehe den schon etwas gnädiger, jede neue Actionszene ist großartig genug, mich die letzte dämliche Dialogszene vergessen zu lassen, für den Moment. Hinsichtlich der Schauwerte und Actioninszenierung sticht dieser Film GUARDIANS OF THE GALAXY locker aus, ansonsten leider gar nicht. Das Universum, das hier erschaffen wurde, kann mich auch nur sehr mäßig begeistern, selbst bei RIDDICK hatte ich stärkeres Interesse, mehr über die Hintergründe zu informieren.
Dennoch gibts von mir :liquid6: ,5

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Beitrag von Vince » 29.06.2015, 11:09

Diese Wachowskis, immer auf der Suche nach dem besonderen visuellen Kick. Ein Quantensprung war ihnen seit der Erfindung der Bullet Time nicht mehr vergönnt; angesichts der Omnipotenz heutiger technischer Möglichkeiten und der proportional dazu fortschreitenden Abstumpfung des Publikums dürfte das auch mit jedem verstreichenden Jahr unwahrscheinlicher werden.
Aber sie werden nicht müde, es wenigstens zu versuchen und tanzen dabei ein weiteres Mal auf dem schmalen Grat zur Lächerlichkeit, den sie mit dem waghalsigen Bonbonfilm "Speed Racer" schließlich bereits mehr als nur gestreift haben. Dass auch "Jupiter Ascending" für die Optik wieder alles in die Wagschale wirft, erkennt man überdeutlich am unheimlich schlecht geschriebenen und besetzten Rumpf von Weltenrettergeschichte, der nebenbei nochmals untermauert, dass inzwischen selbst das Weltall nicht mehr vor Lykanthropie gefeit ist. Tatum als blasser Elf mit Wolfsgenen ist eigentlich schon ein Facepalm zu viel, aber Mila Kunis als Putzfrau mit Königinnen-Genen ist ein brachialer Fehlschlag. Tatsächlich hätte Wunschkandidatin Natalie Portman hier ein paar Kohlen aus dem Feuer holen können, hat sie doch durch "Star Wars" nicht nur Erfahrung im Königinnensein gesammelt, sondern sich auch das Bodenständige bewahrt, das notwendig ist, um die gewöhnliche Erdenbürgerin zu spielen. Natürlich hätte sie damit nur die Katze aus dem brennenden Haus gerettet, denn auch andere Darsteller liegen völlig neben der Spur, allen voran Eddie Redmayne, der wie im Krampf versucht, die Bedrohlichkeit in der Ruhe zu suchen. Umgeben von Super-Mario-Weltraumechsen lässt ihn das schrecklich albern aussehen.
Nein, das Universum von "Jupiter Ascending" ist eine schrecklich langweilige Ansammlung von Rettet-die-Welt-Klischees; Substanz wird ihr allenfalls durch das opulente Artdesign eingeimpft, das Raumschiffe und Planeten wie sakrale Buntglasbauten aussehen lässt. Visuell können die Wachowskis wie erwartet ein paar Dinge gutmachen, auch das Händchen für einprägsame Actionszenen ist ihnen nicht abhanden gekommen, selbst wenn man sich darüber streiten kann, ob man dazu jetzt Maisfeldabdrücke und Tron'sche Lichtspur-Inliner gebraucht hätte. Es ist letztlich das erwartete zwiespältige Entertainment, bei dem man die Hälfte der Zeit durch SciFi-Verfolgungsjagden vom echten Leben abgelenkt wird und die andere Hälfte damit verbringt, ins echte Leben zurückzukehren, um die Toilette zu besuchen oder etwas zu essen zu holen. Zum nahtlosen Eintauchen in eine fremde Welt also nicht geeignet.
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Beitrag von SFI » 28.11.2015, 06:43

Uninspiriertes sowie belangloses CGI Vehikel mit seltsamen Figuren (Möder, Mickey Mouse ...) und inflationären Motiven, ja stellenweise sogar peinlichen Hauptcharakteren. Nicht einmal die Weltraumsequenzen wissen zu unterhalten, nein ein Brechreiz vielmehr bei diesen undefinierbaren Metallklumpen mit ihren abstehenden Zacken, zerberstend im unüberschaubaren Blitzlichtgewitter. Einfallsloser Höhepunkt ist freilich das Finale auf dem zusammenbrechenden Metallgerüst, auf dem sich die Gegenspieler inmitten von lodernden und explodierenden Green Screens gegenüber stehen. Dazu müssen sich selbst solche kleinen und interessanten Facetten wie das "Abernten" der Planeten zur Selbsterhaltung, noch Vorbildern bedienen. Kurzum, hier hat man ein Universum erschaffen, welches keine Sau interessiert.

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McClane
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Re: Jupiter Ascending

Beitrag von McClane » 28.03.2023, 10:03

Ich reihe mich mal in den wertungstechnischen Formationsflug ein. "Jupiter Ascending" darf sich als rettenden Aspekt sein Design auf die Fahnen schreiben. Die Raumschiffe, die Kulissen, die Aliens - das sieht alles schon ziemlich geil aus und zeugt von der Phantasie der Wachowskis. Ihr Drehbuch dagegen ist ein nasser Putzlappen, mit dem mal eben durch die Motivgeschichte der Science Fiction gewischt hat. Da gibt es "Star Wars" (intergalaktische Prinzessin und cooler Draufgänger gegen ein Imperium) plus "Dune" (verfeindete Herrscherhäuser im Kampf um eine wichtige Ressource) plus der Wachowski-eigene "Matrix" (Normalo ist eigentlich zu Höherem bestimmt und wird urplötzlich im Alltag attackiert; das Styling diverser Kopfgeldjäger und Waffen). Das Blitzdingsen aus "Men in Black" haben die Aliens auch drauf. Die Bürokratie-Szene geht immerhin als Hommage an "Brazil" durch, da man Terry Gilliam himself einen Cameo verpasst hat.
Doch abgesehen von dem großzügigen Raubbau ist "Jupiter Ascending" erzählerisch keinen Pfifferling wert. Da werden immer wieder neue Teile der Mythologie aus dem Hut gezaubert, die dann irgendwer (meist Sean Bean) via Erklärbärdialog ans Publikum verklickern darf. Da würde dann der Flow des Films zu Erliegen kommen, wenn "Jupiter Ascending" überhaupt einen hätte. Denn zwischendurch gibt es immer wieder Ruhepausen, weil es intergalaktische Regeln gibt, die eigentlich nicht übertreten werden dürfen, ehe die Schurken es dann doch tun. Die vermeintliche Hauptfigur ist nur ein Spielball, die von jedem der drei Geschwister gekidnappt wird und jedes Mal darf Mensch-Wolf-Hybrid Caine sie da raushauen. Dass man dies rund 30 Jahre nach "Spaceballs" und dem Möter ironiefrei auf die Leinwand bringt, zeugt wahlweise von dicken Cojones oder Filmgeschichtsvergessenheit. Wenn der Film ein Geschwister abgefrühstückt hat, taucht er oder sie nicht mehr auf, egal wie offen der Handlungsstrang noch in der Luft hängt. Was Kalique beispielsweise will, ist nie klar - die ganze Episode um sie scheint nur der Erklärbärigkeit wegen dazu sein. Ähnlich unmotiviert bis kaum erklärbar sind die Seitenwechsel mancher Figuren, die phasenweise auch nur da sind, um den stotternden Plotmotor mehr schlecht als recht am Laufen zu halten.
Geradezu unfreiwillig komisch wird es, wenn Jupiter und Caine in Rekordzeit ganz dolle ineinander verliebt sind, obwohl Story und Inszenierung das nicht glaubhaft unterfüttern können, zumal Channing Tatum und Mila Kunis kaum Chemie miteinander haben. Noch peinlicher ist allerdings Eddie Redmayne als Flüsterfinsterling. Ist ja okay, wenn man nach der oscargekrönten Powerleistung aus "Die Entdeckung der Unendlichkeit" eine Auszeit vom Schauspielen nehmen möchte, aber doch bitte nicht am Set des nächsten Filmprojekts.
Die Action schwankt dann zwischen relativ cool (Luftkampf über Chicago) zu unübersichtlich und komplett verschnitten (die meisten späteren Set-Pieces). Da wuseln zig Flugobjekte und Lichtblitze im Schnittgewitter über die Leinwand, sodass man dem Verlauf der Actionszenen kaum folgen kann - ganz schlimm in dieser Hinsicht: Die Rettungsaktion während der Hochzeitszeremonie. Beinahe könnte man "Prinzessin Putzfrau und Magic Möter retten das Universum, ach ne, doch nur die Erde" Zynismus unterstellen: Unsere Welt wird gerettet, die anderen Planeten, deren Bewohner auch zur Ernte gezüchtet werden, haben Pech gehabt. Naja, man tut, was man kann. Außerdem sind die Leute ja selber schuld, wenn sie nicht auf der Erde geboren werden. Jedoch ist "Jupiter Ascending" viel zu naiv und doof, um sich über sowas Gedanken zu machen. Oder die Rettung des Universums hätte in eventuellen Fortsetzungen stattfinden sollen. Keine Ahnung. Immerhin: Nachdem man in der prätentiösen Blindgänger "Matrix Ressurections" sah, welchen eitlen Dummfug man im Hause Wachowski aktuell für kluges, tiefschürfendes Kino hält, dann wirkt die Naivität und Dummheit von "Jupiter Ascending" dagegen fast schon wieder wohltuend.

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