Killer Beach

Horrorfilme, die Monster, Tiere oder Mutationen thematisieren.
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freeman
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Killer Beach

Beitrag von freeman » 03.06.2016, 08:55

Killer Beach

Bild

Originaltitel: The Sand
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Isaac Gabaeff
Darsteller: Cleo Berry, Bryan Boone, Brooke Butler, Etalvia Cashin, Jennifer Churchich, Hector David Jr., Nikki Frye, Dean Geyer, Meagan Holder, Michael Huntsman, Jamie Kennedy u.a.

Nach einer rauschenden Strand-Party erwachen eine Handvoll Jugendliche in ihrem ganz persönlichem Alptraum. Denn unter dem Sandstrand lauert ein blutrünstiges Monster, das sich jeden holt, der auch nur einen Fuß in den Sand setzt… Nicht unspannendes Creature-Feature, das mit einem ziemlich coolen Monster aufzuwarten versteht.
:liquid4:

Zur "Killer Beach" Kritik

In diesem Sinne:
freeman

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Beitrag von StS » 03.06.2016, 12:53

Den Trailer fand ich eigentlich nett. Mal sehen.
Kommt auf die Leihliste. :wink:

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Vince
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Beitrag von Vince » 15.09.2018, 03:32

Endlich lässt mal jemand die leidgeplagten Haie in Ruhe. Was können doch für frische Ideen zu Tage kommen, wenn man das Ökosystem Strand einfach mal nach anderen Gefahrenquellen absucht. Ein unter dem Sand verborgener Bioorganismus mit feindlichen Absichten ist die frische Idee, die das Low-Budget-Creature-Feature dringend benötigt, denn sie beinhaltet weder Zahnreihen noch ein Oktett haariger Beine. Damit lässt sich doch schon mal arbeiten.

Wie jedoch handwerkliche Inkompetenz einen originellen Aufhänger ruinieren kann, stellt "The Sand", im Deutschen mal wieder banalisiert zu "Killer Beach", vortrefflich unter Beweis. Es ist ja noch zu verschmerzen, dass alles mit einem per Handkamera eingefangenen Besäufnis beginnt, bei dem die üblichen Rituale abgehalten werden: per Kopfstand Komasaufen, hübschen Mädels Plastikbecher mit undefinierbarem Inhalt anbieten, bewusstlosen Kampftrinkern Penisse auf die Wange zeichnen und so weiter. Erste Ambitionen werden dadurch preisgegeben, dass man diese unbelehrbar geistlosen Zusammenkünfte jugendlicher Partynächte mit Tagesszenen unterbricht, in denen leere Strände gefilmt und mit einem bedrohlich grummelnden Soundtrack versehen werden.
Am Ende wacht eine kleine Gruppe von Partygästen auf. Die große Menge ist weg, übrig bleibt eine gute Mischung aus Mädels und Jungs, die auffälligerweise allesamt nicht direkt auf dem Sand eingeschlafen sind. Als Bonus-Gag steckt ein Fettsack in einem Müllfass und kann sich nicht bewegen.

Lustig soll das alles aber offenbar (zunächst) nicht sein, denn mit völlig unpassender Musik wird der absurde Haufen mitten in einen düsteren Survival-Thriller versetzt. Die herausgestellte Ernsthaftigkeit der Anfangsminuten wird durch die blamable Schauspielleistung der Darsteller, vor allem aber durch die hanebüchenen Dialoge völlig ins Lächerliche gezogen. Da werden zunächst total bekloppte Schlüsse gezogen, um welche Art von Bedrohung es sich hier wohl handeln könnte. Dinge, die auf der Hand liegen, werden mit rotierendem Zeigefinger feierlich ausgesprochen. Krokodilstränchen werden verdrückt. Und dann, inmitten der brisantesten Situation, als es gerade spannend zu werden droht, kommt es plötzlich zu Eifersüchteleien, weil man vermutlich in irgendeinem (psychologisch wesentlich ausgereifteren) Film mal gesehen hat, dass Filmfiguren eben manchmal auf solch irrationale Weise handeln.

Dabei möchte man sich doch liebend gerne auf das Szenario einlassen, das so viele Vorzüge verspricht. Ist man aber mal ehrlich, ist es doch so: Der begrenzte Handlungsspielraum der Figuren ergibt grundsätzlich einen netten Kontrast zum weitläufigen Strand, im Endeffekt ist es aber vor allem das Resultat einer unbeholfenen Kameraführung, die eigentlich immer noch frontal auf denjenigen draufhält, der gerade spricht. Der Schnitt erweist sich in vielen Momenten als nicht nachvollziehbar. Und das Monster? Es lebt einzig und alleine von seiner Konzeption. Gerne wird es aufgrund seiner unterirdischen Angriffsstellung mit den Graboiden aus "Tremors" verglichen, Ähnlichkeiten bestehen aber eher mit dem "Blob", denn die Attacken haben mehr von einer Assimilation als von einer klassischen Verknusperung. Feine Härchen, die sich in nackte Haut auf dem Sand einhaken und sie nicht mehr entkommen lassen, bis der gesamte Körper vollkommen aufgelöst ist... eine durchaus gruselige Vorstellung, die man gerne in einer höher budgetierten Produktion vorgefunden hätte. Hier jedoch muss man sich mit weißen Linien begnügen, die aussehen wie über "Microsoft Paint"-Pixel zum Leben erweckt - gefolgt von Endgegner-Tentakeln, die von "Grabbers" & Co. gaaaanz weit entfernt sind. Selbst wenn man wenig Budget zur Verfügung hat - ist es so schwer geworden, die Kreativität walten zu lassen und so vergleichsweise einfache Tricks einfach mal wieder physisch am Set zu gestalten?

Aber vielleicht bekommt das Publikum inzwischen einfach das, was es verdient: Schlampig umgesetzte Einwegproduktionen, die im Normalfall ein Jahr nach Veröffentlichung niemand mehr kennen sollte. Den wird man in 25 Jahren eher nicht im Mediabook an den Mann bekommen.
:liquid3:

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