Icarus

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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John_Clark
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Icarus

Beitrag von John_Clark » 31.03.2010, 04:03

Icarus

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Originaltitel: Icarus
Herstellungsland: Canada / USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Dolph Lundgren
Darsteller: Dolph Lundgren, Stefanie von Pfetten, Samantha Ferris, Monique Ganderton, David Lewis, Bo Svenson, Katelyn Mager, Lindsay Maxwell, Marian Koprada, John Tench, Dan Payne, Patrick Sabongui

Dolph Lundgren is back... again? Da staunte ich schon nicht schlecht, als ich hörte, dass schon der nächste Lundgren-Streifen im Handel ist. "Command Performance" lag doch erst einige Wochen zurück. Gut, "Icarus" heisst sein neustes Werk, bei dem Lundgren auch selbst wieder die Regie übernahm. Die Vorzeichen auf einen geilen Kracher waren gegeben.

Inhalt:
Der KGB-Killer Edwart Genn (Codename Icarus) hat vor mehreren Jahren als Schläfer in den USA gearbeitet. Als die Sowjetunion zusammenbrach, fand er sich schnell in einem fremden Land wieder, wo er niemandem vertrauen kann. Er versuchte einen Neuanfang mit einer neuen Identität, gründete eine Familie und ein legales Business. Nach einem unglücklichen Missgeschick fliegt seine Identität jedoch auf und der Jäger wird zum gejagten. Er sieht sich einem der gefährlichsten Killer gegenüber, der vor nichts stoppt um Icarus zu kriegen...


Es ist wie immer - Lundgren muss mit einem Minimini-Budget von nur 5 Mio US-Dollar einen Actionkracher auf die Beine stellen. Jedoch ist "Icarus" ein Werk, welches der Schwede schon lange hat verwirklichen wollen. Und, ursprünglich sollte "Icarus" ein Bad Guy sein. Da die Produzenten dies jedoch nicht wollten, musste Lundgren seine Pläne ändern und mutierte seine Hauptfigur zum Good Guy um. Gedreht wurde, im Gegensatz zu "Command Performance" nicht in Osteuropa, sondern in Canada.

Der Film startet rasant. Nach einem äusserst intressanten Intro, das irgendwie von den James Bond-Intros inspiriert zu sein scheint, gehts gleich los. Lundgren präsentiert sich als Killer Icarus äussert hart, kompromisslos und kalt. "Command Performance" ist im Vergleich fast schon Comedy. Hier gehts knallhart zur Sache. Wir erleben Icarus in Asien, wo er gleich mal einen Haufen Bad Guys in die ewigen Jagdgründe schickt. Die erste Szene mit ein wenig Gore-Faktor folgt zugleich. Ja, "Icarus" ist dreckig, ein kleiner schmutziger Kracher.

Das Drehbuch schickt Icarus jedoch durch die üblichen Killer-Klischees. Icarus will aufhören, kann jedoch nicht, seine Familie wird bedroht, zudem leidet er noch unter einem Kriegstrauma, etc. Die Story ist leider äusserst vorausschaubar, wird jedoch stets durch harte Action und halbnackte kreischende Weiber aufgelockert. Lundgren hat die Zuschauer seiner Streifen wohl gut durchschaut. "Wenn die Story schon nicht überzeugt, kaschiere ich die Plotholes einfach mit Sex", muss sich Lundgren gedacht haben. Funktioniert fast immer Dolph. *g* Jedoch bietet Icarus hier wohl eine der sinnlosesten Sexszenen überhaupt. Also, sollte ein russischer Gangster mir eines Tages den Kopf wegschiessen, hoffe ich nicht, dass meine Freundin (die ja auch noch ihre Tochter vermisst) ein paar Stunden später mit dem Lundgren in die Kiste hüpft.

Actiontechnisch ist "Icarus" ein wahrer Segen. Selten bekommt der Actionfreund bei einem B-Kracher derartige Action präsentiert. Da werden Ärme und Beine gebrochen, Köpfe weggeballert, Blut spritzt in alle Richtungen, Gedärme liegen herum - die Abwechslung ist definitiv vorhanden. Leider sind einige Szenen ein bisschen verwackelt, aber das sieht alles schon richtig gut aus.

Dolph Lundgren spielt gut. Punkt. Leider kann ich ihn hier nicht über den Klee loben, denn er spielt einfach routiniert sein Ding herunter, kann jedoch auch in stillen Momenten überzeugen, ohne gleich einen auf "Van Damme goes Arthouse" zu machen. Die Doppelfunktion als Hauptdarsteller und Regisseur tut dem Schweden jedoch immer gut und er holt stets noch ein Quäntchen mehr aus sich heraus. Neben Lundgren ist nur Bo Svenson ("Inglourious Basterds", "Inglorious Bastards") ein etwas bekannterer Name, der zudem meines Erachtens zu wenig Screentime bekommt. Der Rest des Casts hat beinahe keine Möglichkeit sich gross auszuzeichnen. Zwar hat Stefanie von Pfetten ihre kleinen Momente neben Lundgren, aber ihr Gesicht habe ich beinahe schon wieder vergessen. Auch Samantha Ferris hat zwar eine einflussreichere Rolle, aber auch sie bleibt ein wenig blass.

Fazit: Lundgren ist eine sichere Bank für ordentliche Streifen. Trotz relativ einfacher und des öfteren unlogischer Story, trotz relativ blassem Cast, "Icarus" unterhält bestens und ist ein richtig brutaler Actionfilm mit äusserst überraschendem Ende. Ein Highlight für B-Movie-Fans und ein perfekter Appetizer im Hinblick auf "The Expendables". Enjoy!

:liquid7:

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kami
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Beitrag von kami » 31.03.2010, 08:19

Der Dolph sollte imho doch mal ein bisschen mehr Wert auf die Geschichte legen, wenn ihm schon das Geld für die großen Schauwerte fehlt.

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Beitrag von freeman » 31.03.2010, 08:41

Danke fürs schöne Review, der wird die Tage angeschafft und goutiert ;-) ... Ich hab mal das Bild nen "bisserl" verkleinert ... :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von C4rter » 04.04.2010, 11:09

Die neuste Regiearbeit von Alt-Actiondarsteller Dolph Lundgren hört auf den Namen "Icarus". Dahinter verbirgt sich ein launiger, sehr actionbetonter Film um einen Killer(Lundgren) der auf den Namen Icarus hört. Dieser wird eines Tages von seinen Auftraggebern hintergangen und ab dem Zeitpunkt wollen ihm alle Leute ans Leder die bis dahin seine Partner waren. Mit Tochter unterm Arm, Ex-Frau an der einen und Knarre in der anderen Hand flieht er zunächst um dann zum Gegenschlag auszuholen.
Die meisten Dolph Lundgren Regiearbeiten gefielen mir bisher immer recht gut. "The Mechanik" war sehr stark, "Command Performance" war ebenfalls eine spaßige "Die Hard" Variante. "Missionary Man" und "Diamond Dogs" habe ich bislang nicht gesehen.
"Icarus" ist vor Allem durch seine Daueraction und sein hohes Tempo in der zweiten Filmhälfte ein ziemliches Action-Brett. Zwar ist die Story soweit altbekannt, doch dadurch das sich wirklich jeder als Bösewicht herausstellt, ist das ganze immerhin recht packend inszeniert. Auch die Action ist durchweg ziemlich gelungenen umgesetzt, besteht aus gelungenen Ballerien, gespickt mit einigen etwas übertriebenen aber dafür handgemachten Splatter-Effekten.
Lundgren beweist wieder mal, dass er es versteht gute Action zu inszenieren. Diese sieht hier sogar noch angenehm hochwertig aus. "Icarus" kann man jedem Action-Fan nur empfehlen.

:liquid7:

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Beitrag von Waxman » 04.04.2010, 12:23

Will den auch endlich sehen *neidisch zu den anderen rüberschiel*
Na ja,bis zum 29.04 is ja nit mehr soooo lange.
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Beitrag von John Woo » 04.04.2010, 14:12

Wie schon an anderer Stelle erwähnt für mich ein feiner und kurzweiliger Lundgren Film mit reichlich -zwar nicht spektakulären aber gut gemachten- Actionszenen. Da stören auch die mässige Story und die teils übertriebene Wackelkamera nur bedingt.
:liquid6:

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Beitrag von TomHorn » 13.04.2010, 03:17

Icarus Lundgren als Ex-KGB- & jetzt Auftragskiller im Dienste der Russen-Mafia in den USA gerät selbst auf die Abschussliste. Seine junge Ficke wird gekillt & auch seine Ex-Frau & seine Tochter sind in Gefahr. Das läßt sich der alte Schwede natürlich nicht gefallen...
Im Rückblick auf den tollen "Command Performance" sicherlich ein Rückschritt, zieht sich Lundgren mit dem wieder selbstinszenierten Billighobel eigentlich ganz gut aus der Affäre. Die Story hat mit Logik nicht viel am Hut, wird jedoch recht zackig vorangetrieben. Die Action ist nicht weltbewegend, aber routiniert runtergekurbelt & mit einigen ziemlich blutigen Szenen garniert. Für den B-Action-Freund annehmbare Kost.
:liquid6:
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Beitrag von Seemi » 24.04.2010, 12:16

Filmtagebuch:
Wofür Lundgren da 5 Millionen ausgegeben hat erschließt sich mir nicht so ganz, Stative für die Kameras waren aber anscheinend nicht mehr drin.
Drehbuch, Action und Schauspielerei sind dem Niveau entsprechend, aber irgendwie nuscheln alle vor sich hin, so dass ich stellenweise die UT zuschalten musste. Also ich fand The Defender und Missionary Man deutlich besser. Der Schwede gibt sich zwar Mühe menschlich zu wirken, aber Van Damme hat da in Wake of Death wesentlich mehr überzeugt. Bo Svenson hätte man sehr viel mehr Zeit einräumen können. Auch einige Effekte und eben vor allem die Kameraarbeit lassen sehr zu wünschen übrig.
Unterm Strich solide, aber mit verschenkten Möglichkeiten.
:liquid5:
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Beitrag von kami » 26.04.2010, 08:41

Fand den auch eher enttäuschend, einigermaßen amüsante Actiongülle zwar, aber doch in jeder Hinsicht so unoriginell und unspektakulär, dass man den Film insgesamt als sehr verzichtbar einstufen kann. Zumal darf der Dolph in einer der emotionaleren Momente so fürchterlich schlecht chargieren, dass ich laut auflachen musste. Last but not least wirkt der Film sehr billig und sieht keineswegs nach 5 Millionen US$ Budget aus (so viel hat auch der viel spektakulärere MECHANIK gekostet).
Die schlechteste Regiearbeit des alten Schweden bisher.
Gute :liquid5:

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Beitrag von freeman » 03.05.2010, 09:16

Logiktechnisch haperts hier einige Male doch schwer und wenn am Ende dann der Svenson Bo als Obermöp intalliert wird, wirkt das eher hilflos denn irgendwie durchdacht. Was schade ist, da der Film bis dahin einfach mal herrlich geradliniges Actionkino alter Schule ist, mit amtlich Pfeffer unterm Pony und einigen harsch brutalen Actioneinlagen, die der Dolph wieder irre souverän runterreißt und stylish inszeniert. Er selber macht ebenfalls wieder ne hervorragende Figur, leider hatters nach wie vor net so mit coolen Sprüchen ... Irgendwie rockte nur:
Typ: Wer bist du?
Dolph: Der Typ, der dich umbringt! *blam*
:liquid6:

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von Dr Dolph » 06.05.2010, 22:51

Von mir gibts ne 8, hatte den natürlich vorbestellt und der is dann auch recht pünktlich gekommen. Ich fand den wirklich überraschend gut, war da schon kurz davor ne 9 zu geben, aber dafür haperte es dann doch an der Story.
Die Action aber is klasse gemacht und die One-Liner sind auch sehr gut.
Halt ein Dolph wie er sein soll!

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McClane
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Beitrag von McClane » 01.06.2010, 09:04

Für mich ne klare Steigerung zum etwas monotonen "Command Performance". Vor allem die erste Stunde hat es echt in sich, wenn Dolph in regelmäßigen Abständen mit dem Feindvolk aufräumt und sich durch recht realistische Nahkämpfe prügelt. Sicher, die Geschichte ist nicht neu und das knappe Budget wird auch nur so gut kaschiert wie es geht, aber "Icarus" sieht nach wesentlich mehr Knete als 5 Mille aus. Leider lässt der Film gegen Ende etwas nach: Das Shoot-Out auf der Farm enttäuscht etwas und der Showdown ebenfalls. Letzterer hat zwar seine Momente (Dolph räumt mit zwei Ingrams, oder was das für Maschinenpistolen waren, auf), ist insgesamt für ein Finale etwas zu kurz und die Ich-überliste-euch-mit-einer-Sprengladung-Szene hat man leider auch schon zu oft gesehen.

Gute :liquid6:
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Gast

Beitrag von Gast » 06.07.2010, 22:33

Lundgren hat wieder grundsolide alte Action kredenzt!
Blutige Shootouts, knochenbrüche....ja sogar ne folterung wird teilweise gezeigt ( oh da hat die fsk aber ma n auge zugedrückt! )
Von der optik her...wirkte teilweise wie nen 90er jahre softporno :lol:

Darstellerisch bewegt sich Lundgren auf Seagal's Pfaden - mürrisch looken, gesichtslähmung, steif durch die gegend jumpen, leute umnieten ... aber so wie's aussieht macht er wenigstens seine stunts noch selbst !

Alles in allem n guter b-film der leicht zu c neigt...

http://www.youtube.com/watch?v=_PF7q2rN ... r_embedded

7/10

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SFI
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Beitrag von SFI » 07.11.2010, 08:30

Eher mauer und recht billig wirkender Streifen, bei dem nur Dolph im Anzug seriös wirkt. Fehlende filmische Attribute werden mit roher und brutaler Gewalt kaschiert, welche zudem nicht einmal spektakulär ist, zumal ich in einem Actionstreifen gut und gerne auf Einlagen der Marke "Saw" verzichten kann.

:liquid5:
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