I spit on your Grave 1 & 2 (2010/2013)

Mindfuck, Terror, Psycho-Shocker ... kurzum: Alles was auf euer Gemüt schlägt.
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I spit on your Grave 1 & 2 (2010/2013)

Beitrag von StS » 09.03.2011, 20:00

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Originaltitel: I spit on your Grave
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Steven R. Monroe
Darsteller: Sarah Butler, Jeff Branson, Andrew Howard, Daniel Franzese, Rodney Eastman, Chad Lindberg, ...

Mit "I spit on your Grave" gelang Regisseur Steven R. Monroe im Jahre 2010 ein ebenso wirkungsvolles wie achtbares Remake des gleichnamigen 1978er Originalfilms, welchen Meir Zarchi eigentlich bzw. ursprünglich unter dem Titel "Day of the Woman" realisiert hatte…

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Beitrag von StS » 09.03.2011, 20:04

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Originaltitel: I spit on your Grave 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Steven R. Monroe
Darsteller: Jemma Dallender, Yavor Baharov, Joe Absolom, Aleksandar Aleksiev, Mary Stockley, Valentine Pelka, ...

In Gestalt von "I spit on your Grave 2" präsentierte Regisseur Steven R. Monroe dem geneigten Zuschauer 2013 die (indirekte) Fortsetzung seines eigenen 2010er Remakes von Meir Zarchi´s gleichnamigem Rape&Revenge-Streifen aus dem Jahre 1978: In allen drei Fällen ebenso brutale wie ungemütlich beizuwohnende Kost…

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Beitrag von kami » 10.03.2011, 09:05

Fast noch mehr als der fraglos sehr derbe Inhalt hat mich die Tatsache schockiert, dass der Regisseur solch "großartiger" SyFy-Trashgurken wie ICE QUAKE oder MONGOLIAN DEATH WORM und deren famose B-Schmiede CineTel für ungefähr das gleiche Budget wie die TV-Filme eine wirklich kinotauglichen Terrorschocker produziert haben. I SPIT ON YOUR GRAVE ist extrem ungemütliche, spannende und konsequente Rape-and-Revenge-Kost, welche mit einer sehr überzeugenden Hauptdarstellerin aufwarten kann, welche für ihre Rolle weder psychischen noch körperlichen Einsatz scheut. Optik und Soundmix sind auf hohem Niveau und unterstützen die hoffnungslose Atmosphäre.
:liquid8:

BTW, sehr schlüssige Rezi, StS!

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Beitrag von StS » 10.03.2011, 13:20

kami hat geschrieben:BTW, sehr schlüssige Rezi, StS!
Dankeschön. :wink:

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Beitrag von freeman » 04.05.2011, 08:40

Sunfilm verschickt lustige Presse DVDs zu diesem Film hier, diese enthalten wohl eine der ersten Schnittfassungen, nachdem man ihnen verklickert hat, dass man es hier mit einem astreinen 131er zu tun hat ... Sunfilm meinte dann wohl auf sehr verständnisvolle Prüfer zu stoßen und nahm nur ein paar Bilder der Revengeelmente raus. Dass daraus dann am Ende 4 Minuten wurden, ist ja bekannt.

Ich kann zu dem Film nur sagen, dass ich Last House in the Left (Remake) in sich schlüssiger und konsequenter finde. Das liegt vor allem daran, dass dieser Film gnadenlos redundant ist. Es passiert in zwei Filmhälften immer nur dasselbe. In der ersten wird durchvergewaltigt, in der zweiten gerächt. Und das jeweils recht breit ausgewalzt und mit einem ziemlich exploitativen Ansinnen. Die Folge: Es fällt ziemlich schnell auf, dass dieser Film keinerlei Spannungskurve besitzt. Gerade im Mittelteil hatte ich dann große Probleme, dran zu bleiben, weil einfach nichts passiert. Wenn der Film die Zeit wenigstens nutzen würde, um seine Charaktere ansatzweise zu zeichnen oder ihnen Entwicklung zuzugestehen, vielleicht würde man ja irgendwie involviert werden.

Beklemmend fand ich den Film auch eher weniger. Stark war er in den ersten 30 Minuten, wenn erst die Dame kurz verortet wird und dann der Moment kommt, wo man spürt, dass passieren wird, was man niemanden wünschen möchte. Hier ist der Film ungemein intensiv und verursacht auch einen Kloß im Hals. Sobald das Ganze dann offensiv bebildert wird, ist es aus. Zumindest bei mir, zumal ich Vergewaltigungen, derart breit ausgewalzt, nicht sehen will. Da ist mir der Film dann zu offenherzig. Problematisch ist auch, dass die Vergewaltigung so exzessiv ausgestaltet wird, dass man auch sofort weiß, wie der Rachefeldzug wohl aussehen wird. Blöderweise passiert dann genau das, was man vermutet, sprich, einzelne Sätze, die man vorher von den Vergewaltigern hört, bekommt man dann auch von der Rächerin zu hören, freilich noch zynischer eingebettet.

Der Rachepart ist Torture Porn Galore. Sehr hart, mit einigen heftigen Momenten, die durchaus auch zünden, aber insofern ein wenig verpuffen, dass aus der Rächerin genau so ein Tier geworden ist, wie aus den Tätern. So verliert man irgendwann die Bindung zu der Figur. Zumal es für diese keinerlei Zweifel am eigenen Tun zu geben scheint, stattdessen ist sie eine entmenschlichte Hauptfigur, die genauso handelt. Doch selbst nach dem Rachefeldzug ist da nichts, was darauf hinweist, dass in der Rächerin etwas passiert ist. Im Grunde war man dabei, wie eine astreine Soziopatin geboren wurde. Eine arg seltsame Sicht der Dinge ... und für mich ein Beleg, dass Missbrauch und Vergewaltigungen als Handlungsantrieb in bestimmten Filmen nichts zu suchen haben. Bedarf es da doch deutlich mehr psychologischen Feingefühls ... hier kann man dem Film im Grunde nur zu Gute halten, dass er eben das Remake eines Exploitationklassikers ist ... wirklich stimmig fühlt sich dies aber auch nicht an ... hier hätte man durchaus mutiger sein können und Modernisieren dürfen.

Optisch fand ich den Film interessant, wenn auch sehr billig. Das Raue und Ungeschönte passte zum intendierten Ton des Filmes. Die Darsteller waren in Ordnung, wenn ihnen auch subtile Zwischentöne vollkommen abgingen oder sie vom Drehbuch ziemlich allein gelassen wurden. Warum beispielsweise wurde der Sheriff nicht intelligenter eingefügt. So weiß man von der ersten Szene an, wie der wohl gepolt ist. Die Hauptdarstellerin agiert mutig, im zweiten Teil, wenn sie gefühllos und kalt agieren muss, wirkt sie nicht durchgehend souverän.
:liquid5:

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 04.05.2011, 09:28

Die australische DVD bzw. BluRay entspricht ebenfalls der "Unrated"-Fassung - zudem...
I Spit on Your Grave [2010] erscheint ungeschnitten
Remake ab Juni unzensiert auf DVD/BD von Illusions

In Deutschland ist das Remake des Rape'n'Revenge-Klassikers I Spit on Your Grave nur in einer stark zensierten Fassung mit einer "leichten SPIO/JK" auf DVD und Blu-ray veröffentlicht worden. Über 4 Minuten mussten dafür weichen.

Doch lange müssen die Fans nicht auf eine ungeschnittene Fassung in deutscher Sprache warten. Denn am 15. Juni 2011 wird Illusions Unltd. films das Remake in seiner Unrated-Fassung in Österreich veröffentlichen.

Erfolgen wird der Release des Filmes auf DVD und Blu-ray. Als Verpackung wählte man ein Keep Case mit Schuber, welches auf 5.000 Stück limitiert ist.
Ich spuck auf dein Grab [1978] erstmalig in deutsch auf BD
Klassiker ab Juni ungeschnitten auf DVD/BD von Illusions

Der Rape'n'Revenge-Streifen Ich spuck auf dein Grab hat in Deutschland keinen leichten Stand. Bereits 1987 wurde er vom LG München wegen Gewaltverherrlichung nach § 131 StGB beschlagnahmt. Auf DVD gab es bislang nur 2 legale Veröffentlichungen in deutscher Sprache, welche allerdings schon seit Jahren kaum noch zu bekommen sind.

Doch ab dem 15. Juni 2011 wird sich das ändern. Denn dann wird Illusions Unltd. films den Klassiker nach Jahren wieder auf den Markt bringen. Das Österreich-exklusive Release wird in einem limitierten Keep Case mit Schuber (ca. 2.000 Stk) ausgeliefert.

Neben einer DVD wird erstmalig auch eine deutschsprachige Blu-ray von Ich spuck auf dein Grab veröffentlicht.
Quelle: Schnittberichte

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Beitrag von StS » 16.02.2014, 20:38

"I spit on your Grave 2"-Review ist nun ebenfalls online: *click* bzw. *click* :wink:

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Beitrag von freeman » 18.02.2014, 08:31

Mir persönlich hat Teil II deutlich mehr zugesagt als die I. Warum, kann ich gar nicht so sagen. Ich würde zum einen sagen, dass er professioneller umgesetzt ist. Die Hauptdarstellerin fand ich deutlich besser. Ein oder zwei Wendungen sorgten für erstaunliches Involvement bei mir. Die Effekte fand ich nicht so selbstzweckhaft wie bei der eins (auch wenn sie schon sehr derb waren) und allgemein fand ich den weitaus schlüssiger und spannender als Part I. Rein psychologisch gesehen ist er aber der gleiche Kokolores wie Teil I.
:liquid6:
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Beitrag von StS » 28.02.2014, 14:03

Wie erwartet (und bereits ja auch schon bei den Vorgängern der Fall) wurde nun auch Teil 2 "auf Liste B" indiziert...

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Beitrag von Vince » 09.08.2014, 13:08

I Spit On Your Grave (1978)
Da mag aufs Grab gespuckt werden, bis ein Bach entsteht, “Day Of The Woman” wäre der weitaus kraftvollere Titel gewesen. Und er hätte die wahre Identität des Films als durchaus feministisch motivierte Gewaltspirale stärker in den Vordergrund gestellt. So wird Meir Zarchis Indie-Klassiker, wie so viele Filme, die Wagnisse eingehen, immer wieder als voyeuristische Sauerei missverstanden und die Feinheiten angesichts des groben Ganzen übersehen. Dass die Vergewaltigungssequenz so sehr ausgeschlachtet wird, immer wieder unterbrochen wird, um dann unverhofft fortgeführt zu werden, treibt die Darstellung zwar zwangsläufig ins Exploitation-Feld, der Sinn der Vorgehensweise ist aber keineswegs Selbstzweck, sondern die pandiabolistische Interpretation des Bösen. Die Entstehung der Vergewaltigung lässt sich zwar aufgrund der seltsamen Verhaltensweisen der Einheimischen vorausahnen, sie ergibt sich aber durch ein anfangs harmlos erscheinendes Spiel und schließlich durch die Gelegenheit. Die Vergewaltiger verkörpern nicht im herkömmlichen Sinne das Böse, sondern sind eher Opfer ihrer Triebe. Zarchi macht das durch ihre intensiven Charakterisierungen vollkommen klar und stellt sie als verlorene, desorientierte Wesen dar, die kaum wissen, was sie tun – was auch ihre Verhaltensweisen in der zweiten Filmhälfte erklärt, die mitunter unlogisch erscheinen, müssten sie bei eingeschaltetem Verstand doch viel argwöhnischer reagieren, als sie es tun.
In dieser zweiten Hälfte verwandelt sich der Film, der bis dahin noch die gleiche Sprache spricht wie „Straw Dogs“ (1971) und „Deliverance“ (1972), in eine symbolträchtige Machtwechselfantasie, bei der das Opfer plötzlich alle Fäden in der Hand hält und ausgerechnet ihre größte Schwäche zu ihrer Stärke macht. Der naturalistische Ansatz ist dahin, als Camille Keaton ihr verschmutztes, von Verletzungen übersätes Adamskostüm gegen ein blütenweißes Kleid tauscht und zum Racheengel stilisiert wird. Dieser radikale Stilbruch wird allerdings durch das Subgenre legitimiert, ebenso wie die antiklimatische Abfolge der Tötungen der Peiniger, die flach und überhastet abgeschlossen wird. Ein guter, weil schockierender und bisweilen auch unterschätzter Genrebeitrag, bei dem man aber natürlich trefflich über die Grundaussage streiten kann.
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I Spit On Your Grave (2010)
Steven Monroe zollt dem Original mit vereinzelten 1:1-Szenennachstellungen (u.a. bei der Titeleinblendung) und einem insgesamt eher billigen, aber doch von interessanten Einstellungen durchzogenen Indie-Look Tribut, ist aber ansonsten auch um Variation bemüht. Diese findet er leider zum Teil an den falschen Stellen: Die vom gemeinen Rollentypus divergierende Charakterzeichnung der männlichen Besetzung aus dem Original wird zugunsten einer deutlicheren Frontenklärung verlagert. Die Vergewaltiger erscheinen diesmal eher als Monster denn als schwache Kreaturen, nimmt man einmal Chad Lindberg, der den leicht zurückgebliebenen Matthew zwar deutlich berechenbarer anlegt als sein 1978er Pendant, aber wie im Original schon den interessantesten Charakter spielen darf. Andrew Howard, dessen Rolle die größte Abweichung zum Original darstellt, ist sogar das größte Monster von allen; durch seinen Sheriffs-Beruf lässt er für die vergewaltigte Frau auch noch den letzten Schutz wegbröckeln, ein Kniff, der im Terrorfilm der letzten Jahre und Jahrzehnte Methode hat und immer wieder gerne aufgegriffen hat.
Sarah Butler ist in der Hauptrolle nicht ganz so überzeugend wie ihre Vorgängerin, macht ihre Sache aber dennoch sowohl in der Opfer- als auch Jägerrolle sehr gut. Allerdings überstrapaziert das Drehbuch das Prinzip des „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ und schreibt ganze Sequenzen zu Beginn nur deswegen, um Butler in der Retoure einen vermeintlich schlagfertigen Oneliner in den Mund zu legen, der die Vergewaltiger ihre eigene Medizin kosten lässt. Bei den Foltersequenzen hat man sich was einfallen lassen, nach „Saw“ geht man solche Dinge eben wesentlich einfallsreicher an als in den vergleichsweise spontanen 70ern, allerdings sind das nur technische Details, die den Gesamteindruck nicht mehr weiter aufwerten.
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I Spit On Your Grave 2 (2013)
Das Sequel zum Remake verabschiedet sich nun endgültig von jeder Moral, scheißt auf Subtilitäten und greift im Zeichen eines waschechten Exploitationers offensiv an. „I Spit On Your Grave 2“ ist schonungslos, brutal und bisweilen widerwärtig, sowohl vom psychischen als auch vom physischen Faktor her. Allerdings ist er gleichzeitig in allen Disziplinen deutlich filmischer angelegt als sein Vorgänger, der sich dem 1978er Film noch verpflichtet fühlte. Die Freiheit, mit der grundsätzlich wenig dehnbaren Prämisse machen zu können, was man möchte, führt Monroe zu wendungsreichen Drehbuchkniffen und einem echten Underground-Hunting-Torture-Porn im letzten Teil. Die mitunter krassen Gewaltspitzen, die teilweise wirklich ungemütlich anzusehen sind (selbst für abgebrühte Naturen), werden aber abgemildert durch konventionelle Subplots, wie man sie aus Mainstream- oder B-Filmen kennt (v.a. der Priester, der versucht, ein verlorenes Schaf in seine Herde zu integrieren). So lässt sich die Fortsetzung trotz der herberen Gewalt besser konsumieren als die die 1978er- und 2010er Varianten. Das macht ihn natürlich zugleich fragwürdiger.
:liquid5:

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