The Grandmaster

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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The Grandmaster

Beitrag von freeman » 04.07.2013, 08:38

The Grandmaster

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Originaltitel: Jat Doi Zung Si
Herstellungsland: China, Hongkong, USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Wong Kar-Wai
Darsteller: Tony Leung Chiu-Wai, Zhang Ziyi, Chang Chen, Song Hye-kyo, Bruce Leung Siu-Lung, Julian Cheung, Zhao Benshan, Wang Qingxiang u.a.

Wong Kar-Wais Biographie der Kampfsportlegende Ip Man punktet mit tollen Bildern, einem gediegenen Erzähltempo, sehr guten Darstellern und starken Kampfszenen, bleibt aber leider so nüchtern und distanziert, dass es dem Zuschauer schwer fällt, einen Bezug zum Film und seinem Helden aufzubauen.
:liquid6:

Zur "The Grandmaster" Kritik

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Sir Jay
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Beitrag von Sir Jay » 04.07.2013, 10:28

es liest sich tatsäclich so, wie ich den Film anhand des Regissieurs und des Hauptdarstellers eingeschätzt hätte....Kar Wei ist kein Kung Fu Choreograph und Leung nicht für Martial Arts bekannt.

Auch der Fokus des Filmes scheint mir, wenn auch ambitioniert und bewusst in eine andere Richtung gehend als die Wilson Yip Filme, etwas verfehlt.
Ich muss dabei an "Bruce Lee - Die Legende des Drachen" denken, der einen ähnlichen Weg ging und mich dabei eigentlich nur gelangweilt hatte...

Zum Review selber muss ich aber etwas Kritik äußern. Ich bin da normalerweise ja kein so pingeliger Klugscheißer, aber du hast unverhältnismäßig oft mit dem Begriff "Kampfsport" um dich geworfen, zumal Wing Chun wirklich als ganz klassische Kampfkunst gilt, ohne sportlichen Charakter.

Den "Kampfportmeister" aus Ip Man 1 hättest du auch ruhig "Karate-Meister" nennen können um bisschen mehr Abwechslung reinzubringen ;)

Das Thema "Kampfkunst vs Kampfsport" ist zwar wirklich etwas schwer zu definieren, weil ja auch Boxen eine Kunst für sich sein kann, aber jeder Wing Chun Gelehrte wird dich da korrigieren wollen, dass er mitnichten einen KampfSPORT betreibt ;)

*klugscheißmodus aus*

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Beitrag von freeman » 04.07.2013, 15:10

Danke dir für den Hinweis. Ich geh da die Tage nochmal drüber und schwäche das ein wenig ab.

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kami
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Beitrag von kami » 26.07.2013, 16:58

Puh, wie kann nur etwas, dass derart schön aussieht, so beschissen sein? Die Kampfszenen in diesem Arthaus-Kung-Fu-Drama um den filmisch anderswo schon besser interpretierten Ip Man gefallen mir ausgesprochen gut, die Bilder sind ein Traum, der von einer für Regisseur Wong Kar-Wai nicht eben orignellen, aber stimmigen Musikauswahl komplementiert wird. Von den Darstellern weiß man, dass sie gut sind, sehen tut man's in diesem gefühllosen und ultrakünstlichen Suckfest eher nicht. Die Darbietungen beschmutzen den guten Namen des Begriffs "Steifheit", bei jeder Gefühlsregung vermeint man die Zahnräder rotieren zu hören, die den Mimikwechsel bewerkstelligen. Die fehlende Story ist man bei Wong gewohnt, die prätenziöse Erzählweise auch, doch zwischen all den schönen Bildern eines IN THE MOOD FOR LOVE oder 2046 wandelten eben doch Menschen. Hier nicht.
Die 130 Minuten waren verdammt lang.
:liquid4:
Schaut euch lieber IP MAN: THE FINAL FIGHT an, der bald von Splendid dt. erscheint.

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Vince
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Beitrag von Vince » 12.08.2014, 17:50

Die Diskrepanz zwischen der betörenden Ästhetik und der mechanisch erzählten Geschichte, die ja immerhin von Menschen, Liebe und Selbstfindung handelt, ist in der Tat gewaltig. Wong Kar-Wai verliert sich immer wieder in den Details, die er durch Zeitlupen und Farbfilter heraushebt, fast so, als wolle er dem Gegenstand entfliehen, den er eigentlich zu erzählen gedenkt und der trotz seiner Elefant-im-Raum-Größe als Schemen im Hintergrund verborgen bleibt. Philosophie wird vorgeschoben, wann immer Gefühle im Vordergrund stehen sollten, und so jeder Funken automatisch im Keim erstickt. Einmalig sehenswert ist "The Grandmaster" dennoch, weil die Kampfszenen für die fehlende Expertise ungemein kunstvoll in Szene gesetzt wurden und über sie immerhin eine Facette zum Vorschein kommt, die gegenüber der jüngsten Reihe mit Donnie Yen eine neue Perspektive auf die Person Ip Man wirft.
:liquid5:

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