Rage – Tage der Vergeltung

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Rage – Tage der Vergeltung

Beitrag von freeman » 06.10.2016, 13:50

Rage – Tage der Vergeltung

Bild

Originaltitel: I Am Wrath
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Chuck Russell
Darsteller: John Travolta, Christopher Meloni, Amanda Schull, Rebecca De Mornay, Sam Trammell, Luis Da Silva Jr., Patrick St. Esprit, Doris Morgado, Melissa Bolona u.a.

Als seine Frau brutal erstochen wird und die Cops einen als Täter überführten Kleinganoven freilassen, nimmt Ex-Agent Stanley das Gesetz selbst in die Hand. Mann für Mann kämpft sich der Ex-Agent durch die Schuldigen und stellt bald fest, dass die Drahtzieher hinter dem Mord in den höchsten Kreisen verkehren… John Travolta gibt überzeugend den Actionheld in einer 0815-Nummer.
:liquid5:

Zur "Rage – Tage der Vergeltung" Kritik

In diesem Sinne:
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Beitrag von Nachtwaechter » 06.10.2016, 14:54

Sehe ich ähnlich, vor allem was Meloni angeht, gebe aber einen Punkt weniger.

An die neue Stimme werden wir uns wohl gewöhnen müssen, da Thomas Dannenberg aus gesundheitlichen Gründen das synchronisieren aufgegeben hat.
Das bedeutet wohl, das auch Schwarzenegger und Stallone dann mit neuen Stimmen um die Ecke kommen😥
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Beitrag von SFI » 06.10.2016, 17:11

Hier mein Kommentar aus dem FTB:

Um Stefans Vermutung zu bestätigen: Nein, die Explosion kommt nicht im Film vor und auch nicht die Hubschrauber. Schlagabtausche finden lediglich im Hinterhof oder in Spelunken statt. Die Action ist einigermaßen nett anzuschauen, allerdings auch grobschlächtig, ob man damit der langen Auszeit von Travoltas Charaktervergangenheit Tribut zollen wollte oder es nur nicht besser zu inszenieren vermochte, bleibt hingegen verschlüsselt. John Travolta scheint mit seinen 62 Jahren reichlich Verjüngungsversuche vorgenommen zu haben, die Betonung liegt auf Versuche. Die restliche Inszenierung wirkt stellenweise ziemlich C-lastig und hangelt sich von inflationärer Szene zur nächsten. Das der Film nicht komplett absäuft, ist lediglich Christopher Meloni zu verdanken, der als Travoltas alter Kumpel eigentlich alle guten Szenen für sich verbuchen kann und der interessanteste Charakter des Films ist.

:liquid4:
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Beitrag von StS » 07.10.2016, 14:12

Lustig ist ja, dass Cage eigentlich für die Hauptrolle vorgesehen war.
Hätte doch eigentlich voll in die Liste seiner Filmkrücken reingepasst. :lol:
Siehe dazu auch zwei seiner kommenden Projekte:

Vengeance: A Love Story
A gulf war veteran seeks vengeance against those who assaulted a single mother.

Southern Fury
A Southern mobster attempts to rescue his kidnapped brother.

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Beitrag von Vince » 29.11.2016, 08:48

Die Formel "Mann rächt irgendwas" gibt es schon so lange wie das Kino, doch Nicolas Cage hat uns in den letzten Jahren regelrecht an sie gewöhnt. So überrascht auch weniger, dass eigentlich er die Hauptrolle hätte übernehmen sollen, sondern vielmehr, wer auf dem Regiestuhl gehandelt wurde. William Friedkin war im Gespräch, nun hat Chuck Russell den Job übernommen – beides Regisseure mit gestandenem Namen, die aber in den letzten Jahren untergetaucht sind. Russell mehr noch als Friedkin, datiert seine letzte Regiearbeit bei einem Film doch von 2002 ("The Scorpion King").

Nun ist "I Am Wrath" recht gut vergleichbar mit Cage-Kalibern der Marke "Tokarev" oder "Stolen" – ein unverhohlenes Rip-Off des Neeson-Erfolgs "Taken" eben, in der Machart immer noch ein paar Stufen über jedem neuen Seagal anzusiedeln, aber dann doch wieder nicht interessant genug, um einen größeren Kreis als eingeschworene Liebhaber des "Man on the Rampage"-Subgenres zu erreichen.

Und: Im Gegensatz zu Cages Stangenware fehlt hier Cages Leidenschaft. Alleine der Abwechslung halber ist man froh, mal jemand anderen in der Hauptrolle zu sehen, doch John Travolta geht beim Vergeltungsschlag für seine ermordete Ehefrau (Rebecca DeMornay) jegliche Motivation ab. Er scheint zu begreifen, dass das Skript, durch das er sich ballert, aufgetragene Second-Hand-Ware darstellt und handelt dementsprechend. Sein Partner gehört zu jenen Elementen, die als besonders cool gedacht sind und doch selbst schon lange Usus im Einzelkämpfermilieu sind, benötigt doch jede gute One-Man-Show einen Helfer im Schatten, den Christopher Meloni mit einer Art gemäßigter Murdock-Verrücktheit zum Besten gibt.

Einzelne Ideen mögen aufgehen (sich vom anschließenden Opfer des eigenen Zorns "I Am Wrath" auf den Rücken tätowieren zu lassen, hat ja schon irgendwie was), die immer gleichen Villain-Visagen, zwielichtigen Schauplätze und Drehbuchabläufe entlarven Russels Regie-Comeback aber als das, was es ist: Nichts Besonderes.
:liquid4:

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Beitrag von John_Clark » 29.11.2016, 11:00

Lieber Leser, nenne mir aus dem Stegreif den besten Film von John Travolta aus den letzten zehn Jahren. Schwierig, oder? Mir kam auf Anhieb auch kein Titel in den Sinn. Born to be Wild oder Basic gehören sicherlich zu Travoltas besseren Produktionen des 21. Jahrhunderts. Danach kam nicht viel.

Inhalt:
Stanley Hill (John Travolta) ist sauer. Seine Frau Vivian (Rebecca De Mornay) wurde von zwielichtigen Gesellen erstochen. Die Polizei lässt daraufhin den Täter wegen Verfahlensfehlern wieder laufen. Hill hat genug, erinnert sich an seine dunkle Vergangenheit und beginnt einen Rachefeldzug…

Der Film wirbt mit Vergleichen zu Liam Neesons Taken und Keanu Reeves John Wick. Dies waren beides Filme, die ihren Hauptdarstellern einen neues Karrierehoch ermöglicht haben – und zudem die Aussicht auf weitere hochwertige Produktionen im Actiongenre. Es macht also Sinn, wollte Travolta auf diesen Zug aufspringen.

Jedoch herrscht schnell Ernüchterung. Rage ist leider ein sehr durchschnittliches Werk, welches über keine grossen Wiedererkennungsmerkmale verfügt. Aber mal der Reihe nach.

Rage schafft es im ersten Drittel sogar reichlich amateurhaft zu wirken. Uninspiriert zogen die Szenen vorbei. Der Abgang von Hills Frau hat keinerlei Emotionen geweckt. Auch die Trauerszenen wirkten erzwungen und erzeugten nur Langeweile. Der Film trat dann etwas aufs Gas und es folgte einiges an Action. Die meisten der Actionszenen wurden leider ohne Bumms umgesetzt. Sprich, die Bad Guys sterben zwar, aber beim grössten Teil der Kampfszenen schien die Kamera sehr statisch zu sein – und richtig gute Kampfchoreographie wie bei John Wick hab ich nicht finden können. Herrlich, wie sehr DVD-Cover sich doch anlügen können.

Normalerweise würde ich sagen, dass die Darsteller ja ganz okay waren. Aber von einem John Travolta erwarte ich einfach mehr als nur absolute Durchschnittskost. Schade, seine besten Tage scheinen wirklich vorüber zu sein. Rebecca De Mornay und Patrick St. Esprit wirkten total verschenkt. Nur Christopher Meloni, der hier Travoltas Partner aus alten Tagen spielt, machte einen guten Job. Ihm nahm man den harten Hund wenigstens ab und seine Kampfszenen hinterliessen den besten Eindruck von allen.

Fazit: Rage spielt auf keinen Fall in einer Liga mit Taken oder John Wick. Ein Durchschnittsfilm mit Durchschnittsaction und Durchschnittstravolta. Die Zeiten von Face/Off oder Broken Arrow liegen leider schon sehr lange zurück.

:liquid5:

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Beitrag von StS » 29.11.2016, 11:32

John_Clark hat geschrieben:Lieber Leser, nenne mir aus dem Stegreif den besten Film von John Travolta aus den letzten zehn Jahren. Schwierig, oder? Mir kam auf Anhieb auch kein Titel in den Sinn.
Zumindest hat er - abgesehen von dem Streifen hier - 2016 gut punkten können: In "American Crime Story" ist er als Robert Shapiro einfach köstlich (ist eh eine der besten Serien des Jahres geworden) und auch "In a Valley of Violence" kommt (samt seiner Performance) ordentlich weg. Sein Output war zuletzt aber wahrlich eher bescheiden...

Die Ausgangsfrage würde ich wohl mit "Savages" und "From Paris with Love" beantworten.

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Beitrag von Cinefreak » 28.08.2018, 21:32

sehe den sehr ähnlich...da hab ich mir mehr von erhofft, gerade bei Chuck Russell
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Re: Rage – Tage der Vergeltung

Beitrag von StS » 18.05.2020, 19:39

"I am Wrath" ist ein schluderiges Selbstjustiz-B-Movie: Banal, unoriginell und voller Klischees... ohne Spannung sowie mit einem ungenügenden Maß an Ambivalenz und/oder Zynismus daherkommend. Unverkennbar haben Regisseur Chuck Russell und Hauptdarsteller John Travolta ihre besten Tage hinter sich - obgleich letzterer hier zumindest solide, wenn auch nur bedingt glaubwürdig agiert; während Christopher Meloni das klare Highlight vor der Kamera bildet. Kurzum: Ein weiterer uninspirierter "Schema-F-Streifen", von denen es mehr als genügend ähnliche gibt...

:liquid3:

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