
Originaltitel: The Challenge
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: John Frankenheimer
Darsteller: Scott Glenn, Toshiro Mifune, Atsuo Nakamura, Donna Kei Benz, Calvin Jung
Die 80er haben bekannterweise eine Menge Kult-Actioner hervorgebracht, wobei einige richtige Kultkracher untergegangen sind, darunter der heutige "Wenn er in die Hölle will, lass Ihn gehen" (Der Bombastname ist wohl mit ein Grund, dass der Film kaum beachtet wurde.). Genau den Kracher nehme ich jetzt für mein allererstes Review.
Der Film beginnt mit einer gelungenen Anfangssequenz (im Jahr 1945), in der ein weißhaariger Japaner ein Paar Schwerter an einen Jungen übergeben will. Wird nichts draus, denn plötzlich stürmt eine Horde japanischer Soldaten das Gelände, erschießt den Alten und macht sich mit den Schwertern davon.
Jahre später (1982) in Amerika: Der abgehalfterte Boxer Rick (Scott Glenn) hat gerade seinen Job als Sparringspartner verloren, als ein japanisches Paar an seine Tür klopft. Dieses macht dem blöd guckenden Rick ein Angebot: Er solle ein antikes Schwert nach Japan schmuggeln. Die Bezahlung überzeugt, also ab nach Japan, leicht verdiente Kohle abgreifen. Denkt er zumindest. Kaum angekommen wird er auch schon von einer Bande überfallen.Auf der Flucht wird er schwer verletzt, aber gerettet. Er erwacht auf dem Anwesen einer alten Samuraifamilie, der der weise Sensei Toru (Toshiro Mifune) vorsteht.
Dort erfährt er dann die Geschichte um die Schwerter. Es handelt sich um heilige Familienschwerter. Diese sollten in der Eingangssequenz an den jungen Toru übergeben werden. Es stellt sich heraus, dass die Soldaten von Hideo (Atsuo Nakamura), Torus Bruder angeführt wurden. Seitdem besitzt jeder von beiden jeweils ein Schwert. Während der ältere Bruder (Mifune) nach alten Traditionen lebt, ist der andere (Nakamura) zum mächtigsten Wirtschaftsboss Japans aufgestiegen. Und der setzt alles daran die Schwerter zu vereinigen.
Schlechte Karten für den ignoranten Ausländer Rick, denn schon bald steht er zwischen allen Fronten.....
Mann müsste eigentlich viel mehr zur Story schreiben, aber da ich nicht spoilern will, lasse ich es lieber. Der Film punktet ungemein durch seine Atmosphäre. Die Kamera hat immer die richtigen Einstellungen und die Sets sind wirklich authentisch.
Darsteller: Scott Glenn, damals noch nicht so zerfurcht im Gesicht, spielt den abgefuckten und peilungslosen Rick absolut glaubwürdig. Besonders bei der Ausbildung im Schwertkampf macht er manchmal so ein dämliches Gesicht, dass man losprusten möchte. Toshiro Mifune ist die absolute Idealbesetzung als Sensei. Der Mann strahlt eine Autorität aus, unglaublich. Atsuo Nakamura ist ebenfalls als Bösewicht bestens besetzt. In den Schwertkämpfen überzeugt er genauso wie Mifune.
Kommen wir zur Action: Davon gibt es gar nicht mal so viel, aber wenn dann absolut gekonnt. Es gibt Kämpfe mit Knarren gegen Schwerter, Bögen, Wurfsterne sowie waffenlose Kampfarten. Auch die Trainingssequenzen sind absolut unterhaltsam, der Endfight rockt dann richtig. Der letzte Schwerthieb im Film wird jedem, der das sieht, wehtun.
Der Film ist einer meiner Alltime-Favourites und wird immer wieder mal geschaut.
Lange Zeit gab es dieses Brett weltweit nicht auf DVD. Ich hatte lange noch die alte CBS Kassette mit 104:23 Minuten Laufzeit. Ist zwar gekürzt (FSK 18), aber dennoch sind heftige Momente zu bestaunen. (Amputation, Eingeweide usw.) Die grösste Härte ist aber zweifellos die Ramonesfrisur von Glenn. Die ist ein echter Indizierungsgrund. ;-)

Ist mir gerade noch eingefallen: Der Kampfchoreograph bei den Aikidoszenen war der gute Steven "Ich breche sie alle" Seagal

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Freeman geht mit in die Hölle

Der Amerikaner Rick stolpert in Japan unwissentlich in eine blutige Familienfehde um zwei besondere Katanas und muss sich für eine Seite entscheiden. Endlich ist der Actionklassiker von John Frankenheimer ungeschnitten in Deutschland auf DVD erhältlich.

Zur "Wenn er in die Hölle will, lass ihn gehen" Kritik
In diesem Sinne:
freeman