The Wicker Man (Original & Remake)

Mindfuck, Terror, Psycho-Shocker ... kurzum: Alles was auf euer Gemüt schlägt.
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The Wicker Man (Original & Remake)

Beitrag von Vince » 02.09.2007, 18:19

Wicker Man - Ritual des Bösen

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Originaltitel: The Wicker Man
Herstellungsland: USA / Deutschland
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Neil LaBute
Darsteller: Nicolas Cage, Ellen Burstyn, Molly Parker, Leelee Sobieski, Kate Beahan, Christa Campbell, Frances Conroy, Diane Delano, Erika-Shaye Gair, Sophie Hough, Tania Saulnier, Michael Wiseman

Remakes haben es schwer, heutzutage vor den Kritikern und langsam sogar vor dem Publikum zu bestehen. Remakes von Okkultfilmen ohnehin. Und selbst Superstar Nicolas Cage wird von einigen Seiten langsam in Frage gestellt, da man ihm mit “Lord of War” den letzten gelungenen Film zuspricht. Aus diesen Gründen habe ich mich im Vorfeld zu “Wicker Man” darauf eingeschworen, Schonfrist zu betreiben und ganz verständnisvoll zu sein mit der Arbeit von Neil LaBute. Eine gewisse Zeit lang funktionierte das sogar, aber allerspätestens in den letzten Minuten wird man mit seinem guten Willen total entwaffnet. Da weiß man wieder, warum Okkultfilme allgemein eher geächtet als geliebt werden - wegen ihres körperliche Schmerzen erzeugenden Traditionalismus.

Dem Hauptdarsteller muss unbedingt Sympathie bekundet werden, wenn er sich dermaßen für ein heiß und innig geliebtes Projekt wie “Ghost Rider” einsetzt oder wenn er eben bei einem Mystery- na was ist es eigentlich... -Thriller unterschreibt, der auf diese Weise beginnt und auf jene Weise endet, wie es hier geschieht. Die Neuauflage des nur bedingt bekannten 70er-Gruslers ist von der Qualität des Plots her selbst thementechnisch artverwandtem dtv-Material wie “Population 436" weit unterlegen und gibt am Ende so wenig her, dass man sich verwundert die Augen reibt und dem, was man da sieht, nicht traut. Da muss doch in Zeiten der sechsfachen Plotwende mit Pirouette und doppelter Schraube noch was kommen, da muss doch in letzter Sekunde alles auf den Kopf gestellt werden? Aber mitnichten. Übergeschnappte, größenwahnsinnige Oberhäupter, Zombie-Kinder wie aus “Das Dorf der Verdammten” entführt und sturköpfige Dorfälteste auf einem isolierten Eiland sind nicht alles an Klischee. Der Plot gesellt sich mit Freuden dazu.

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Der eher blasse Cage kommt vom Festland auf die Insel und wird von den kommunenartig lebenden Gesellen nach Belieben vorgeführt. Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel und was Cage da betreibt, ist ein Stereotyp, das er lenkt wie eine aufgedunsene Pappfigur. Dem Zuschauer bietet er als Identifikationsfigur äußerst wenig; ständig in die Defensive gedrängt, vermag er in Anbetracht der kontinuierlichen Entdeckungen nur zu reagieren. Der Verbindungspunkt, seine Ex-Frau bestätigt wieder die Dominanz der Frau gegenüber dem Mann, der alles für sein weibliches Gegenstück machen würde - zum Beispiel aufgrund eines Briefes alles liegen und stehen zu lassen und zu einem Tohuwabohu reisen, von dem noch nie jemand was gehört hat.

Ist der Prolog noch ganz nett, wird er später als Schwarzweiß-Rückblende immer und immer wieder neu aufgerufen und zu einem Schlüsselerlebnis aufgebauscht, das aber in seiner peinlich oberflächlichen Symbolik auf ganzer Linie versagt.

Am Zielort angekommen, geht es dann ständig um kulturelle Barrieren zwischen Dorf- und Stadtmensch, gegenseitige Respektlosigkeiten sorgen für Trubel und das für den Stadtmenschen schwer nachvollziehbare, zurückgezogene Verhalten soll für ein wenig Grusel sorgen - ohne Erfolg. Immerhin sind einige wenige Dialogszenen gelungen, da sie die hübschen Locations, eine der wenigen Stärken des Filmes, mit Surrealismus tränken, der manchmal kurz aufblitzen lässt, was hier möglich gewesen wäre. Wenn Cage dann wie Michelle Pfeiffer in “Schatten der Wahrheit” in den See springt, weil er glaubt, ein Gesicht gesehen zu haben, befindet man sich endlich auf dem richtigen Weg - doch allzu lange währt das nicht und schon ist man wieder dort, wo unzählige B-Movies schon oftmals waren.

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Dass das so bedeutungsschwanger aufgebauschte Finale (Look Out for the Wicker Man...) dann so penibel jede Ahnung bestätigt und Schema F das alleinige Monopol einheimst, ist untragbar. Der extrem überflüssige Epilog in der Stadt besorgt endgültig den Rest und irgendwie sitzt man fassungslos da und glaubt nicht, dass man gerade eben so dermaßen offiziell verarscht wurde.

Flops können passieren und wie sich ein Projekt entwickelt, kann man nicht immer hundertprozentig voraussehen. Auch bin ich meilenweit davon entfernt, zu diesem Zeitpunkt über Nicolas Cages Karriere zu richten, als sei sie fast schon vorbei. Dennoch ist es ein Rätsel, welche Faktoren einen Schauspieler wie ihn dazu bewegt haben, seine Unterschrift aufs Papier zu setzen. Das Drehbuch alleine hätte schon eine rot leuchtende Warnung sein müssen.
Mir persönlich hat “The Wicker Man” nun rein gar nichts gebracht. Abgesehen davon, dass Bienen und deren komplexes Organisationsverhalten mir immer ein Faszinosum waren. Die Faszination ist leider fürs Erste verdünstet.
:liquid3:

Eine ziemlich enttäuschende DVD kommt von Warner - ohne Extras und mit durchschnittlicher Technik. Außerdem ist hier nur die normale Kinofassung enthalten. Die Amerikaner verfügen bereits über einen Unrated-Cut auf DVD.

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Beitrag von Vince » 02.09.2007, 18:20

executor bespricht das Original...


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Originaltitel: The Wicker Man
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Robin Hardy
Darsteller: Edward Woodward, Christopher Lee, Diane Cilento, Britt Ekland u.A.

Was für ein absolut und ohne Ende großartiger Horrorfilm, Thriller mit Musikeinlagen oder Okkultismus-Grusler. Wie man es auch dreht und wendet: Robin Hardy hat mit "The Wicker Man" einen Film geschaffen, der seiner Zeit weit vorraus war. Und deshalb auch gnadenlos aufs Maul gefallen ist. Wobei es auch gut an der veröffentlichten Fassung liegen kann. Der erst seit einigen Jahren erhältliche und aufwendig restaurierte Director's Cut hat nicht nur einen neuen Anfang, neue Sequenzen sondern auch eine komplett umgestellte Szenenreihenfolge.
Es ist nicht unbedingt ein komplett neuer Film, aber auf jeden Fall ein komplett neues, viel intensiveres und vor allem stimmigereres Filmvergnügen der besonderen Art.

Aber gehen wir doch auch kurz auf die Geschichte ein: Sergeant Howie wird auf die abgelegene Insel Summerisle geschickt, um das Verschwinden eines kleinen Mädchens zu untersuchen. Die Dorfleute machen alle einen eingeschworen-zurückhaltenden Eindruck, sind Anhänger einer heidnischen Religion und werden angeführt von Lord Summerisle, gespielt von keinem geringeren als Christopher Lee. Hier kann also etwas nicht mit rechten Dingen zugehen...

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Und auch das ist eigentlich fast schon zu viel der Inhaltsangabe, denn was sich da innerhalb von knapp 100 Minuten an beschwingter, aber gleichzeitig auch stetig bedrohlicher werdender Atmosphäre entfaltet, sucht seinesgleichen. Genau das Gleiche gilt für den phänomenalen Folk-Soundtrack, der "The Wicker Man" schlussendlich seine ganz eigene Note verpasst und niemandem wohl so schnell wieder aus den Gehörgängen weichen wird. Kein Wunder, dass die englische Special Edition das Teil gleich mit an Bord hatte.

Ohne Gewalteinlagen, dafür aber mit Spannung sowie gleichzeitig hintergründigem, sehr "britischem" Humor fein gewürzt und abgeschmeckt mit einer verführerisch nackt tanzenden Britt Ekland, viel heidnischem Brauchtum, ausgefallenen Kostümen, als auch einer Wagenladung originell-stimmiger Ideen ist der Streifen in seiner Heimat zurecht ein Underground-Kultklassiker geworden. Nur in seiner Heimat? Jupp, eigentlich schon.
"Wicker Man" ist leider einer dieser Filme, die zwar ohne Ende großartig sind, aber zum Beispiel erst letztes Jahr hierzulande im O-Ton mit Untertiteln (und vor allem: MIT DIRECTOR'S CUT!) endlich mal erschienen ist. Warum? Keine Ahnung, gar keine Ahnung. Der Weidenmann ist wohl einfach zu gut für die Masse und jetzt "junge Leute" dazu zu kriegen, sich nen "harmlosen Brit-Horror aus den frühen 70er zu geben" dürfte wohl (auch wenn der Film synchronisiert wäre) ziemlich aussichtlos sein.

Wie erwähnt sind die Darsteller, allen voran eben Edward Woodward und Christopher Lee gold wert, die Inszenierung ist über-stimmig und der Soundtrack... hach ja, der Soundtrack dudelt auch gerade während ich dies hier schreibe und lässt meinen Geist immer wieder leicht abdriften. Träumerisch, packend und mit Ohrwurm-Garantie. Das viele Songs im Film auch dargeboten werden, hat dem Film sogar teilweise die irre Genre-Einteilung als "Okkult-Musical" eingebracht, obwohl es eben ganz und gar kein Musical ist. Nur weil ich beim Einkaufen nem Straßenmusiker begegne, befinde ich mich ja auch nicht gleich in einem Musical.

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Ob es eine akkurate Genre-Einteilung für "The Wicker Man" gibt? Wenn man es drauf anlegt, würde ich es schon fast "Christen-Horror" nennen, denn selten hat ein Film quasie so "im Vorbeigehen" so viele fundamentale, (katholisch-)christliche Werte angegriffen und sich gleichzeitig so unaufdringlich dabei angestellt. Längere Diskussionen zum Inhalt sind bei interessierten Zuschauern da vorprogrammiert. Kein Kultfilm natürlich ohne das passend-perfekte Ende, aber es soll mich Christopher Lee holen, falls ich dahingehend irgendjemand die Spannung kaputt mache.

Fazit: Keine Monster, keine Metzelei, sondern der Mensch im Konflikt mit dem, was ihm mit das Heiligste ist: Seinem Glauben! Wunderbar ruhig und stimmig inszeniert, aber gleichzeitig auch flott und mit hintergründigem Humor versehen, rundet der Soundtrack zum Verlieben und immer wieder anhören das Wahnsinnspaket ab. Wow!

:liquid10:
Und das ist keine Trash-Wasauchimmer-Note, Partypunktezahl(, auch wenn der da trotzdem ebenfalls super ankam), oder sonstiges. "The Wicker Man" ist einfach nur ganz, ganz großes Kino!

Auf DVD gibt es, wie gesagt, seit letztem Jahr den Film hierzulande. Kinowelt hat zwar auf ne Synchro verzichtet (die dem Streifen wohl auch einigen britischen Charme rauben würde), dafür aber gleich vergessenswerte Kinofassung und existentiellen Director's Cut in eine Vö gepackt. Letzterer ist teils von VHS-Kasetten rekonstruiert worden, weil der Depp vom Lager das Negativ verfeuert hat. Aber auch trotz schlechter Bildquali gibt es nur einen Tipp: Kaufen! (Am besten den Soundtrack gleich mit! :D)
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Beitrag von StS » 02.09.2007, 18:25

Platzhalter für "the Wicker Tree"

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Beitrag von Vince » 02.09.2007, 18:32

StS hat geschrieben:Auch in diesem Fall schließe ich mich Freeman (und sogar Mr.VV ... *schüttel*) an - so schlecht ist der Streifen nun wirklich nicht. 5/10 gibbet da von mir. Deine Meinung, Vince, deckt sich ja mit jener der Masse, welche ich durchaus nachvollziehen, nur halt (in diesem Fall) nicht ganz teilen kann. Im Kino mochte ich den Schluss auch nicht - aber diesen Patzer hat die "unrated"-RC1 ja inzwischen zum Glück ausgemerzt... :wink:
StS hat geschrieben::liquid5:
Scraeg-skurriler Krimi ... bestimmt etwas zu seltsam fuer den Mainstream-Betrachter. So gut wie kein Horror, also bloss keine falschen Erwartung mit ins Kino schleppen. Der Humor war recht nett und trocken, und wie Cage gegen Ende Frauen verpruegelt, das war schon merkwuerdig anzusehen... Nett, eigenwillig, aber leider mehr nicht. :wink:

Also nein, der geht bei mir wirklich überhaupt nicht. Da fand ich die B-Ware Population 436 wirklich in jeder Beziehung besser. Und freeman fand den durchschnittlich? Das wundert mich, denn der Streifen personifiziert doch alles, was er am Horrorfilm so hasst.

Kannst du mir mal spoilern, was in der Unrated am Schluß geändert wurde?

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Beitrag von John Woo » 02.09.2007, 18:35

So mies ist der Film? Hätte ich nicht gedacht! :shock:

Auf jeden Fall tolles Review!

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Beitrag von StS » 02.09.2007, 19:10

Vince hat geschrieben:Kannst du mir mal spoilern, was in der Unrated am Schluß geändert wurde?
Ich weiß es gar nicht mehr so genau, aber auf jeden Fall malträtiert man Cage noch etwas böser - und dann fehlt halt der komplette Epilog in der Stadt. :wink:

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Beitrag von freeman » 02.09.2007, 20:22

Mir gefällt an dem Film die herrliche Atmo ... wie ich in den Zeilen drunter erwähne ;-). Ein wichtiger Punkt, der beispielsweise bei dem 28 Weeks Later Review deutlicher hervorkommen wird ... auch so ein derbes Teil, was die Atmo angeht ...
Eine Insel voller Weiber, die genau wissen was sie wollen. Der Wicker Man hat eine absolut krass groteske Atmosphäre, die dem Film einen seltsam entrückten Touch verleiht. Die schöne Musik vom David Lynch Stammkomponisten Badalamenti unterstreicht diesen Eindruck nur noch. Leider ist vor allem zu Beginn das Erzähltempo arg lethargisch und ohne den omnipräsenten Nicolas Cage würde der Film in diesem Abschnitt (in dem er auch nichts zu erzählen hat) ziemlich baden gehen. Dafür kann dann das kompromisslose Ende durchaus punkten. Insgesamt ist er aber arg durchwachsen ... zumal ich gedacht hätte, dass die hübsche Kate Beahan und Ellen Burstyn ein wenig mehr zu tun hätten ...
:liquid6:
In diesem Sinne:
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Beitrag von Montana » 02.09.2007, 21:57

ich hatte einen Film erwartet der etwas krässer war als das dargebotene dann rüber kam. Paar coole rückblenden usw. sind das beste was ich zu gesicht bekam... :D zwischen den coolen scenen fon denen auch nicht gerade alle sekunde eine kam :( , plätscherte das "HORROR" filmchen gemütlich vor sich hin, bis zum gähnenden "SHOWDOWN?". Trotzdem fand ich den Film weder schlecht noch gut. Ist wieder so n undefinierbares stück "HORROR?" film das man nicht gesehen haben muss aber kann. Auf jedenfall steht für mich nach diesem film Fest, das ich mir keine Vodoofilme mehr zulegen werde. Selbst wenn stars mitspielen...

:liquid5:

dieser film ist in sachen Story, Schluss, Epilog in etwa mit: "Der verbotene Schlüssel" zu vergleichen... wobei ich dem schlüssel die bessere atmo zusprechen muss^^

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Beitrag von StS » 03.09.2007, 06:32

In dem Film ging es um Voodoo ... ??? ... damn, hab ihn wohl nicht verstanden! :lol:

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Beitrag von freeman » 10.09.2007, 20:01

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Beitrag von StS » 05.05.2010, 19:10

Review des Originals vom executor oben eingefügt... :wink:

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Beitrag von executor » 05.05.2010, 21:22

Sorry, dass ich hier die Arbeit gemacht habe, hab irgendwie den Thread nicht gefunden. :shock: :wink:

@Montana: Wicker Man = Voodoo-Film? :lol:³

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Beitrag von C4rter » 05.05.2010, 23:46

Sehr nettes Review. Hab ich schon ewig hier im Regal stehen das Original. Werde ich dann direkt mal in absehbarer Zeit sichten

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Beitrag von Dr Dolph » 06.05.2010, 23:37

Also das Original muss ich noch nachholen, aber den mit Cage fand ich überraschend gut so zwischen 6-7.

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Beitrag von StS » 07.05.2010, 08:50

Das Original find ich doof, das Remake solide. :wink:

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Beitrag von C4rter » 09.05.2010, 16:41

The Wicker Man Original

"The Wicker Man" ist ein Horror-Thriller der besonderes Sorte. Ohne Gewalt, Monster, Serienmörder oder Blut kommt der Film aus. Für einen Horror-Film ist allein das schon beachtlich, gerade heutzutage.
Ein Polizist sucht auf einer Insel voller merkwürdiger Menschen ein vermisstes Mädchen. Niemand kennt das Mädchen oder hat es jemals gesehen. Doch der Polizist scheint den Dorfbewohnern langsam auf die Schliche zu kommen als er ein Grab mit dem Namen des Mädchens findet.
Doch dann ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht und das schockierende Ende rundet diese konstant aufgebaute Spannung gekonnt ab. Der Film spielt mit dem Zuschauer wie die Dorfbewohner mit dem Polizisten spielen. Man weiß selbst nicht was man von diesen Leuten halten soll, die seltsame Götter anbeten und schon im Kindesalter beigebracht kriegen das sie den Phallus ehren sollen. Anführer dieser Sektenähnlichen Truppe ist Lord Sommerisle, genial gespielt von Christopher Lee. Aber auch der Polizist wird von Edward Woodward super dargestellt.
Insgesamt sicher kein Film für einen Zuschauer der einen Horrorfilm im heutigen Stil erwartet. Dazu spielt der Film einfach zu frei mit den Genrekonventionen, rutscht manchmal fast in einen Musikfilm ab, so viele Songs werden im Film angestimmt. Der Soundtrack verdient ohnehin eine Sondererwähnung, mit seinen Folk/Hippie-Songs geht er direkt ins Ohr. Wer sich darauf einlassen kann, wird aber von der Spannung die "The Wicker Man" erzeugt förmlich eingesogen und erst kurz vor dem Finale wieder freigelassen.

:liquid8:

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Beitrag von executor » 09.05.2010, 17:21

C4rter hat geschrieben:The Wicker Man Original

"The Wicker Man" ist ein Horror-Thriller der besonderes Sorte. Ohne Gewalt, Monster, Serienmörder oder Blut kommt der Film aus. Für einen Horror-Film ist allein das schon beachtlich, gerade heutzutage.
Ein Polizist sucht auf einer Insel voller merkwürdiger Menschen ein vermisstes Mädchen. Niemand kennt das Mädchen oder hat es jemals gesehen. Doch der Polizist scheint den Dorfbewohnern langsam auf die Schliche zu kommen als er ein Grab mit dem Namen des Mädchens findet.
Doch dann ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht und das schockierende Ende rundet diese konstant aufgebaute Spannung gekonnt ab. Der Film spielt mit dem Zuschauer wie die Dorfbewohner mit dem Polizisten spielen. Man weiß selbst nicht was man von diesen Leuten halten soll, die seltsame Götter anbeten und schon im Kindesalter beigebracht kriegen das sie den Phallus ehren sollen. Anführer dieser Sektenähnlichen Truppe ist Lord Sommerisle, genial gespielt von Christopher Lee. Aber auch der Polizist wird von Edward Woodward super dargestellt.
Insgesamt sicher kein Film für einen Zuschauer der einen Horrorfilm im heutigen Stil erwartet. Dazu spielt der Film einfach zu frei mit den Genrekonventionen, rutscht manchmal fast in einen Musikfilm ab, so viele Songs werden im Film angestimmt. Der Soundtrack verdient ohnehin eine Sondererwähnung, mit seinen Folk/Hippie-Songs geht er direkt ins Ohr. Wer sich darauf einlassen kann, wird aber von der Spannung die "The Wicker Man" erzeugt förmlich eingesogen und erst kurz vor dem Finale wieder freigelassen.

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Nettes Review, wobei ich jetzt maximal die "in kurzer Zeit drei Songs hintereinander" Abfolge etwa am Ende des ersten Drittels mit Howies ersten Inselerfahrungen dahingehend beim ersten Mal schon ziemlich überproportioniert empfand.
In der Kinofassung ist das aber noch "schlimmer", da auch noch Willows Verführungs-Song zeitlich viel weiter vorne im Film ist, als nachher im Dir. Cut.

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Beitrag von Vince » 23.03.2014, 11:40

Jetzt mal das Original im DC gesichtet... bis heute einzigartiger Horrorfilm, bei dem sich der Grusel ganz ohne bösen Soundtrack, blutige Effekte oder grelle Schockszenen ergibt, sondern einzig aus der okkulten Organisation der Inselbewohner ergibt, deren Verhalten als Individuen und als Gemeinschaft schlichtweg unerklärlich bleibt, für den ermittelnden Polizisten ebenso wie für den Betrachter. Verhaltensmuster, die in der aufgeklärten Welt als grotesk gelten würden, werden hier unter vortrefflicher folkloristischer Musikuntermalung zur Normalität erklärt - ein Effekt, der seinen Schrecken mit der Zeit nur vergrößert hat und das Remake rückblickend noch überflüssiger erscheinen lässt.
:liquid8:

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Re: The Wicker Man (Original & Remake)

Beitrag von McClane » 11.03.2019, 16:01

The Wicker Man (1973)

Einerseits ist "The Wicker Man" so obskur, dass man ihn hierzulande erst spät und dann kostengünstig ohne Synchro veröffentlichte, andrerseits ist er wiederum so ikonisch, dass man die Pointe des Ganzen schon kennen kann ohne jemals den eigentlichen Film gesehen zu haben. Aber tatsächlich nimmt selbst das Wissen um das Ende dem Horrorfilm, oder sagen wir lieber: Gruselthriller, wenig von seiner Faszination, die vor allem auch von einer gewissen Schadenfreude ausgeht: Da schickt man einen erzkonservativen Spießer mit Christenweltbild auf eine Insel, auf der die gesamte Bevölkerung einer heidnischen Naturreligion mit Hippie-Zügen frönt. An der Verständnislosigkeit des wurstigen Kleinbürgers, den man nie als Helden im klassischen Sinne wahrnimmt, kann man sich da freuen.
Spoiler
Show
So trägt auch bei Kenntnis der Pointe das Wissen um sein Ende eigentlich zum Spaß bei, wenn er vermeintlich so fortschrittliche Ermittler gar nicht sieht wie ihm da von den Sonderlingen mitgespielt wird.
Das hat seine ganz eigene Atmosphäre mit Hippie-Flair, längeren Musikeinlagen und einem grandios verschrobenen Christopher Lee, auch wenn das Ergebnis weder im konventionellen Sinne spannend oder besonders inhaltsreich wäre. Trotzdem: Eine spaßige Angelegenheit.

:liquid7:

Wicker Man - Das Ritual des Bösen (2006)

Gerade in der Rückschau scheint der Film ja nur noch als Meme-Rohmaterial und Lieferant für lustige Clips mit Crazy Cage zu sein, dabei kann man Regisseur Neil LaBute schon ein Gespür für stimmige Bilder attestieren. Allerdings kommt auch der 2006er "Wicker Man" nur wenig in die Puschen, ohne die Stärken des Originals zu betonen. Hier soll man auf der Seite des (nun von Anfang an persönlich involvierten) Cops stehen, dem die Community wesentlich feindseliger und abgeschotteter gegenübersteht als der Blumenkinder-Kult von dereinst, ja, man soll ihn ernst nehmen, nicht als Trottel, womit das Element der Schadenfreunde hinfort ist. Trotzdem stellt sich auch Cages Ermittler kaum schlauer als sein Vorgänger von dereinst an, nur dass man seine Bräsigkeit eben nicht verlachen soll - und damit ist man auch beim Hauptproblem des Films: Als Mysterythriller passiert zu wenig und das meiste davon zu spät, wenn Cage mit den immergleichen Fragen an die Inselbewohner durch die Handlung schlurft und seine Ermittlungen wie der Film kaum von der Stelle kommen. Immerhin: Im Finale wird es durchaus mal lustig (nicht immer gewollt) mit Frauenschläger-Cage und der vielzitierten Bienenszene (wobei ich gar nicht mehr weiß, ob die in der von mir gesehenen Kinoversion drin war), vor allem aber kommt der Film in Fahrt und die Schlusspointe zündet auch hier. Nur reichen das und ein paar schicke Bilder nicht für mehr als unterdurchschnittliches Mystery-Grusel-Entertainment.

:liquid4:
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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