Demolition High + Demolition University

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Ed Hunter
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Demolition High + Demolition University

Beitrag von Ed Hunter » 28.01.2008, 22:38

Demolition High

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Originaltitel: Demolition High
Produktionsjahr: 1996
Herstellungsland: USA
Regie: Jim Wynorski
Darsteller: Corey Haim, Alan Thicke, Dick Van Patten, Jeff Kober, Melissa Brasselle, Kimberley Roberts, Trey Alexander

Berüchtigt für billig heruntergekurbelte C-Actioner unterster Kajüte, meist realisiert mit Minimalbudget und überbordendem Stock-Footage-Einsatz, stellte Fließbandregisseur Jim Wynorski 1996 mit dem „Die Hard“-Ripoff „Demolition Hight“ einen überraschend kurzweiligen B-Reißer auf die Beine, der dem Genrefan solide Unterhaltung bietet.

Eine Terroristengruppe mopst eine Rakete aus einer Militärbasis, verschanzt sich damit in einer Highschool und nimmt Schüler und Lehrer als Geiseln. Dass sich unter denen auch der Sohn des Einsatzleiters der flugs auf den Plan gerufenen örtlichen Polizei befindet, gestaltet sich für die Gangster schnell als ernstzunehmendes Problem. Anscheinend hat der Junge (Corey Haim) nämlich nicht nur fleißig „Stirb langsam“ geschaut, sondern auch die eine oder andere Karatestunde genommen und nimmt im Alleingang einen Guerilla-Kampf gegen die Geiselnehmer auf. Die richten ihre Rakete indessen aufs örtliche Kernkraftwerk und treiben die Polizei mit illusorischen Forderungen in die Verzweiflung…
Einmal mehr muss das bewährte „Die Hard“-Konzept wie in so vielen Videoproduktionen der 90er-Jahre, die von der so schlichten wie genialen Prämisse des Bruce-Willis-Klassikers inspiriert wurden, als Aufhänger für einen überaus soliden B-Actioner herhalten, der für Wynorski-Verhältnisse tatsächlich über die Maßen gelungen ist. Das verdankt er zwar mit Sicherheit weder seiner konventionellen und in Sachen Logik und Glaubwürdigkeit teils arg mangelhaften Handlung noch den hölzernen darstellerischen Leistungen, denen Corey Haims so ungelenke wie unsympathische Performance als Heldenfigur die Krone aufsetzt, sondern den flott in Szene gesetzten Actionszenen, die das Geschehen kurzweilig und temporeich halten.

Eine kurze Autoverfolgungsjagd gibt es genauso zu bewundern wie blutige Shootouts, kurze Martial-Arts-Einlagen und einige hübsche Ideen, wie man die bösen Jungs mit zweckentfremdeten Werkraumutensilien aus dem Weg räumen kann. Eine putzige Modellexplosion rundet das solide Treiben, in dem Wynorski auch einen schauspielerischen Gastauftritt als Sniper hat, charmant ab. Schade nur, dass der Großteil des Pyrozaubers einmal mehr aus anderen Filmen zusammengeklaut wurde, denn mit einem astronomischen Budget durfte der Regisseur auch hier einmal mehr nicht hantieren. Sicherlich folgt „Demolition High“ darüber hinaus lediglich längst ausgetretenen Genrepfaden und weiß seinem Schema-F-Ablauf, bei dem ein Terrorist nach dem anderen den Löffel abgeben darf, nicht einen Hauch von Spannung oder überraschende Wendungen abzuringen, für passable Unterhaltung reicht es aber allemal.

Fazit: „Demolition High“ ist ein für Jim-Wynorski-Verhältnisse überaus brauchbarer B-Actioner, der das bewährte „Die Hard“-Prinzip als kurzweiligen Schulkracher aufzieht, der zwar in Sachen Handlung und Darsteller mehr als schwächelt, mit allerlei solide in Szene gesetzten Actionszenen, deren Stock-Footage-Anteil man verschmerzen kann, den Genrefan jedoch bei Laune hält. Kein Fehler.

:liquid5:

Das deutschte Tape von Highlight Video ist uncut. Eine DVD ist beispielsweise in Taiwan erhältlich.
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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 28.01.2008, 22:38

Demolition University

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Originaltitel: Demolition University
Herstelllungsland: USA
Produktionsjahr: 1997
Regie: Kevin Tenney
Produktion: Jim Wynorski
Darsteller: Corey Haim, Ami Dolenz, Laraine Newman, Todd Allen, Erin Beaux, Robert Forster

1996 hatte der berüchtigte C-Filmer Jim Wynorski mit dem launigen „Die Hard“-Ripoff „Demolition High“ einen erstaunlich kurzweiligen B-Actioner abgedreht und zeichnete bereits im Jahr darauf als Produzent für das Sequel „Demolition University“ verantwortlich, während er den Regiestuhl Kevin Tenney überließ. Auch die Fortsetzung erweist sich als überaus unterhaltsamer Genrespaß, der als anspruchsloses Genre-Fastfood für zwischendurch gefällt.

Verbarrikadierten sich im Erstling Gangster mit einer Rakete in einer amerikanischen Highschool, muss als Schauplatz des Geschehens diesmal nicht, wie der Titel vermuten lässt, eine Universität, sondern ein Wasserwerk herhalten. Dorthin macht eine Gruppe Studenten nämlich gerade eine Physik-Exkursion und findet sich rasch zur falschen Zeit am falschen Ort wieder: Terroristen planen nämlich, mit zuvor entwendetem Nervengas das örtliche Trinkwasser zu vergiften und nehmen nicht nur die Belegschaft des Werks, sondern auch die jungen Leute als Geiseln. Nun ist es einmal mehr an Lenny Slater (Corey Haim), der sich in den Physik-Kurs geschlichen hat, um bei Uni-Beauty Jenny (Ami Dolenz) zu landen, in John McClane-Manier den Tag zu retten…
Abgesehen vom Schauplatz hat sich im Gegensatz zum Original nicht nennenswert etwas verändert: Zwar bestach „Demolition High“ mit einigen kreativen Tötungsszenarien und Gewaltspitzen, deren Fantasie man im Sequel vergeblich sucht, abgesehen davon funktioniert jedoch auch „Demolition U“ als grundsolides „Die Hard“-Ripoff im B-Gewand, das parallel ein Polizei- und FBI-Sondereinsatzteam Verhandlungen mit den Geiselnehmern führen und Corey Haim im Inneren des Kraftwerks nach und nach die Terroristen ausschalten lässt. Im Gegensatz zum Erstling macht Haim diesmal eine deutlich souveränere und weniger unsympathische Figur als aus der Not geborener Einzelkämpfer, tritt zugunsten einer erstaunlich starken Gewichtung auf die Arbeit der Polizei-Spezialisten jedoch ohnehin ein wenig in den Hintergrund. Einsatzleiter Gentry, cool gespielt von Robert Forster, verbindet nämlich eine Kriegsvergangenheit mit einem der bösen Jungs, was die ohnehin gefährliche Lage zur persönlichen Angelegenheit macht.

„Demolition University“ glänzt nicht eben mit einer ausgefeilten Handlung, hat aber zum einen ein wenig souveränere Darsteller als der in Sachen Schauspielerleistungen doch recht holprige Erstling am Start (abgesehen von den Terroristen, die sich zumindest in der deutschen Synchronisation überdies absolut grausame Dialoge an den Kopf werfen müssen) und hält zum zweiten mit jeder Menge solider Action bei Laune. Neben mit einigen eher billig aussehenden Bluteffekten versehenen Shootouts und Prügeleinlagen, die man mit etwas gutem Willen als Martial-Arts deklarieren könnte, gibt es auch etwas Pyrozauber zu bestaunen, der allem Anschein und aller Wahrscheinlichkeit nach allerdings wohl leider mal wieder aus anderen Filmen recycelt wurde. Da das jedoch kaum auffällt und fast ununterbrochen wie auch immer geartete Auseinandersetzungen mit den Terroristen geboten werden, weist „Demolition University“ so gut wie keine Hänger auf.

Fazit: Zweifellos ein Sequel, das die Welt nicht braucht, nichtsdestotrotz aber höchst kurzweiliges B-Actionentertainment: Die Fortsetzung zum Wynorski-Highlight „Demolition High“ nutzt das etablierte „Die Hard“-Konzept als Spielplatz für grundsolide Actionszenen, die dem Genrefan, eingebettet in eine klassiche Handlung, soliden Spaß für Zwischendurch bescheren.

:liquid5:

Mit Ausnahme einer Pressekassette sind alle deutschen Fassungen des Films gekürzt. Eine uncut-DVD gibt es in den USA von Platinum.
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Beitrag von freeman » 29.01.2008, 08:40

Jau, die sind beide auf trashige Weise ganz unterhaltsam, auch wenn ich Corey Haim an sich eigentlich net so mag ... der sieht immer so ... anders aus ... ;-)

Der eins würde ich so 4/10 geben, die zwei bekommt ne ähnliche Punktzahl ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Ed Hunter » 30.01.2008, 23:37

Review zu "Demolition University" ist online.
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Beitrag von freeman » 31.01.2008, 08:40

Saubär ... Danke ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Cinefreak » 10.02.2012, 12:19

Kennt hier eigentlich irgendjemand Jim Wynorskis ASTRAL FACTOR? den gibts bis dato glaube ich nur auf Video (den kleinen Plastikmagnetband-Kassetten, die viele vermutlich gar nicht mehr kennen :lol: :wink: ), aber der hat einige schöne Infernos, ne recht gute Story und mir zumindest ist kein aufdringlicher Stockfootage-Einsatz aufgefallen. Wenn doch, täte das den Film natürlich enorm abwerten, aber bisher hatte ich immer großen Spaß dran. :wink:


http://www.imdb.de/title/tt0101256/

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Beitrag von Fist_of_Retro » 02.05.2013, 02:16

Demolition High

Den hab ich nun endlich auch gesehen und ich geb den Film auch :liquid5: Punkte. Ist wirklich ein guter Die Hard Klon. Nur ist die Gegnerzahl sehr niedrig und der Kampf von Lenny gegen Luther war ja ein echter Witz. Gut gefiel mir wie Lenny die Gegner mit den Gegenständen tötete. Melissa Brasselle als Tanya war besser als Jeff Kober als Luther als Baddie weil sie sich einigermaßen gegen Lenny wehrte. Wynorski hat viel Mist gedreht aber auch ein paar gute Filme außer nun Demolition High kenne ich noch Big Bad Mama ein klasse Film.

Ja ein ganz gutes Filmchen für zwischendurch nett aber nicht fett.

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