McBain

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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McClane
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McBain

Beitrag von McClane » 29.02.2008, 10:30

McBain

Bild

Originaltitel: McBain
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: James Glickenhaus
Darsteller: Christopher Walken, Maria Conchita Alonso, Michael Ironside, Steve James, Jay Patterson, Victor Argo, Russell Dennis Baker, Chick Vennera, Zenaida Amador, Dick Boccelli, Forrest Compton, Michael Joseph DeSare, Luis Guzmán u.a.

Als Titelheld in „McBain“ befriedet Christopher Walken Kolumbien, allerdings aus persönlichen Gründen.
1973: An sich ist der Vietnamkrieg zu Ende, doch eine Einheit G.I.s zu der auch Roberto Santos (Chick Vennera) gehört befreit auf dem Rückflug noch Kriegsgefangene. Unter den Gefangenen ist Robert McBain (Christopher Walken), der gerade in einem unfairen Zweikämpfen getötet werden soll. Die Befreiung rettet ihn und Santos erschießt McBains Kontrahenten, der ihn hinterrücks erstechen will. Mit der Befreiung serviert Regisseur James Glickenhaus direkt zu Beginn eine fette Actionsequenz im Geist von Cannon-Produktionen der Marke „Missing in Action“, die sehr aufwendig daherkommt.
McBain verspricht Santos sich irgendwann zu revanchieren, doch die Wege der beiden trennen sich. Santos wird Freiheitskämpfer in Kolumbien und versucht 1991 den korrupten Präsidenten, welcher den Drogenanbau fördert, zu stürzen. Doch die US-Regierung verweigert ihm die Hilfe, Santos und seine Truppe scheitern und er wird erschossen. Hier merkt man schon schnell die übliche Geisteshaltung des B-Actionfilms an: Die US-Regierung ist unfähig und zögert, weshalb die tapfere Arbeiterklasse die Dinge selbst in die Hand nehmen muss.

Santos’ Schwester Christina (Maria Conchita Alonso) sucht McBain auf und fordert seine Hilfe ein. McBain trommelt weitere Vietnamveteranen zusammen und plant die Unterstützung der Rebellen. Allerdings muss erstmal Geld beschafft werden, ehe man sich an dem Umsturz beteiligen kann.
Von der Geschichte her ist „McBain“ sicherlich nur ein B-Actionfilm unter vielen. Denn man ahnt von Anfang an wie die Geschichte ausgeht, der Weg dorthin variiert bekannte Muster nur geringfügig. Aber trotzdem kann James Glickenhaus seine Geschichte mit viel Tempo vermitteln, weshalb der Film auf ein solides Maß an Spannung kommt, wobei die erste Hälfte besser ist als die zweite. Denn die Vorgeschichte sowie die Beschaffung von finanzieller Unstützung (natürlich auf wenig zimperliche Weise) sind weitaus weniger konventionell ausgefallen als die Rebellion in Filmhälfte zwei.
Auch im Bereich Action gibt es in Filmhälfte zwei eine kleine Enttäuschung: Der Showdown. Dieser fällt doch im Vergleich zum Rest des Films etwas kurz und unspektakulär aus und McBain macht den Obermotz fast im Vorbeigehen platt (auch wenn die Szene recht cool geraten ist). Dafür überrascht die erste Hälfte mit erstaunlich viel Action, denn die Verteilung der Actionszenen ist im Genre nicht immer ganz so glücklich (oft kommt alles am Ende). Es gibt ein paar Nahkämpfe, ziemlich fette Explosionen und vor allem Feuergefechte en masse. Diese sind sehr gut inszeniert und geizen nicht mit blutigen Einschüssen, auch wenn Glickenhaus bei der Darstellung der Verluste der Rebellen an ein paar Stellen fast zu weit geht (z.B. das Selbstopfer des Rebellenkämpfers, der den Panzer sprengt).

Neben der gut verteilten Action trägt vor allem die Inszenierung großen Anteil daran, dass „McBain“ in der oberen B-Liga mitspielt . Die Schauplätze sehen wirklich nach Geld aus, denn der Film könnte fast als kostengünstiges A-Movie durchgehen (wobei der Film auch für B-Verhältnisse mit 15 Mille schon recht teuer war). Auch die musikalische Untermalung hat beinahe das Niveau von Hollywood-Actionern und die Regie von James Glickenhaus ist sehr professionell. Die Spezialeffekte (Raketenbeschuss usw.) sind aus heutiger Sicht nicht allzu prickelnd, aber für ein 91er B-Movie doch ganz überzeugend. Die eingestreuten, vermeintlich kritischen Ansätze (z.B. erklärt McBain Christina, dass sein Eingreifen viele Tote zur Folge haben wird) vergisst man besser schnell, denn im Kontext der reaktionären Action wirken diese alles andere als glaubwürdig.
Charakterkopf Christopher Walken als Titelheld killt sich cool und kaltschnäuzig durch den Film, wobei er auch hier eine wirkliche gute Leistung vollbringt, auch wenn die Rolle natürlich etwas eindimensional ist. Lediglich etwas komisch wirkt es, wenn er mit seinen Hawaiihemden in Kolumbien eher wie Tourist und nicht wie ein Rebellenführer aussieht. Maria Conchita Alonso ist OK, kann aber bei weitem nicht an ihre Rolle in „Predator 2“ anknüpfen und auch Michael Ironside ist nur solide. Gewohnt überzeugend ist B-Veteran Steve James und auch die Nebendarsteller machen einen guten Job.

Vor allem dank der aufwendigen Machart und der Feuergefechte ist „McBain“ ein gelungener B-Actionfilm, auch wenn Hälfte zwei sehr konventionell abläuft und der Showdown spektakulärer sein könnte.

:liquid7:

Die UK DVD von Hollywood DVD ist uncut, hat ordentliches Bild und als Extra den Trailer. Das deutsche Pendant ist ebenfalls uncut, hat aber keinen O-Ton und es wurden im I-Net schon klagen wegen der Bildquali laut. Aber ich denke mindestens einen LL-User dürfte der Film aufgrund seiner "Simpsons"-Leidenschaft interessieren. :D
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Beitrag von StS » 29.02.2008, 13:56

Großartiger Schrott, der Streifen! :lol:

Meine Lieblingsszene ist immer wieder, als Walken (wie immer ne coole Sau) durch die geschlossene (!) Scheibe des Fliegers mit ner Pistole den einigermaßen nahe fliegenden Jet vom Himmel holt! :lol: :lol: :lol:

Finde den lustig - mit diesem Trash-Bonus würde wohl so knappe 6/10 oder so vergeben... :wink:

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Beitrag von kami » 03.03.2008, 15:40

Großartige und aufwändige ACtiongülle, die genau das hat, was mancher CANNON-Reißer vermissen lässt, nämlich eine saubere Inszenierung. Ich mag den Film, auch wenn Christopher Walken nicht gerade meine erste Wahl für einen Actionhelden wäre.
8/10 Actiongüllepunkte.

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Beitrag von Joker6686 » 14.04.2009, 07:41

McBain


HAHAHAHAHAHA reaktionärer Actionfilm mit Staraufgebot. Saublödes, schwanzgesteuertes Actionkino mit ziemlich blutiger Action. Nur irgendwie hat Glickenhaus die Regeln des Actionkinos mal wieder gebrochen, indem er die beste Action in den ersten Teil des Films legt und der Showdown recht unspektakulär daherkommt, aber ansonsten Actionkino vom feinsten.
Gibt einen Punkt mehr alleine wegen Steve James (RIP), einfach einer meiner liebsten Mimen im Actionbereich.

:liquid8:

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Beitrag von C4rter » 14.04.2009, 10:46

Na das klingt ja geil.
Grad für 2,28€ in Englang incl. Versand erstanden. :D

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Beitrag von mullen » 20.04.2009, 08:38

ich fand den damals schwerst langweilig... viel zu wenig action!! kann mich aber auch kaum dran erinnern! ich weiss nur das ich damals für die deutsche dvd fast 20 euro bekommen haben :D

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Beitrag von C4rter » 21.07.2010, 08:53

Aufgrund der viel versprechenden Darsteller, wie Walken, Ironside, Alonso und Co., habe ich die UK-DVD zu diesem Action-Reißer vor Monaten schon eingepackt. Die Sichtung erfolgt aber erst heute, mit einiger Verspätung und in geselliger Runde.
Der Film fängt zunächst ein wenig sperrig an, doch kann er den Actionfreund dann recht schnell mitreißen.
Durch sehr überzeugende und hochwertige Schauwerte, tolle Locations(z.B. echte Drehorte in New York), die guten Darsteller sowie die recht wuchtige und reichlich vorhandene Action, weiß der Film durchweg zu gefallen und den Zuschauer bei der Stange zu halten. Konnte mich Regisseur James Glickenhaus mit seinem "Der Exterminator" nur wenig überzeugen, Punktet "McBain" dafür umso mehr. Zwar ist die Story überraschungsarm und nicht sehr kreativ, geht dabei aber auch hübsch schnörkellos zu Werke und kommt flott auf den Punkt des Ganzen, was dem Tempo des Films gut tut und so Leerlauf gut vermieden wird.
Insgesamt ist "McBain" für Actionfans eine klare Empfehlung. Gut gespielt und einfach fetzig inszeniert kann der Film wohl jeden Freund von Söldner-Action für sich begeistern.

:liquid7:

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