Convict 762

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Ed Hunter
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Convict 762

Beitrag von Ed Hunter » 23.08.2008, 01:18

Convict 762

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Originaltitel: Convict 762
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 1997
Regie: Luca Bercovici
Darsteller: Frank Zagarino, Shannon Sturges, Michole White, Tawny Fere, Shae D'Lyn, Charlie Spradling, Merle Kennedy, Billy Drago (und das sind alle, mehr jibbet in dem Film nicht)

Zu den unterhaltsameren Vertretern in den 90er-Jahren billig heruntergekurbelter DTV-Sci-Fi-B-Ware lässt sich das mit den wohlbekannten Genrerecken Frank Zagarino und Billy Drago halbwegs namhaft besetzte Low-Budget-Werk „Convict 762“ zählen.

Aufgrund eines Navigationsfehlers gerät die weibliche Crew des Raumschiffs „Alexandria“ in einen Asteroidensturm und ist gezwungen, Treibstoffreserven abzuwerfen. Eine Notlandung auf einer berüchtigten Strafkolonie zum Betanken des Schiffs ist die einzige Lösung, erweist sich jedoch schnell als tödliche Falle. Auf dem düsteren Planeten wütete nämlich vor kurzem ein Gefangenenaufstand, dessen grausame Massaker in der Hauptsache auf die Kappe des Sträflings 762 gehen. Nur zwei Menschen haben die Metzelei überlebt und duellieren sich nun gegenseitig bis aufs Blut: Einer ist Wärter, der andere das massenmordende Monstrum. Herauszufinden, wer von beiden welcher ist, wird für die alsbald mit den Kontrahenten in Kontakt geratende Raumschiff-Crew schnell zur schicksalhaften Entscheidung über Rettung oder Verderben…

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Zagarino schaut bekloppt aus der Wäsche.......................hat aber wichtiges zu bereden.

Seine sichtbar niedrigen Production Values kann das C-Filmchen „Convict 762“ zu keiner Sekunde verheimlichen – die Tricks des fliegenden Spaceships sind so billig, dass sie schon wieder einen gewissen Charme entwickeln, der Cast besteht aus sagenhaften acht Darstellern und selbige dürfen die nächsten eineinhalb Stunden durch die zwei immer gleichen kostengünstigen Indoor-Sets wuseln, mal von links und mal von rechts gefilmt. Nichtsdestotrotz generiert der Streifen durch eben diesen Minimalismus nicht nur einen gewissen Trash- und Charmebonus, sondern weiß ihn auch überaus gekonnt für den Aufbau erstaunlich dichter atmosphärischer Wirkung zu instrumentalisieren. Der leicht schmuddelige Look, die schlichten, trostlosen, stets engen und mit auf Hochdruck arbeitenden Nebelmaschinen ornamentierten Settings kontribuieren am düsteren, gewissermaßen packenden und hin und wieder mit einer gehörigen Portion Spannung aufwartenden Sci-Fi-Thrillerflair genauso wie geschickt geschnittene Flashbacks und bedeutungsschwanger vorgetragene Endzeitmonologe seitens Galafiesling Billy Drago. Die erstaunlich starke Atmosphäre, die „Convict 762“ aus seinem schlichten, aber gelungenen Ausgangsszenario zu extrahieren weiß, gereicht dem Film mit Abstand zum größten Plus.

Was daneben bei Laune hält, ist vor allem das Rätselraten um die Identitäten der B-Recken Drago und Zagarino, deren Rollen im Film weitaus weniger eindeutig ausfallen als man ob ihres gewohnten Besetzungsschemas vermuten würde und deren Auflösung am Ende garantiert für eine Überraschung sorgen wird, egal nach welch kurzer Zeit man die Lage der Dinge durchschaut zu haben meint. Lediglich auf die Dauer gestaltet sich das Verwirrspiel ein wenig repetitiv und ermüdend und verpasst in den letzten 10 Minuten einen perfekten Moment zur Platzierung einer Schlusspointe um den anderen, nur um das Schein-und-Sein-Puzzle um diverse weitere 180°-Twists zu strecken.

Die Action kommt bei alldem als, sieht man einmal vom grausig getricksten Spacerabatz zu Anfang ab, auf gutem Durchschnittsniveau befindliche Mixtur netter Ballereien und schlichter Prügeleien daher, die die Qualitäten von „Convict 762“ aber mehr ergänzt als definiert. Während Billy Dragos Performance gewohnt Spaß macht, bekleckert sich ein mit einer halbwegs ambivalenten Rolle scheinbar schon überforderter Zagarino nicht gerade mit darstellerischem Ruhm und die sechsköpfige Ladycrew spielt sich hölzern durch stereotyp angelegte und ausnahmslos unheimlich dumm handelnde Protagonistencharaktere.

Fazit: Ein Genrehighlight stellt das billig produzierte DTV-Sci-Fi-Filmchen „Convict 762“ mit Sicherheit nicht dar – zu schlecht sind die Tricks, zu mäßig der Großteil der Darsteller, zu dämlich die Handlungen der Figuren und zu bemüht auf die Dauer das Rätselraten um die Identität des Killers. Vor allem dank der dichten Atmosphäre, eines gewissen B-Charmes und der die meiste Zeit über dominierenden Kurzweiligkeit dürfen Genrefans bei dieser Zagarino / Drago – Kollaboration aber ruhig mal einen Blick riskieren.

:liquid6:

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Die Tricktechnik ist atemberaubend....................................und in diesem Raum spielt der halbe Film.
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Der Billy mal wieder böse...oder scheint es nur so? ........ Hier im Clinch mim Frank.
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Nebel ist besonders wichtig.............................................Tja, das is der böse Jung. Aber wem gehört nu der Arm?

Das deutsche Video von VCL ist uncut, einen Silberling kann man in den USA von York Entertainment / Maverick erwerben.
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Beitrag von freeman » 08.09.2008, 16:05

Sodale, den Dreck jetzt auch mal geschaut und schockiert gewesen, was dem Ed so :liquid6: abringen kann :lol: ... was für ein lahmarschiger Käse mit einem auf höchstem Nivea dilettierenden Frank Zagarino, um dessen Identität ich mir persönlich keinerlei Gedanken gemacht habe, da irgendwie von Anfang an klar war, wie hier der Hase läuft. Zwar versucht der Streifen pseudoschlau ein paar Wendungen zu lancieren, aber LOL, es klappt net. Herrlich fand ich die Szene, als der Film eigentlich zu Ende hätte sein sollen und man anscheinend gemerkt hatte, scheiße, noch keine Fickszene im Film, schnell, bauen wir sie ein, dann können wir auch noch nen paar Handlungsschlenker einbauen ... Grandioser Müll ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Ed Hunter » 09.09.2008, 18:20

Naja, mit ner Joha-Produktion kann das Filmchen freilich nicht konkurrieren :mrgreen: aber so übel wie's bei dir klingt fand ich den nun nicht. Dass der Zagarino n Ausfall ist, hab ich ja außerdem auch geschrieben...
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Beitrag von freeman » 10.09.2008, 09:11

Dass der Zagarino nen Ausfall ist, brauch man net schreiben, das ist hier als bekannt vorausgesetzt im Board :lol: ;-)

Und glaube mir, es IST so schrecklich ... nur halt wie gesagt: Joha hat bei dir die Schmerzgrenze offensichtlich sehr weit runter gesetzt ;-)

In diesem Sinne:
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