Das Geheimnis der Zauberpilze
Das Geheimnis der Zauberpilze
Das Geheimnis der Zauberpilze
Originaltitel: Das Geheimnis der Zauberpilze
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Crippler Criss, Master W
Darsteller: Crippler Criss, Master W
Zunächst mal: viele liebe Grüße an den Crippler, Regisseur und Hauptdarsteller des Films und nebenbei noch Administrator der OMDB-Musikdatenbank, der mir freundlicherweise die DVD zur Verfügung gestellt hat, samt Riesenposter! Wenn das mal kein Service ist! Um so mehr tut es mir leid, wie ich deine Schauspielleistung im Mittelteil der Kritik verreisse. Bitte nicht böse sein, es hat trotzdem gerockt. ;)
Beavis und Butt-Head leben!
Anno 2009 befinden sie sich in Deutschland. Sie hängen immer noch auf der Couch ab und kommentieren abfällig das Fernsehprogramm. Nur diesmal ist der Fernseher ein Spiegel, erkennen sich Beavis und Butt-Head doch als Schauspieler auf der Mattscheibe wieder. Einmal in diese neuartige Metaperspektive aufgestiegen, sehen sie sich einer unangenehmen Aufgabe ausgeliefert: Sie müssen nicht länger andere, sondern sich und ihr Produkt selbst beurteilen! Und wie die beiden Saufkumpanen so dasitzen und sich nicht entscheiden können, ob ihr Film “Das Geheimnis der Zauberpilze” nun “Der Herr der Ringe des No Budget Movies” geworden ist oder einfach “totale scheiße, Alter”, bekommt die Scheißegal-Generation einen ganz neuen Twist.
Beavis und Butt-Head stehen hier für Master W und Crippler Criss, Schauspieler, Produzenten und Regisseure des lächerliche 1.000 Euro teuren Amateurstreifens. Lang hat’s gedauert, jetzt ist er da, der durch P.S.Y.C.H.O. Productions vertriebene erste Spielfilm, der - na klar - eine im Walde spielende Sauf-, Pilz- und Splatter-Komödie geworden ist. Wo spielt sie? Richtig. Im Wald. Dort, wo viele böse Death Metal-Bands ohne Budget auch gerne ihre Musikvideos drehen.
Dabei überrascht das so günstig Abgekurbelte mit viel Liebe zum Detail und dem Drang zur Klischeebrechung. Letzteres Vorhaben will zwar nicht vollständig gelingen, denn inhaltlich steckt hinter dem “Geheimnis der Zauberpilze” nicht viel mehr als die Quintessenz von allem drogenbasiertem Psychohorror der Marke “Shrooms”. Doch aller Anfang ist schwer und der Versuch alleine hebt die Produktion schon über das weite Feld des Amateurfilms.
Anfangs ist es sogar mehr als das. Die von auffälliger Schnittmontage dominierte Einführung des Crippler-Criss-Charakters in seinem Haus beim Frühstücken zeigt sich sehr Sam-Raimi-inspiriert: Totale, dann Close-Up auf den Brotlaib, der großzügig um eine Scheibe amputiert wird, bevor das Amputationswerkzeug sich in einen Butterklotz bohrt und die Scheibe zentimeterdick mit Belag versieht. Schokostreusel folgen. Und dann wird das Ganze Elend mit einem Mal im Mundwerk des Hauptdarstellers versenkt. Die Kamera folgt dem Brot-Butter-Schoko-Klumpen beinahe bis in den Mund. Dazu ein über die gesamte Laufzeit leicht entrückter Soundtrack, als hätte jemand eine Kassette von der Teeparty des verrückten Hutmachers entwendet.
Kurz darauf betritt Master W die Szenenbühne und komplettiert den gesamten Cast (was den Catering-Aufwand recht schmal gehalten haben dürfte). Im Gegenzug enden mit seinem Auftritt leider sämtliche Kameraexperimente; zumindest wird die Kameratechnik nie mehr eine solche Dominanz erreichen wie in der Einleitung.
Gewonnen ist dafür das Herzstück des Films. Master W tritt gleich in mehreren Rollen in Erscheinung, unter anderem als Irokesen-Kumpel, als Leprechaun-artiger Zwerg, als verwirrter Nazisoldat und als kannibalistischer Waldschrat. So viele Rollen, so wenig signifikante schauspielerische Erfahrung. War da Übermut im Spiel? Mitnichten: Der Eddie Murphy des deutschen Amateurfilms überrascht mit erstaunlichem komödiantischen Talent und hat in all seinen Auftritten unzählige Lacher zu verbuchen. Da paaren sich schräge Ideen mit einwandfreier Performance: Überträgt sich beispielsweise des Führers rollender Sprachstil auf den deutschen Fußsoldaten, so ist das an sich schon gelungene Nazisatire, doch gut wird sie erst durch das erwähnenswerte Dialekttalent des W-Meisters, wenngleich man sich an seine aufgeschreckte Hyperaktivität im B-Hörnchen-Stil zunächst gewöhnen muss. Auch in den anderen Rollen überzeugt er mit seinen schrägen Dialekten, wobei die Zwergenfigur sogar eher noch durch ihre linkische Körperhaltung in Erinnerung bleibt.
Da muss Crippler Criss seinem Co-Star leider Tribut zollen, beschränkt er sich als Hauptdarsteller beim Aufsagen seiner Texte leider auf proletenhaftes Death Metal-Growling, das irgendwann deftig auf den Zeiger geht. Hinzu gesellt sich schauspielerisches Nulltalent der offensichtlichsten Sorte. Die Tumbheit in seiner Darstellung mag parodistisch gemeint sein und ergibt im Zusammenspiel mit dem quietschigen Master W ja auch Sinn, durch einen unglücklichen Zufall wirkt sie aber erschreckend authentisch. Die Distanz zur Figur und die Selbstironie werden bei Crippler Criss leider nur in den Making Ofs und Interviews der sehr gelungenen DVD deutlich, wo man ihn auch mal lachen sieht. Mensch Junge, mehr davon im zweiten Film! Allerdings sind immerhin so manche Blicke des Entsetzens im Finalteil erstaunlich wirkungsvoll geworden und der Mut zur “Hässlichkeit der Situation” (Stichwort funghilinguale Analpenetration) ist ihm auch hoch anzurechnen.
Effektetechnisch übt sich der Film in Geduld und Bescheidenheit, was die Special und Visual Effects, wenn sie dann auftauchen, besonders herausstechen lässt. Mal wird das Bild so manipuliert, dass sich ein Mann komplett hinter einem dürren Birkenstamm verstecken kann, mal beamt sich eine Todesgestalt per Überblendung vom Vorder- in den Hintergrund oder ein Zombie zuckt in Hommage an “Ring” spastisch durch die Gegend. Den roten Lebenssaft betreffend gibt es die übliche Portion Kopfverletzung und Gedärmerausreißen zu begutachten, gekrönt von einer vorzüglichen Anspielung auf die berüchtigte “Evil Dead”-Baumvergewaltigungsszene, die diesmal ein monströser Pilz ausführt.
Beavis und Butt-Head sind sich im Abspann immer noch nicht ganz einig, wie sie zu sich selbst stehen sollen. Sind sie ein sozialkritischer Kommentar zum geistigen Verfall der jungen Generation oder sind sie tatsächlich nur Vollproleten, deren höchste Stufe der Erkenntnis die Leerung einer Flasche Bier ist? Eine Frage, die auch ich nicht beantworten kann oder möchte. Statt dessen sollte man die gelungenen Auftritte des Master W und die überraschend hochwertige Produktion anerkennen. Alles in Relation zum Budget, versteht sich. Mit Jim Carrey und Mr. T in den Hauptrollen wäre “Das Geheimnis der Zauberpilze” möglicherweise ein noch größerer Knaller geworden.
Der DVD sieht man die Liebe zum Produkt an: Richtig fein animierte Menüs, schön aufbereitete Making Ofs und Interviews, dazu Trailer, Musikvideos, nicht verwendete Szenen, Audiokommentare und ein Kurzfilm. Was will man mehr?
Originaltitel: Das Geheimnis der Zauberpilze
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Crippler Criss, Master W
Darsteller: Crippler Criss, Master W
Zunächst mal: viele liebe Grüße an den Crippler, Regisseur und Hauptdarsteller des Films und nebenbei noch Administrator der OMDB-Musikdatenbank, der mir freundlicherweise die DVD zur Verfügung gestellt hat, samt Riesenposter! Wenn das mal kein Service ist! Um so mehr tut es mir leid, wie ich deine Schauspielleistung im Mittelteil der Kritik verreisse. Bitte nicht böse sein, es hat trotzdem gerockt. ;)
Beavis und Butt-Head leben!
Anno 2009 befinden sie sich in Deutschland. Sie hängen immer noch auf der Couch ab und kommentieren abfällig das Fernsehprogramm. Nur diesmal ist der Fernseher ein Spiegel, erkennen sich Beavis und Butt-Head doch als Schauspieler auf der Mattscheibe wieder. Einmal in diese neuartige Metaperspektive aufgestiegen, sehen sie sich einer unangenehmen Aufgabe ausgeliefert: Sie müssen nicht länger andere, sondern sich und ihr Produkt selbst beurteilen! Und wie die beiden Saufkumpanen so dasitzen und sich nicht entscheiden können, ob ihr Film “Das Geheimnis der Zauberpilze” nun “Der Herr der Ringe des No Budget Movies” geworden ist oder einfach “totale scheiße, Alter”, bekommt die Scheißegal-Generation einen ganz neuen Twist.
Beavis und Butt-Head stehen hier für Master W und Crippler Criss, Schauspieler, Produzenten und Regisseure des lächerliche 1.000 Euro teuren Amateurstreifens. Lang hat’s gedauert, jetzt ist er da, der durch P.S.Y.C.H.O. Productions vertriebene erste Spielfilm, der - na klar - eine im Walde spielende Sauf-, Pilz- und Splatter-Komödie geworden ist. Wo spielt sie? Richtig. Im Wald. Dort, wo viele böse Death Metal-Bands ohne Budget auch gerne ihre Musikvideos drehen.
Dabei überrascht das so günstig Abgekurbelte mit viel Liebe zum Detail und dem Drang zur Klischeebrechung. Letzteres Vorhaben will zwar nicht vollständig gelingen, denn inhaltlich steckt hinter dem “Geheimnis der Zauberpilze” nicht viel mehr als die Quintessenz von allem drogenbasiertem Psychohorror der Marke “Shrooms”. Doch aller Anfang ist schwer und der Versuch alleine hebt die Produktion schon über das weite Feld des Amateurfilms.
Anfangs ist es sogar mehr als das. Die von auffälliger Schnittmontage dominierte Einführung des Crippler-Criss-Charakters in seinem Haus beim Frühstücken zeigt sich sehr Sam-Raimi-inspiriert: Totale, dann Close-Up auf den Brotlaib, der großzügig um eine Scheibe amputiert wird, bevor das Amputationswerkzeug sich in einen Butterklotz bohrt und die Scheibe zentimeterdick mit Belag versieht. Schokostreusel folgen. Und dann wird das Ganze Elend mit einem Mal im Mundwerk des Hauptdarstellers versenkt. Die Kamera folgt dem Brot-Butter-Schoko-Klumpen beinahe bis in den Mund. Dazu ein über die gesamte Laufzeit leicht entrückter Soundtrack, als hätte jemand eine Kassette von der Teeparty des verrückten Hutmachers entwendet.
Kurz darauf betritt Master W die Szenenbühne und komplettiert den gesamten Cast (was den Catering-Aufwand recht schmal gehalten haben dürfte). Im Gegenzug enden mit seinem Auftritt leider sämtliche Kameraexperimente; zumindest wird die Kameratechnik nie mehr eine solche Dominanz erreichen wie in der Einleitung.
Gewonnen ist dafür das Herzstück des Films. Master W tritt gleich in mehreren Rollen in Erscheinung, unter anderem als Irokesen-Kumpel, als Leprechaun-artiger Zwerg, als verwirrter Nazisoldat und als kannibalistischer Waldschrat. So viele Rollen, so wenig signifikante schauspielerische Erfahrung. War da Übermut im Spiel? Mitnichten: Der Eddie Murphy des deutschen Amateurfilms überrascht mit erstaunlichem komödiantischen Talent und hat in all seinen Auftritten unzählige Lacher zu verbuchen. Da paaren sich schräge Ideen mit einwandfreier Performance: Überträgt sich beispielsweise des Führers rollender Sprachstil auf den deutschen Fußsoldaten, so ist das an sich schon gelungene Nazisatire, doch gut wird sie erst durch das erwähnenswerte Dialekttalent des W-Meisters, wenngleich man sich an seine aufgeschreckte Hyperaktivität im B-Hörnchen-Stil zunächst gewöhnen muss. Auch in den anderen Rollen überzeugt er mit seinen schrägen Dialekten, wobei die Zwergenfigur sogar eher noch durch ihre linkische Körperhaltung in Erinnerung bleibt.
Da muss Crippler Criss seinem Co-Star leider Tribut zollen, beschränkt er sich als Hauptdarsteller beim Aufsagen seiner Texte leider auf proletenhaftes Death Metal-Growling, das irgendwann deftig auf den Zeiger geht. Hinzu gesellt sich schauspielerisches Nulltalent der offensichtlichsten Sorte. Die Tumbheit in seiner Darstellung mag parodistisch gemeint sein und ergibt im Zusammenspiel mit dem quietschigen Master W ja auch Sinn, durch einen unglücklichen Zufall wirkt sie aber erschreckend authentisch. Die Distanz zur Figur und die Selbstironie werden bei Crippler Criss leider nur in den Making Ofs und Interviews der sehr gelungenen DVD deutlich, wo man ihn auch mal lachen sieht. Mensch Junge, mehr davon im zweiten Film! Allerdings sind immerhin so manche Blicke des Entsetzens im Finalteil erstaunlich wirkungsvoll geworden und der Mut zur “Hässlichkeit der Situation” (Stichwort funghilinguale Analpenetration) ist ihm auch hoch anzurechnen.
Effektetechnisch übt sich der Film in Geduld und Bescheidenheit, was die Special und Visual Effects, wenn sie dann auftauchen, besonders herausstechen lässt. Mal wird das Bild so manipuliert, dass sich ein Mann komplett hinter einem dürren Birkenstamm verstecken kann, mal beamt sich eine Todesgestalt per Überblendung vom Vorder- in den Hintergrund oder ein Zombie zuckt in Hommage an “Ring” spastisch durch die Gegend. Den roten Lebenssaft betreffend gibt es die übliche Portion Kopfverletzung und Gedärmerausreißen zu begutachten, gekrönt von einer vorzüglichen Anspielung auf die berüchtigte “Evil Dead”-Baumvergewaltigungsszene, die diesmal ein monströser Pilz ausführt.
Beavis und Butt-Head sind sich im Abspann immer noch nicht ganz einig, wie sie zu sich selbst stehen sollen. Sind sie ein sozialkritischer Kommentar zum geistigen Verfall der jungen Generation oder sind sie tatsächlich nur Vollproleten, deren höchste Stufe der Erkenntnis die Leerung einer Flasche Bier ist? Eine Frage, die auch ich nicht beantworten kann oder möchte. Statt dessen sollte man die gelungenen Auftritte des Master W und die überraschend hochwertige Produktion anerkennen. Alles in Relation zum Budget, versteht sich. Mit Jim Carrey und Mr. T in den Hauptrollen wäre “Das Geheimnis der Zauberpilze” möglicherweise ein noch größerer Knaller geworden.
Der DVD sieht man die Liebe zum Produkt an: Richtig fein animierte Menüs, schön aufbereitete Making Ofs und Interviews, dazu Trailer, Musikvideos, nicht verwendete Szenen, Audiokommentare und ein Kurzfilm. Was will man mehr?
Also www.psychoproductions.com ist zumindest die Website des Labels, da sollte das stehen.
Ok, also ich hab jetzt mal ne Liste, wo man die DVD kriegt:
http://www.dvduncut.com
http://www.maximumuncut.com (Registrierung nötig, damit man die DVD sehen kann)
http://www.psyko-store.ch
http://www.tvhighlights.de
http://www.uncut.ch
http://www.medienversand.at
http://www.ofdb.de
http://www.dvduncut.com
http://www.maximumuncut.com (Registrierung nötig, damit man die DVD sehen kann)
http://www.psyko-store.ch
http://www.tvhighlights.de
http://www.uncut.ch
http://www.medienversand.at
http://www.ofdb.de
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste