Zero Dark Thirty

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Zero Dark Thirty

Beitrag von McClane » 25.01.2013, 15:12

Zero Dark Thirty

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Originaltitel: Zero Dark Thirty
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Kathryn Bigelow
Darsteller: Jessica Chastain, Jason Clarke, Frank Grillo, Mark Duplass, Mark Strong, Chris Pratt, Joel Edgerton, Harold Perrineau, Kyle Chandler, Stephen Dillane, James Gandolfini, Taylor Kinney, Jennifer Ehle, Édgar Ramírez, Scott Adkins u.a.

„Zero Dark Thirty“ ist kein Film für jedermann, sehr spröde in seiner Auslegung der Ergreifung Bin Ladens, nicht kritisch, aber auch nicht befürwortend in seiner standpunktlosen Darstellung von Folter, beinahe schon dokumentarisch in der Art wie er seiner Hauptfigur über die Schulter schaut, über die man abseits ihres beruflichen Ehrgeizes, ja fast schon Wahns, im Gegensatz zum „The Hurt Locker“-Protagonisten quasi nichts erfährt. Ihr Oscargewinner ist insgesamt merklich stärker, ungewöhnliches Hollywoodkino ist „Zero Dark Thirty“ aber dennoch.

:liquid7:

Hier findet ihr das vollständige Zero Dark Thirty Review
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von StS » 25.01.2013, 17:14

Ein absoluter Pflichtfilm für mich - gerade auch nach dem ganzen Lob, den der Film bekommt. :D

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Beitrag von SFI » 25.01.2013, 19:15

Von der Frau spare ich mir per se alle Filme! :lol:
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Beitrag von C4rter » 25.01.2013, 21:24

SFI hat geschrieben:Von der Frau spare ich mir per se alle Filme! :lol:
Die macht(e) männlichere Filme also viele männliche Regisseure. Schreckt dich das ab? :lol:

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Beitrag von SFI » 26.01.2013, 08:18

Das nicht, aber die Angst vor epileptischen Anfällen, da blitzt ja ein Strob langsamer als deren Kamera! :lol:
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Beitrag von Vince » 26.01.2013, 09:01

Hm, es stand zur Debatte, ob wir den im Kino mitnehmen sollen... ich glaub, nach der Beschreibung reicht der mir auch als DVD-Sichtung. Das Interesse ist grundsätzlich geblieben, allerdings brauch ich so staubtrockenes Kino im Moment nicht so und sogar "Hurt Locker" fand ich ja verhältnismäßig problematisch dahingehend...

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Beitrag von StS » 11.02.2013, 19:26

Kathryn Bigelow's „Zero Dark Thirty“ (2012) ist ein ebenso hochklassiges wie durchweg fesselndes Werk, das auf eine sehr nüchterne, beinahe dokumentarische Weise eine wahre, unweigerlich mit speziellen Emotionen verbundene Geschichte erzählt, deren eigentlicher Ausgang ja jedem (von Anfang an) bekannt sein dürfte. Weder die vertrackte Jagd auf Osama Bin Laden noch das letztendliche „Ausschalten“ des Terroristenführers wird (seitens des Films) in irgendeiner Weise „gefeiert“ oder gar „glorifiziert“ – stattdessen zeigt er dem Zuschauer (gleichermaßen interessant wie packend konzipiert und präsentiert) auf, warum eben jene „Bemühungen“ ganze 10 Jahre gedauert bzw. in Anspruch genommen haben. Im Zuge dessen erhält man einen realistischen Einblick in gewisse (analytische wie operative) Abläufe des US-Geheimdiensts in der Zeit nach „9/11“ sowie im Kontext der „modernen Kriegsführung“ (Stichwort: „War against Terror“) geboten – inklusive Fehler, Rückschläge und Erfolge, sei es „aus Glück heraus“ oder als „Resultat intensiven Engagements“. Basierend auf einem gut recherchierten Skript Mark Boals, schuf Regisseurin Bigelow ein gekonnt in Szene gesetztes Werk, das von einer hervorragenden Performance Jessica Chastains „geankert“ und „getragen“ wird – u.a. aufgrund des gewählten Stils, der Materie an sich sowie der umfassenden Komplexität des Ganzen allerdings beileibe „nicht für jedes Publikum geeignet“ ist. Kurzum: Ein sehenswerter, brisanter, anregend-unterhaltsamer Polit-Thriller, der nach einer Menge „mühsamer Ermittlungsarbeit“ schließlich in dem (handwerklich vorzüglich realisierten) Spezialeinheit-Einsatz in der Nacht zum 02. Mai 2011 mündet sowie im Anschluss dann in Form einer (auf gleich mehreren Ebenen) symbolischen, rundum zufrieden stellenden Schluss-Sequenz ausklingt…

starke :liquid8:

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Beitrag von Hannibal » 24.12.2013, 00:38

Zero Dark Thirty
Ein hochgradig faszinierendes Kontra-Produkt zum inhaltlich stumpfen Mainstream-Kino, welches sich einen Dreck um die erzählerischen und visuellen Unsitten aktueller Blockbuster schert und sich stattdessen in aller Ruhe um die sorgfältig recherchierte Ausarbeitung einer unglaublichen Hetzjagd kümmert. Den größten Respekt bekommt Ms. Bigelow dafür, dass sie es schafft, einen erstaunlich neutralen Standpunkt beizubehalten. Zero Dark Thirty ist zu keinem Zeitpunkt patriotisch, glorifizierend oder gar rassistisch. Im Gegenteil! Glücklicherweise verfällt man aber auch nicht in eine populistische US-Kritik angesichts der durchaus an den Nerven rüttelnden Folter-Szenen. Fakt ist: Folter ist grausam.....aber in diesem Fall ist auch Fakt, dass sie über viele, viele Umwege doch irgendwie zum Ziel führte. Die Frage, ob sie deshalb moralisch vertretbar ist, lässt der Film glücklicherweise unbeantwortet. Zero Dark Thirty ist näher an einer bemüht neutralen Doku (vielleicht kann man ihm genau diese Bemühung dann doch wieder als Manipulation vorwerfen) als an einem klassisch durcherzählten Kinofilm. Aber gerade das macht ihn intensiv, polarisierend, ambivalent, vielschichtig und zu einem der vielleicht besten filmischen Erzeugnisse über den "War on terror".
Darüberhinaus ist Jessica Chastain absolut großartig und trägt das zerfahrene Fakten-Konstrukt über die gesamte Laufzeit mit minimalistischem, aber immer auf den Punkt treffenden Spiel.
Großartig!
:liquid9:

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Beitrag von Vince » 01.02.2014, 09:36

Kathryn Bigelow arbeitet die Brotkrumenspur zu Osama Bin Laden nicht spektakulär oder reißerisch, aber sehr intensiv und ereignisreich aus und interessiert sich dabei vor allem für die investigativen Ereignisketten, die in einem hochgradig spannenden Finale münden, dessen Anspruch an Realismus fast schon besessen wirkt. Eine sehr starke Jessica Chastain dient bei der Schnitzeljagd als Orientierungsanker. Ihr beruflicher Ehrgeiz lässt die Handlung überhaupt erst so rasant fortschreiten, denn das Drehbuch vermittelt den Eindruck, ohne ihr kompromissloses Fortschreiten trete die Jagd auf den größten US-Feind der vergangenen Dekade immer noch auf der Stelle. Die Vermeidung einer wertenden Stellungnahme ist begrüßenswert, gerade auch weil das US-Kino (und auch Fernsehen) an anderer Stelle im Patriotismus und Protektionismus zu ersuafen droht.
(knapp) :liquid8:

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