Mom and Dad

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Mom and Dad

Beitrag von McClane » 25.05.2018, 19:58

Mom and Dad

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Originaltitel: Mom and Dad
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Brian Taylor
Darsteller: Nicolas Cage, Selma Blair, Anne Winters, Zackary Arthur, Robert T. Cunningham, Olivia Crocicchia, Lance Henriksen, Marilyn Dodds Frank, Lorena Diaz, Angie Willmott, Matthew W. Allen, Samantha Lemole, Joseph D. Reitman, Rachel Melvin u.a.

Brian Taylor, eine Hälfte des „Crank“-Duos Neveldine/Taylor, inszenierte diese Horrorkomödie, in der Eltern aus ungeklärten Gründen ihre Kinder anfallen. Dazu gehören auch Nicolas Cage und Selma Blair als Ehepaar Ryan, das für Sohn Josh und Tochter Carly zur tödlichen Gefahr wird. Ebenfalls mit dabei: Lance Henriksen in einer Gastrolle.

:liquid5:

Hier geht's zur Kritik
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von StS » 26.05.2018, 05:44

Jip, kann ich im Grunde so unterschreiben. Blair ist gut, Lance macht Laune, Nic ist in Ordnung (seinen "crazy Cage" Modus kennt man inzwischen halt), an den Kindern gibt´s ebenfalls nix zu meckern - aber insgesamt "zündet" der Film nicht genügend, um sein Potential auszuschöpfen. Unterhaltsam ist er dennoch.

starke :liquid5: gibt´s daher von mir

Für Cage und Taylor Verhältnisse bedeutet das inzwischen natürlich so etwas wie "Highlight"-Status... :lol:

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Beitrag von Vince » 26.05.2018, 06:47

Reicht mir, um ihn irgendwann mal anzusehen, zumal die Prämisse interessant klingt.

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Beitrag von McClane » 28.05.2018, 12:42

StS hat geschrieben:Nic ist in Ordnung (seinen "crazy Cage" Modus kennt man inzwischen halt),
Stimmt schon, aber wie ich schrieb: Für mich hätte man Cage noch wesentlich mehr von der Kette lassen dürfen... gerade bei "Ghost Rider 2" hat Taylor es ja getan.
StS hat geschrieben:Für Cage und Taylor Verhältnisse bedeutet das inzwischen natürlich so etwas wie "Highlight"-Status... :lol:
Das mag stimmen. Bei Taylor definitiv (dabei war der Start mit "Crank" vielversprechend), bei Cage wahrscheinlich auch, wobei ich bei seinen letzten Sachen sehr sporadisch geschaut habe. Vieles hat mich bisher noch nicht zum Ansehen motiviert.
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Re: Mom and Dad

Beitrag von Vince » 02.11.2019, 07:32

Die Vogelperspektive auf sein eigenes Haus in der gemütlichen Kleinstadtsiedlung dürfte für den früher noch so wilden Familienvater ein unerträglicher Anblick sein. Das Eigentum verschwindet in dem feinmaschigen Muster aus Dachziegeln, Autodächern in der Einfahrt und dem Grün des hübschen kleinen Vorgartens, es wird regelrecht unsichtbar. Frau, Haus, Kinder: Der Eintritt in die Konformität geschah Baustein für Baustein. Völlig willenlos.

Und die Frau? Quält sich im Aerobic-Kurs für eine gute Figur, die sich auf lange Sicht aber ohnehin nicht im Kampf gegen die Zeit halten wird. Ihr Mann würde den trainierten Körper nicht einmal bemerken. Der ist zu sehr mit Autopolitur und Selbstmitleid beschäftigt. Also, was ist der Ausweg? Mal einfach etwas Zeit für sich nehmen? Unmöglich, wo die Kinder da sind und gerade die großen Wunder des Lebens für sich entdecken. Da muss man halt gute Miene zum bösen Spiel machen und schützend die Hand über sie halten, während sie ihre Erfahrungen machen, auch wenn es ein verdammt mühsamer Job ist.

Muss man wirklich?

„Mom and Dad“ greift zwar auf die Regeln des übernatürlichen Horrorfilms zurück und lässt unsichtbare Kräfte (Magnetfelder? Schallwellen? Voodoo-Puppen?) walten, um die Eltern gegenüber ihrem eigenen Nachwuchs zu bestialischen Killern mutieren zu lassen. Die unerklärliche Prämisse lässt das Drehbuch sogar ein Stück Richtung Massenphänomen-Horror der Marke „The Happening“ oder „Bird Box“ treiben. Und doch wird bei den zuschauenden Eltern bewusst eine sehr alltägliche Emotion getriggert: Manchmal, da möchte man den Kindern eben einfach...

Ein Soundtrack fast wie aus der Klapsmühle, ein Schnitt, der Rückblenden wie verendende Hirnfürze in die Gegenwart schiebt: Brian Taylor scheint der richtige Dirigent zu sein, um einen solchen Stoff zur schwarzhumorigen Satire auszuarbeiten. Und Nicolas Cage natürlich genau der richtige Schauspieler, auch wenn sein wunderbarer Expressionismus diesmal ein wenig auf Sparflamme kocht (oder man hat sich einfach inzwischen zu sehr daran gewöhnt). Dafür hat man Selma Blair vielleicht noch nie so aufgedreht gesehen...

Der wie üblich hyperaktive Stil des Regisseurs garantiert allerdings noch längst keinen nahtlosen Erzählfluss. Es gibt leider so einige Ideen im Film, die sich bloß um die eigene Achse drehen, auch wenn eine dramaturgische Steigerung in Form einer zunehmenden Eskalation zum Konzept gehört (erstaunlich agil und ein wahres Highlight in seiner kurzen Nebenrolle: Lance Henriksen). Für Inspiration sorgt dann auch weniger die handwerkliche Umsetzung als vielmehr die bloße Grundidee. Es ist ein wahrer Ventil-Film für Väter und Mütter, die mit ihrer sozialen Rolle unglücklich sind und dieses Unglück zumeist nicht einmal mit anderen Menschen dürfen, weil es gesellschaftlich verpönt ist. Heimlich auf der Couch werden die Eltern womöglich so manchen Jubeltanz aufführen, während sie mit den Durchgeknallten mitfiebern. Aber Obacht: Nicht gemeinsam mit dem Nachwuchs schauen. Verletzungsgefahr!
:liquid5:

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