Lying in Wait

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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freeman
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Lying in Wait

Beitrag von freeman » 23.12.2005, 23:56

Lying in Wait

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Originaltitel: Lying in Wait
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: D. Shone Kirkpatrick
Darsteller: Rutger Hauer, Virginia Madsen, Thomas Newton, Vanessa Dorman, Ian Buchanan, Shannon Whirry u.a.

Babee Gordon lebt allein in dem herrschaftlichen Anwesen seiner vor kurzem verschiedenen Mutter. Nur El, eine Freundin, leistet ihm ab und an Gesellschaft. Eines schönen Tages ziehen die Millers in die Nachbarschaft und erweisen sich als nette und zuvorkommende Nachbarn. Während sich El zu Mr. Miller hingezogen fühlt, kann Mrs. Miller Babee um den Finger wickeln und bittet ihn ein Auge auf ihren Mann zu haben, da sie vermutet, dass er ihr untreu ist. Und wirklich, Mr. Miller macht gleich kurze Zeit später eine dralle Blondine klar. Mr. Miller ertappt Babee bei seiner Spionage und verbringt einen Tag mit ihm, in dem er seinen seltsamen Charakter offenbart. Seine laxe Art und sein freigiebiger Umgang mit Geld gepaart mit seiner Weltgewandtheit und Erfahrung faszinieren Babee trotz anfänglicher Abscheu. Auf einer Party verrät Babee Mrs. Miller die Untreue ihres Gatten, diese will daraufhin wutentbrannt mit einem Auto davonrasen, als Mr. Miller ebenfalls ins Auto hineinspringt und die beiden in einen Unfall verwickelt werden. Mrs. Miller entsteigt dem Wagen unverletzt, Mr. Miller jedoch liegt ab sofort im Koma.

Bald wird Mr. Miller wieder nach Hause entlassen, in einem angeblich vegetativen Zustand, der es ihm unmöglich macht, sich zu bewegen und zu sprechen. In Wirklichkeit ist er durchaus in der Lage zu sprechen und offenbart sich bald Babee, der sich – weil er Mrs. Miller gefallen will, die ihn immer mehr den Kopf verdreht - als Hilfe anbietet und Mr. Miller beaufsichtigt, wenn Mrs. Miller nicht kann. Da er sich für den Unfall verantwortlich fühlt, hilft er Mr. Miller und fährt ihn in der Gegend herum und ist gar dabei, wie Mr. Miller Menschen aus seiner Vergangenheit umbringt ...

Der Film ist einfach nur strange. Man hat den ganzen Film über keine Ahnung, auf was der Film hinaus will und wer warum was macht. Das mag bei manchen Filmen spannungsfördernd sein oder gar für einen überraschenden Schluß“gag“ sorgen, hier nervt es nur! Im übrigen bleibt der Schluß“gag“ nicht aus, allerdings ist er einfach nur arm. Das liegt vor allem an dem Hauptdarsteller Thomas Newton, der als Babee so unsagbar blass bleibt, dass es einem schlichtweg egal ist, was mit ihm passiert. Doch nicht nur er dilettiert lustig vor sich hin, nein, auch dass Drehbuch lässt ihn komplett allein, denn so blauäugig, wie er beiden Parteien (Mr. und Mrs. Miller) zuspielt, zeugt von unglaublicher Dummheit. Der Mensch hinterfragt nichts! GAR NICHTS! Und nichts in seinem Verhalten deutet auf den Schluss“gag“ hin, weshalb dieser vollkommen willkürlich und an den Haaren herbeigezogen wirkt! Kurzum, der ganze Charakter ist schlichtweg unglaubwürdig! Nicht viel besser trifft es Vanessa Dorman als El, zumindest sieht sie ganz niedlich aus. Der eigentliche Clou des Filmes und der einzige Grund, dass der Film nicht vollkommen überflüssig ist, ist das Ehepaar Miller, famos verkörpert von Rutger Hauer und Virginia Madsen. Virginia gibt eine vortreffliche Femme Fatale ab, der man ohne zu zögern abnimmt, dass sie jeden, wirklich JEDEN verführen könnte ohne sich groß anzustrengen. Rutger Hauer ist vor allem in den ersten 25 Minuten als teuflischer Verführer in Menschengestalt grandios. Hier sitzt jede Geste, jeder seiner schelmischen Blicke und blitzt sein jungenhafter Charme immer wieder auf. Sobald er den Komapatienten spielt, nimmt er sich deutlich zurück und wirkt plötzlich auch gelangweilt. Nur in den Momenten, wo er Babee gegen Mrs. Miller ausspielt, funkeln seine Augen, wie zu guten alten Zeiten.

Optisch bewegt sich der Film auf solidem Fernsehniveau, hat einen dämlichen Score, der irgendwann ganz schön an den Nerven zerrt, ist storytechnisch ziemlich arm, spannungsfrei inszeniert und hat bis auf Hauer und Madsen NICHTS zu bieten! Schade drum.
:liquid3:

Eine deutsche Veröffentlichung gibt es nur auf Video. In den USA gibt es auch eine DVD zu diesem Film, die aber wirklich nur Hauer Komplettisten zu empfehlen ist!

In diesem Sinne:
freeman
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