vstverstaerker hat geschrieben:Salt
Einiges an diesem Film hat mich sehr positiv überrascht, Anderes wiederum etwas enttäuscht. Die Story ist clever und mit einigen Wendungen inszeniert. Der Film erinnert mich doch in Ansätzen an einige Tom Clancy Thriller-Verfilmungen aus den frühen 90ern mit seinem politischen Touch. Glücklicherweise behält man Realismus wenigstens halbwegs im Auge und verzichtet auf den totalen Computer-/Waffenoverkill manch anderer Agentenfilme. So ist der Film letztlich irgendwo zwischen Actionspektakel und Thriller angesiedelt, ohne sich für eine Seite zu entscheiden.
Leider war die Geschichte für mich zu vorhersehbar, einmal den Trailer gesehen und drei Sätze zum Filminhalt gelesen und man kann sehr gut erahnen, wer welches Spiel in dem Film treibt. Das ist etwas schade, denn eigentlich ist das sonst sehr spannend inszeniert.
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war Vassily Orlov (gespielt von Daniel Olbrychski), einerseits zwar außergewöhnlich einen Doppelagenten auf die Art im Film zu enttarnen, andererseits hat mich das aber in der Darstellung gar nicht überzeugt.
Insgesamt ein Film, der niemanden zu einer Höchstwertung zwingt, aber einige Filmfans könnten, so wie ich, dennoch ihre Freude daran haben.
Der erste Eindruck bringt:

nach einer zweiten Sichtung wäre ein Punkt mehr oder auch weniger aber möglich.
Salt - Extended Cut [Blu-ray]
Bei vielen Filmen schaue ich mir meist einfach die längstmögliche Fassung an und belasse es dabei. Ausnahmen sind vielleicht Terminator 2 und Léon. Bei vielen Filmen hat man ja auch gar nicht die Möglichkeit, die Kinofassung nochmal zu sehen, oder die Unterschiede sind generell sehr gering.
Nun ist es noch nicht lange her, dass ich Salt im Kino sah. Zudem habe ich schon einiges über die unterschiedlichen Schnitte gelesen. Zum Vergleich habe ich mir jetzt den Extended Cut angesehen, der Director's Cut wird auch noch irgendwann folgen.
In der ersten Filmhälfte sind zwar einige neue Szenen enthalten, aber nur wenige sind aus meiner Sicht wirklich gravierend.
Nach etwa einer Stunde nehmen andere Szenen dann jedoch massiv Einfluss auf die Handlung. Um einen ganz anderen Schluss zu ermöglichen, wurde doch vieles geändert.
Der Schluss als solcher hat dann eine ganz andere Wirkung als im Kino. Eine "Racheszene" jetzt ganz ans Ende zu setzen macht den Film irgendwie "sympathischer". Auch das Entfallen des Ausblicks auf eine Fortsetzung ist natürlich angenehmer. Leider jedoch wirken die letzten Szenen etwas zu schnell erzählt. Die Kinofassung gibt da wiederum mehr Spielraum zur Story.
Die grundsätzliche Kritik an wesentlichen Elementen vom Film bleibt natürlich bestehen.
Nach Abwiegen von Plus und Minus bleibe ich beim Extended Cut also bei meiner Wertung:
Übrigens finde ich die Darstellung von A. Jolie sehr gelungen. Sieht man von den arg dünnen Knochenärmchen ab, ist ihre Darbietung überzeugend. Dass man in Salt allerdings keine bärenstarke Charakterrolle mit Oscarwürdigung sieht, hatte ich aber auch vorausgesetzt.